Tratsch: Nazipack und Islamisten: Waren 70 Jahre umsonst?

Soizhaferl, 25. Februar 2016, um 15:20

(Anmerkung: Es ist ja eh, nicht nur bei Syrien, mehr als fraglich, was genau "sozialistisch" in Ländern ohne nennenswerte Industrialisierung (in der Gründungsphase der Partei jedenfalls konnte davon noch keine Rede sein, heute schauts da natürlich anders aus) und somit ohne nennenswerte Arbeiterklasse eigentlich sein soll. Das Problem hatten aber viele andere auch, z.B. die Mongolei oder Angola. Ich hab schon in noch jungen jahren auch herzlich über die rhetorischen Bauchaufschwünge der marxistischen Theoretiker gelacht, diese Staaten dennoch als sozialistisch definieren zu wollen. )

Soolbrunzer, 25. Februar 2016, um 21:06

😉 sehr guter Exkurs, soizhaferl, vielen Dank!

Soizhaferl, 25. Februar 2016, um 22:09

gern ;)

steffekk, 25. Februar 2016, um 23:00
zuletzt bearbeitet am 25. Februar 2016, um 23:10

kami, weshalb lässt du dich von ihm ärgern ?

Vom Verständnis über die Lage im Nahen Osten, hast du m.M.n. gegenüber den Meisten hier einen Vorsprung.

Dieser beruht schon alleine darauf, dass dir bewusst ist, dass es kein gut und kein böse gibt - dass ist in dem Fall die Grundvorraussetzung um sich eine objektive Meinung bilden zu können.

Eigentlich bekommt man es doch so oft vor die Nase gehalten in den Medien - reicht doch eigentlich schon, dass auf der einen Seite von Kollateralschaden gesprochen wurde und als dann die andere Seite das gleiche getan hat, von Opfern in der Zivilbevölkerung gesprochen wurde, um zu erkennen, dass mit zweierlei Mass gemessen wird und dadurch entsteht Misstrauen - also zumindest bei mir.

Jeder Beteiligte hat seine eigenen Interessen - Jeder.
Dementsprechend wird gehandelt, das ist doch ganz logisch - jeder der glaubt es würde dabei um etwas humanitäres gehen, der muss sich doch auch gleichzeitig Fragen, ob Waffenexport humanitär ist. Keiner glaubt doch wirklich, dass Waffen verkauft werden, damit sie in der Gegend herumstehen und vor sich hinrosten, denk ich doch mal.

Wenn man das mal begriffen hat, dies sich selber eingestanden hat ( ist m.M.n. nicht unbedingt leicht), dann fällt es einfacher die Realität wahrzunehmen.
Mann kann ja auch mal z.b. die Vergangenheit befragen, um in dieser Sache weiter zu kommen - davon lese ich hier überhaupt nichts.

Ich sag mal so - der Durchschnittsdeutsche, kann gar nicht, ohne vernünftig und gründlich zu recherchieren, verstehen was eigentlich genau läuft - dazu ist die Sache viel zu komplex.

Wenn man sich mit der auseinandersetzen möchte, dann sollte man mehrere - verschiedene Quellen befragen, die der "Mainstream" - aber auch die, die mit dieser nicht zu hundert Prozent konform laufen - wieso sollte man denken, die einen sagen alle die Wahrheit und die anderen lügen alle - das wäre doch schon allein mal von der Logik her gesehen absoluter Unsinn.

Es ist doch nichts verwerfliches etwas zu hinterfragen, deswegen verstehe ich nicht, dass immer gleich auf jemanden, dessen Gedanken und Einschätzung von der öffentlichen Meinung abweicht, eingeschlagen wird - so als würde er etwas Bösartiges tun.
Das hat letzt endlich mit der jeweiligen politischen Meinung doch gar nichts zu tun.

Fakt ist - es geht um Interessen und alles hinter diesen Interessen ist ein Stück weit davon behaftet.

faxefaxe, 26. Februar 2016, um 07:02
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2016, um 07:07

Es geht darum, Steff, eine Meinung zu begründen. Ein Mainstream bildet sich nicht, weil die Öffentlichkeit gesteuert wird, sondern weil viele, die sich mit der Situation beschäftigen, zu selben Schlüssen kommen. Die können falsch sein, dann sollte man aber sagen, warum man das glaubt. Und nicht einfach die Meinung des "Gegen-Mainstream", den gibt es nämlich auch und der wiederum wird teilweise wirklich gesteuert, übernehmen.

Unter Putin-Fans und Gegen-Mainstreamern zum Beispiel ist die Meinung weit verbreitet, dass Assad der einzige sei, der die Situation in Syrien unter Kontrolle bringen kann. Die Welt hat ausführlich begründet, warum sie das nicht glaubt. Man kann zum status quo ante nicht zurückkehren. Weil Zehntausende Islamisten im Land sind, weil Assad für Hunderttausende Tote seither verantwortlich ist und vor allem, weil die Sunniten dann keine Schutzmacht mehr haben, aber die Mehrheit stellen. Zu glauben, Assad könne wie vorher wieder für Ruhe sorgen, ist meiner Meinung nach naiv.

Diese Meinung muss man nicht teilen, aber sie wurde begründet. Daraufhin ein stumpfes "aber Assad kann..." Zu wiederholen, ist nicht toll argumentiert, es applaudieren nur die, die eh auch der Meinung sind. Man sollte aber schon mit der Lage in Syrien argumentieren, um sie zu untermauern.

Nochmal, es wird nicht auf jeden eingeprügelt, der eine andere Meinung vertritt. Nur, wenn er nicht in der Lage ist, diese zu begründen.
Ich diskutiere mit kaum jemandem lieber als mit einem Freund, der bei der Bundeswehr ist, und zu fast allem eine andere Meinung hat. Aber hochfundiert. Er hat viel gelesen. Alle die betonen, dass sie die Mainstreammedien nicht brauchen, haben das in der Regel nicht. Bestenfalls in der Blase.

faxefaxe, 26. Februar 2016, um 07:28

Im Übrigen ist "der Mainstream" ja nicht statisch, sondern lernt dazu, eben weil wir Pluralismus und Meinungsfreiheit haben.
Natürlich wird insgesamt der Zustrom von Flüchtlingen heute von Vielen Medien kritischer gesehen als im Herbst - weil immer neue Flüchtlinge nachkommen.
Andere beanspruchen für sich, früh gewarnt zu haben, auch die Stimmen gab es.
http://meedia.de/2016/02/25/welt-chef-stefan-aust-der-journalismus-als-instanz-wird-seine-funktion-nicht-verlieren/

SchaulusTIGER, 26. Februar 2016, um 09:19

im grunde hat herr gauland doch recht : humanitäre hilfe ja bitte , aber nicht über die belastbarkeit hinaus.....und da müssen sich auch mal die freunde der unkontrollierten zuwanderung eingestehen : wir brauchen eine europäische lösung , humanitäre hilfe in den krisenregionen und eine obergrenze für asylbewerber

Soizhaferl, 26. Februar 2016, um 09:27

Ich lass das mal nur schnell da:

http://www.tagesschau.de/inland/taufe-101.html

seltsame Welt^^.

@Tiger: abgesehen vom phantastischen Hirngespinst der magischen Obergrenzen ist das ja genau die Merkel-Linie, oder etwa nicht?

(und dass die "Belastbarkeit" erreicht ist, wäre ja erstmal zu belegen.. derzeit sagen 6% der deutschen Kommunen, sie seien überfordert, immerhin 16% sagen, sie könnten auch noch mehr aufnehmen ohne große Probleme. - Ne, ich will ja gar ned so tun, als ob die großen zahlen keine Probleme machen, aber: das "eine Million ist die Grenze!!!"-Gedöns ist erst mal nur ne Behauptung und nicht mehr. Schweden hat pro Kopf wesentlich mehr als Deutschland aufgenommen, Schweden gibts sogar noch.)

faxefaxe, 26. Februar 2016, um 09:34

Kami, das ist wieder so leer, voller Phrasen und ohne ein einziges Argument. Da kann man sich jeden Absatz willkürlich rauspicken. Salbadern in Reinform. Ich habe selten jemanden mit einem derartigen Mitteilungsdrang und einer derart unterbelichteten Weltsicht erlebt.

faxefaxe, 26. Februar 2016, um 09:39

Den anderen empfehle ich, den Jjresbericht von Amnesty zu lesen (den Syrien-Teil).

https://www.amnesty.de/jahresbericht/2016/syrien

faxefaxe, 26. Februar 2016, um 09:53

Klar hebt das Deine Stimmung, Meinungs-Clown.
Du willst ja nur trollen. Inhaltlich kannst Du nicht ins Schwarze treffen, weil keine Inhalte kommen.

Schau: ich fasse kurz die Thesen aus dem Artikel zusammen. Dort werden sie ausführlich erläutert. Kann man nachlesen. Du gehst aber nicht auf einen Punkt ein. Weil Du intellektuell überfordert bist. :-)

mamaente, 26. Februar 2016, um 11:31
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2016, um 13:35

@kami:
es ist kaum mitanzulesen wie du dich hier seitenweise zum narren machst. deine episteln sind so neben der spur, dass man mühe hat noch irgendeine diskussionsgrundlage zu finden.
ich will jetzt mal deinen vorvorletzen post aufgreifen, in der hoffnung, dass du verstehst warum das so ist.

Faxe stellt eine These auf, nämlich folgende:
"Man kann zum status quo ante nicht zurückkehren."

Dann begründet er diese mit drei Argumenten, nämlich folgenden:
"Weil Zehntausende
Islamisten im Land sind, weil Assad für Hunderttausende Tote seither verantwortlich ist und vor allem, weil die Sunniten dann keine Schutzmacht mehr haben, aber die Mehrheit stellen."

So, du könntest jetzt von mir aus sagen Faxe solle das genauer ausführen. Da wird er auf die entsprechenden Publikationen verweisen, weil er hat ja nun auch nicht das allsehende Auge, sondern ist wie wir alle auf auf die Medien angewiesen.

Du könntest das in Zweifel ziehen, weil du über andere Einblicke verfügst und uns daran teilhaben lassen.

Du könntest auch mit eigenen Erkenntnissen dagegen halten und behaupten Assad wäre unverzichtbar usw. WEIL.....

Das alles könntest du tun, und dann könnten wir uns an einer vielleicht sogar spannenden Diskussion laben.

Was halt aber gar nicht geht ist, einfach zu sagen: Faxe argumentiert nicht und ist inhaltsleer.

Wenn du das wirklich glaubst, dann bist du tatsächlich unterbelichtet. Und zwar in durchaus gravierendem Ausmaß-

Vielleicht sollten wir alle uns angewöhnen die Posts vollkommen losgelöst von den Autoren zu lesen. Dann würden wir evtl. tatsächlich in eine spannende, sachbezogene Auseinandersetzung mit den Themen kommen, anstatt uns in persönlichen Kleinkriegen zu verzetteln.

faxefaxe, 26. Februar 2016, um 14:44

^^ Du bist ein bizarrer Fall.
Aber Hauptsache, die Shift-Taste funktioniert ^^

SchaulusTIGER, 26. Februar 2016, um 17:15

eine obergrenze ist mit sicherheit schwer durchführbar , aber bis die humanitäre hilfe wirkt , muss die zahl der asylbewerber ja nach und nach gedrosselt werden .....eine europäische lösung und eine bessere grenzsicherung wären der erste schritt

benni565, 26. Februar 2016, um 17:16
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2016, um 17:17

Mann Faxe, warum steigerst Du dich wieder so in irgendetwas hinein? Der herzingersche Artikel ist geprägt von selbstgefälliger – nicht lösungsorientierter – Effekthascherei, geht an der Realität vorbei und ist außer einer Pauschalkritik am russischen Engagement inhaltsleer. Nicht das erste Mal, dass der gute Herzinger mit seinen Einschätzungen (vgl. Irak, Lybien) mehrheitlich zielsicher danebenliegt. Warum Du kami - der dies deutlich und plastisch und schlüssig verargumentiert - dermaßen angehst, ist mir unverständlich.
Richtig Schwung kam doch in den syrischen Bürgerkrieg erst richtig durch die Weigerung des Westens (2013-15) – allen voran der USA- durch die kategorische Weigerung – Assad als Gesprächspartner zu akzeptieren oder notfalls an den Verhandlungstisch zu zwingen. Stattdessen wurden ziellos Waffen an zweifelhafte Rebellengruppen geliefert.
Zum derzeitigen Zeitpunkt geht kein Weg an einer Lösung mit Assad bzw. der bestehenden Regierung vorbei. Das dabei die Person Assad über kurz oder lang verschwinden sollte, versteht sich wohl von selbst.
Alles andere führt doch zu den aus der Geschichte bekannten Situationen eines gefährlichen Machtvakuums, das in noch größeres Chaos führt.
Ein Schwachsinnsargument: Die Schutzmacht für die Sunniten fehle!? Der IS ist die einzige Organisation, die derzeit hierauf Anspruch erhebt.

faxefaxe, 26. Februar 2016, um 17:49

Da mischst Du völligen Schmarrn mit Themen, die man diskutieren kann.
Historisch wurden natürlich Fehler gemacht. Man hätte sehr früh gemäßigte Kräfte unterstützen und eine Flugverbotszone durchsetzen können. Da hätte es eine Chance auf einen Wandel zum Besseren gegeben. Oder man hätte - zynisch, aber stabilitätsversprechend - von Anfang an voll aus Assad setzen, statt der Opposition Hoffnung machen.

Zu Teil zwei gleich mehr.

benni565, 26. Februar 2016, um 18:01
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2016, um 18:02

@faxe
Du bist und bleibst ein penetranter Klugscheißer, der nur seine eigene - nicht gerade von umfassender Informiertheit getragene - Meinung kennt.
Wen der Weg Syriens in den Bürgerkrieg interessiert, findet hier sinnvolle Infos (besonders die Berichte aus 2011 sind interessant)
http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Syrien/Welcome.html
Teilweise etwas links angehaucht, aber als qualifizierte, kritische Auseinandersetzung zum historischen Geschehen in der Region allemal neutraler und aussagefähiger als das krude schwarz-weis-getünchte Stammtischgeschwätze "Die-bösen Russen-und-der-böse-Assad" á la faxe.

faxefaxe, 26. Februar 2016, um 18:01

Mit Assad wird es keine Lösung geben (aber vielleicht kann er ja ins russische Exil), ausgeschlossen nach 350 000 oder wieviel Toten. Wenn Du da optimistischer bist, hoffe ich, dass Du recht hast.

Zu den Sunniten: aktuell gibt es eine Reihe von gemäßigt (nur noch wenige) bis radikal islamistische Gruppen, die von Saudi-Arabien und der Türkei unterstützt werden plus den IS.
Mit ersteren wäre noch eher zB eine sunnitische Regionallösung vorstellbar (zB unter türkischem und saudischen Schutz). Wenn diese aber nun von Russland und Assad zerrieben werden, bleibt der IS. Was ist daran Schwachsinn?
Wie sieht Deine Lösung für die Sunniten aus, wenn Russland und Assad die Oberhand gewinnen? Und wer stellt in diesem Szenario die Bodentruppen, um gegen den IS vorzugehen?

Interessiert mich alles wirklich, nicht rhetorisch gemeint.

faxefaxe, 26. Februar 2016, um 18:02

^^ natürlich der böse Assad.

Aber es geht ja nicht um das, was schon vermasselt wurde. Ich wäre heilfroh, wenn die Russen da für Ordnung sorgen könnten, aber erklär mir doch bitte, wie!

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