Esreichen61, 23. Februar 2016, um 16:26
Da geb ich dir vollkommen recht.
Aber wie schaut es denn aus mit Moslems, die eben nach dem Koran leben, sie tolerieren keine andere Religion.
Was passiert da dann? Ist das dann schon radikal?
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 16:29
zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2016, um 16:31
Sool schreibt ja:
Aber: Mich als Christen kratzt es nicht, wenn andere etwas anderes glauben, wurscht ob Islam, Buddhismus, Hinduismus oder was auch immer. In meinem persönlichen Glauben hindert mich keiner... also wo ist das Problem - jetzt mit dem Islam an sich?
in meinem persönlichen Glauben hindert mich keiner.
Bist du da so sicher, dass es so bleibt, und dich keiner hindern wird?
Siehe Boko Haram in Nigeria.
Soolbrunzer, 23. Februar 2016, um 16:32
Esreichen61:
"Wie schaut es im Islam mit Religionsfreiheit aus?"
Ja, was meinst Du denn bitte mit "im Islam"? Gibt es in der katholischen Kirche Religionsfreiheit?
Solltest Du meinen, in Ländern, wo der Islam die vorherrschende Religion ist... weiß ich nicht, was dort jeweils gängige Praxis ist und das ist auch vollkommen gleichgültig: Wir reden von der Bundesrepublik Deutschland, und da gilt das Grundgesetz.
Was die von Dir angesprochene Intoleranz betrifft: Werd' doch mal konkret, wo und wann erfährst Du in Deinem Alltag Intoleranz von Muslimen gegenüber Christen in Deutschland?
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 16:39
Sool, definiere mal den Begriff Religionsfreiheit, nicht, das wir was anderes darunter verstehen.
Soolbrunzer, 23. Februar 2016, um 16:43
zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2016, um 16:44
^^mir sei erlaubt, das mal aus Wikipedia zu klauen:
"Die Religionsfreiheit ist ein Grund- und Menschenrecht. Sie besteht vor allem in der Freiheit eines Menschen, seine Glaubensüberzeugung (das Glauben an einen Gott oder Götter) oder ein weltanschauliches Bekenntnis frei zu bilden und seine Religion oder Weltanschauung ungestört auszuüben sowie ihren Gesetzmäßigkeiten entsprechend zu handeln, einschließlich dafür zu werben, einer Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft anzugehören beziehungsweise seine Religion oder Weltanschauung zu wechseln. Hierzu gehört auch die Freiheit, kultische Handlungen frei auszuüben (Kultusfreiheit). Zur Religionsfreiheit gehört zudem die Freiheit von Religion, somit die Freiheit eines Menschen, keiner Religion oder keiner bestimmten Religion angehören zu müssen, beziehungsweise das Recht, nicht an einen Gott zu glauben (siehe Atheismus und Agnostizismus)."
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 16:43
Meinst du echt, sool, dass die Leute, die in ihrem Heimatland andere Religionen als die ihre nicht tolerieren, hier in Deutschland sie tolerieren, weil ja das GG gilt?
Und ja, ich erfahre sehr oft am Fußballplatz oder im öffentlichen Leben ( UBahn, Parties) diese Intoleranz.
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 16:46
Wie sieht denn das Nichttolerieren aus bei uns, esreichen?
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 16:49
ok sool, auch aus Wiki über den Islam:
Muslime besitzen nicht das Recht, zu einer anderen Religion zu konvertieren. Das islamische Rechtssystem kennt für Muslime keine negative Religionsfreiheit und anerkennt auch nicht den Anspruch, keiner Religion anzugehören.
Andere Religionen sind nach klassischer Lehre verboten, wurden aber später teilweise erlaubt. Polytheisten (Schirk) haben nach klassischer Lehre die Wahl zwischen Islam oder Tod.
Anhängern der Offenbarungsreligionen – Juden und Christen – gewährt das
islamische Gesetz Freiheiten bei der Wahrnehmung ihrer religiösen
Bräuche und mit Einschränkungen, die das islamische Gesetz festlegt, bei
der Ausübung ihrer religiösen Pflichten. Es sieht keine Strafe für die
Unterlassung der religiösen Pflichten eines Nicht-Muslims vor. In der
historischen Perspektive allerdings legt das islamische Gesetz gewisse
Einschränkungen bei der Ausübung der religiösen Pflichten
Andersgläubiger fest.
Und jetzt nochmal meine Frage auf deine Aussage:
"in meinem persönlichen Glauben hindert mich keiner. "
Bist du da so sicher, dass es so bleibt, und dich keiner hindern wird?
Siehe Boko Haram in Nigeria.
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 16:50
Faxe, was meinst du mit "bei uns"? Wenn "wir" nicht tolerant sind, oder andere Glaubensgemeinschaften (hier: Moslems)
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 16:56
Wo in Deutschland Moslems andere Religionen nicht tolerieren und wie dieses Nichttolerieren aussieht, war meine Frage.
Der Vergleich mit einer Sekte wie Boko Haram kann nicht einmal ich in irgendeiner Form nachvollziehen, der den Islamismus auch als große Gefahr sieht. Hast Du Angst, dass in Deutschland lebende Moslems Hunderte deutsche Mädchen in den Urwald entführen?
Soolbrunzer, 23. Februar 2016, um 17:00
zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2016, um 17:01
Esreichen61,
ich meine vor allem, dass man zunächst mal seinen eigenen Werten und Errungenschaften vertrauen sollte, bevor man das Fremde fürchtet.
Mal ganz losgelöst von religiösen Anschauungen möchte ich dazu ermutigen, in das Grundgesetz zu vertrauen, das u.a. mit Religions-, Berufs-, Versammlungs-, Vereinigungsfreiheit die Grundlage für eine pluralistische Gesellschaft darstellt. Wenn ich so im Grundgesetz schmökere (ist sehr empfehlenswert!), da kommt selbst bei mir fast so etwas ähnliches wie Nationalstolz auf, weil das Grundgesetz nun wirklich eine bedeutsame (wenn nicht die bedeutsamste!) Errungschaft in diesem Land ist.
Wenn ich meine religiösen Werte ansehe, sind das christliche; und da finde ich im Evangelium etliche Hinweise dafür, dass der Respekt vor jedem einzelnen Menschen (selbst vor unliebsamen) ein wesentlicher Bestandteil meines Glaubens und meiner Werte ist. Auch hier möchte ich ermutigen, darauf zu vertrauen.
Sehen tue ich indessen oft das Gegenteil: Menschen, die sich auf Christentum oder den deutschen Staat bzw. auf das deutsche Volk berufen, wenn sie sich mit Flüchtlingen in widerwärtigster Weise befassen - und dabei, auch das muss man mal deutlich sagen, auf o.g. Werte einen großen Haufen scheißen. Da wird es eben mit meiner Toleranz und mit meinem Respekt eng...
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 17:04
@ faxe, nein, Mädchen zu entführen ist doch nicht das Thema. es geht darum, dass sie Christen töten, weil sie Christen sind. Und ja, ich kann mir das hier schon vorstellen. Und ich wollte Sool eben fragen, ob er sich da so 100% sicher ist, dass hier nichts passiert. So hat er es ja geschrieben.
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 17:05
zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2016, um 17:07
sool, ok, ich werde deinenSatz beherzigen:
ich meine vor allem, dass man zunächst mal seinen eigenen Werten und Errungenschaften vertrauen sollte, bevor man das Fremde fürchtet.
Fällt mir nur schwer zu glauben, dass der Moslem, der mir eine aufs Maul hauen will, weil ich Deutscher bin und Christ, sich abschrecken lässt, weil ich ihm sage, ich habe eigene Werte und Errungenschaften.
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 17:10
Boko Haram gedeiht in einer völlig anderen Gesellschaftsstruktur als wir sie in Deutschland haben. Das hat für mich die Qualität, wie wenn Moslems sagen: "Die christlichen US-Kreuzritter haben unsere Länder bombardiert, also sind alle Christen eine Bedrohung für uns."
Gerade Boko Haram ist ein sehr spezielles Thema und ursprünglich Sekte, dem globalen Dschihad haben die sich meiner Meinung nach eher zufällig abgeschlossen. Damit Vorbehalte gegen Moslems in Deutschland zu begründen, halte ich für eher abwegig (da wäre der IS, der Anziehungskraft auch auf europäische Moslems entwickelt hat, schon eine andere Diskussionsgrundlage).
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 17:11
@ faxe:
auf dem Fussballplatz bei Mannschaften mit Migrationshintergrund siehst du andauernd, wie sie die deutsche Kultur und den deutschen Glauben nicht tolerieren. Beschimpfungen, körperliche Gewalt gegen andere.
Gewalt gegen Personen, die Kreuze um den Hals tragen in der Ubahn , auf Partiemeilen.
Noch mehr Beispiele?
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 17:13
ok, faxe, Boko Haram war ein Beispiel für die Tötung von Christen.
Nehmen wir den IS, tötet der nicht auch andersgläubige?
Ich begründe keine Vorbehalte.
Ich möchte nur verstehen und hinterfragen, weil Sool zu der Aussage kommt, dass ihn keiner hindert (wird), seine religion auszuüben.
Soolbrunzer, 23. Februar 2016, um 17:14
zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2016, um 17:14
Esreichen61:
Was ist schon sicher?
Ob hier Christen getötet werden, weil sie Christen sind, weiß ich nicht. Ich weiß jedenfalls, dass hierzulande Flüchtlinge bedroht werden, weil sie Flüchtlinge sind. Frauen begrapscht werden (und Schlimmeres!), weil sie Frauen sind. Kinder misshandelt werden, weil sie Kinder sind. Alles widerwärtig, aber es passiert hier.
Gleichwohl: Ob für ein Verbrechen wie auch immer geartete religiöse Hintergründe bestehen mögen: In einem Rechtsstaat ist das im Grunde irrelevant. Bedeutsam ist die Tat an sich; ist sie ein Verbrechen, wird der Täter verfolgt, einem Rechtsverfahren zugeführt und bestraft.
Und schön, dass Du meine Idee beherzigen willst. Ich halte das für wichtig und wenn ich zumindest mal einen erreicht habe, ist das großartig.
Soolbrunzer, 23. Februar 2016, um 17:17
Esreichen61:
Der IS ist im Grunde indiskutabel; das sind Terroristen, ohne Frage; aber auf keinen Fall mit "dem Islam" gleichzusetzen. Dann müssten wir alle auch mit den deutschen Chaoten, nein: Terroristen, die Flüchtlingsunterkünfte anzünden gleichgesetzt werden, nur weil wir eben auch Deutsche sind.
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 17:22
Glaubst du nicht, dass genau das auch in vielen Köpfen der Flüchtlinge passiert, dass hier diese Idioten, die die Flüchtlinge und die Unterkünfte nicht haben wollen, als Standard gesehen werden?
Und wenn ein Flüchtling so eine Erfahrung mit so einem Idiot gemacht hat, dass es schwierig sein wird, ihn zu überzeugen, dass es auch andere gibt?
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 17:22
Ich habe noch keine Gewalt wegen Kreuzen um den Hals erlebt, esreichen. Und beim Fußballplatz bin ich mir unsicher, ob das wirklich ein Religionsphänomen ist. Gegen eine türkischstämmige Mannschaft würde ich mich da womöglich genauso unwohl fühlen wie gegen eine serbische. Glaube eher nicht, dass Deine Fußballer tiefgläubige Moslems sind, die ihre Religion verteidigen wollen. Und mit solchen Alltagsthemen muss der Rechtsstaat nun wirklich fertig werden.
Die Frustration kommt da meiner Meinung nach eher aus fehlenden Chancen und mangelnder Bildung.
Dass aber Islamisten dies ausnützen können, sehe ich auch. Aber wie willst Du denn angesichts von Millionen (meist friedlichen) Moslems im Land damit umgehen? Das Problem sind nicht primär syrische Flüchtlinge, die neu ins Land kommen. Sondern 800 Syrien-Kämpfer mindestens und an die 10 000 Salafisten im Land, meist mit deutschem Pass.
Du kannst deutsch nicht mehr so definieren, wie Du es tust. Die Türken dritter Generation sind genauso Deutsch wie Du. Hilft alles nix.
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 17:25
Also ich vertraue dem Rechtsstaat und hoffe darauf, dass hier alles friedlich bleibt. Die Terrorgefahr ist ja leider so groß wie nie zuvor.
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 17:29
"Du kannst deutsch nicht mehr so definieren, wie Du es tust. Die Türken dritter Generation sind genauso Deutsch wie Du. Hilft alles nix."
Wirklich? ich muss in einer komplett anderen Welt leben wie du Faxe, doch wir leben doch gar nicht so weit auseinander...
Aufm Fussballplatz gehts eben gegen den Deutschen an sich. Keine Ahnung was genau die Motive sind. Der rechtsstaat wird da meiner Meinung nach eben nicht damit fertig, weil es keine Lösung dafür gibt.
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 17:30
Ja.
Wobei natürlich einiges passieren muss: man muss entschiedener gegen salafistische Hetzer vorgehen, meiner Meinung nach Polizei und Verfassungsschutz weiter ausbauen, Bildungschancen für Migranten und Einheimische verbessern, Flüchtlinge lückenlos registrieren, etc pp.
Ich persönlich fürchte dennoch, dass wir in eine Dekade kommen, in der auch bei uns Terror normal wird. Jeder, der so tut, als ob er das vermeiden könne, täuscht sich. Freie Gesellschaftensind anfällig für Terror und der Terrroismus hat sich professionalisiert und globalisiert.
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 17:32
Deine Definition von "deutsch" ist überholt, esreichen. Du tust so, als habe der "Volksstamm" der Deutschen besondere Rechte. Wenn die auf dem Fußballplatz einen deutschen Pass haben, sind sie auch Deutsche.
Soolbrunzer, 23. Februar 2016, um 17:32
zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2016, um 17:33
Zu Faxes letzten (beiden) [Edit:] drei Posts: Absolut d'accord.