mamaente, 22. Februar 2016, um 20:09
zuletzt bearbeitet am 22. Februar 2016, um 20:10
zum thema gesundheitsfürsorge faxe, hätt ich außer den von sool genannten noch paar ganz einfache beispiele.
ich kann mich noch gut an zeiten erinnern, als ne brille ohne schnickschnack komplett von den kassen gezahlt wurde. auch bei hörgeräten und zahnersatz war die finanzierung durch die kassen erheblich.
heute sind diese absolut notwendigen dinge für viele patienten luxusgüter und so manche omi kann sie sich nicht mehr leisten.
insgesamt haben die krankenkassen ihre leistungen für die patienten zurückgefahren. für die pharmaindustrie jedoch nicht.....
wenn ich richtig informiert bin, dann steigen die kosten für medikamente noch immer.
die geschichte mit dem "blutigen" patienten sehe ich dagegen nur in teilen so. die operative medizin hat gerade in sachen mikroinvasive eingriffe so große fortschritte gemacht, dass die verweildauer in den krankenhäusern natürlich drastisch abnehmen konnte. es wird heute einfach häufig sehr viel schonender operiert als früher.
aber wirklich mitreden kann ich da nicht, da weiß sooli als fachmann sicher besser bescheid.
Soolbrunzer, 23. Februar 2016, um 01:29
zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2016, um 02:03
Also, nach dem schönen Abend mit meinen Lieben, noch ein kurzer Blick ins Forum und zum Thema Gesundheitswesen noch eine ganz gaaaanz offdobbigg Anmerkung:
Mich wurmt bei dem ganzen Privatisierungskram nicht zuletzt, dass ein Solidarbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung nicht allein dessen eigentlichem Zweck - nämlich der solidarischen Gesundheitsversorgung - dient, sondern teilweise in private Säckel fließt. Hat irgendjemand schon geprüft, ob das überhaupt gesetzeskonform sein kann? Mann, Zeit und Geld müsste ich haben, um eine zur Not letztinstanzliche sozialgerichtliche Klage durchzuziehen^^...
Danke, Mamaente, für Deine sehr richtige Anmerkung bezüglich der Hilfsmittel und der Medikamentenversorgung. Das mit dem medizinischen Fortschritt mag einen Teil des Phänomens der kürzeren Verweildauern erklären, zugestanden; aber eben nur einen Teil...
Und nochmal an kami:
Ich finde das ja aller Ehren wert, dass Du Helmut in Schutz nimmst. Ich unterstelle ja auch, dass Helmut sich als Demokrat sieht - sicherlich eher dem konservativen, mithin rechten Lager zuzuordnen, was er auch nicht bestreitet, aber als Demokrat. Jetzt mag es auch sein, dass er sich nicht bewusst war, Nazi-Sprech zu benutzen; auch hier unterstelle ich keine Dummheit oder gar Böswilligkeit, vielleicht Unbedachtheit. Und gerade als Demokrat müsste er Faxe und Soizhaferl für ihre Hinweise dankbar sein, als Demokrat könnte er sich nun distanzieren...
In diesem Sinne nun gute Nacht, Gemeinde.
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 07:12
Beim Helmut kann ich das nicht beurteilen.
Aber es tun alle immer so, als ob es keine Nazis gäbe. Ausschließlich "man wird ja wohl noch sagen dürfen, ohne"-Leute. Warum sollten sich aber die Rassisten, Antisemiten und Nazis nicht auch in anonymen Foren zu Wort melden, gerade die.
Wäre komisch, wenn sich zB zwar alle Nicht-Antisemiten kritisch zu Israel äußern würden, gerade die mindestens 20 Prozent Antisemiten aber nicht. Nur als Beispiel.
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 07:18
Lesetipp http://m.spiegel.de/kultur/gesellschaft/a-1078368.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=https://t.co/6PkMXSZUUJ
Soizhaferl, 23. Februar 2016, um 08:31
@ gesundheit, soziale marktwirtschaft usw: Ich würde sagen, dass das Gesamtniveau an medizinischer Versorgung, an materiellen Lebensumständen usw. gestiegen ist, also auch die "Ärmsten" heute sind so gesehen besser dran als die "Ärmsten" vor 30 Jahren, weil technischer Fortschritt das ermöglicht hat.
Das ist auch erstmal schön, Punkt.
Dass die relativen Unterschiede zwischen Ärmsten und Mittelschicht, Mittelschicht und oben aber weiter auseinandergehen (auch kein ganz origineller Gedanke von mir persönlich, ich gebs ja zu;) ), verdeckt diesen an sich positiven Befund. Und Armut wird aus guten Gründen relativ gemessen. Wenns heute in einer Familie ne Woche lang nur Pellkartoffeln und am Samstag was von der Tafel gibt, damit das Kind nicht mit ner Heinz-Erhardt-Gedenkbrille rumlaufen muss, wird die Familie es (zurecht) als wenig tröstlich empfinden, dass sie ja fließend Wasser haben und sich das Klo nicht mit den nachbarn teilen.
(irgendwo da drin steckt ja dann auch die Antwort, warum Flüchtlinge W-Lan brauchen ;) )
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 08:39
Die Schere, die "immer weiter auseinandergeht", ist für Deutschland so nicht korrekt. Es gab eine längere Phase in den vergangenen 20 Jahren, in denen sie sich etwas geschlossen hat.
Man muss aufpassen, dass man nicht in "früher war alles besser"-Klischees verfällt.
Und dass die eigene Zufriedenheit vor allem in der Relation zu denen, die mehr haben, gemessen wird, ist auch typisch deutsch.
Aber Du weist ja auch auf die Fortschritte hin.
mamaente, 23. Februar 2016, um 09:24
Zunächst mal muss festgestellt werden, dass wir hier in Deutschland alle gerne jammern und zwar auf höchstem Niveau. Es geht uns gut. Im Verhältnis zur Bevölkerung der allermeisten Staaten geht es uns geradezu blendend. Das sollte man immer im Auge behalten und dankbar sein.
Aber das bedeutet natürlich nicht, dass es nicht auch hier benachteiligte MitbürgerInnen gibt.
ich wünsche mir ein echtes solidarisches System sowohl für die Kranken- als auch für die Sozialversicherung. Eines in das sämtliche Arbeitgeber- und nehmer sowie alle Freiberufler einzahlen. Darüber hinaus, darf sich ja jeder gerne noch privat besser absichern, aber zunächstmal bittschön alle ins gleiche system.
@faxe: danke für den Artikel. Lesenswert auch die Fakten über die Flüchtlinge
Soolbrunzer, 23. Februar 2016, um 11:13
zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2016, um 11:18
Mamaente: "ich wünsche mir ein echtes solidarisches System sowohl für die Kranken- als auch für die Sozialversicherung. Eines in das sämtliche Arbeitgeber- und nehmer sowie alle Freiberufler einzahlen. Darüber hinaus, darf sich ja jeder gerne noch privat besser absichern, aber zunächstmal bittschön alle ins gleiche system."
Bereits die Option einer "privat besseren Absicherung" lässt mich schon wieder erschaudern... Wenn wir also schon Visionen haben, warum erdenken wir uns nicht ein öffentliches Gesundheitssystem, das allein nach medizinischen Kriterien den Behandlungs- und Hilfsmittelbedarf deckt? Wohlhabendere Menschen sind per se bereits "privat besser abgesichert", um sich "Schnickschnack" leisten zu können, wie es Norbert Blüm einst formulierte...
Aber hierzu hatte ich mich bereits ausführlich artikuliert, wenn ein Querverweis erlaubt ist, dann bitte hier:
https://www.sauspiel.de/forum/diskussionen/11...
(vorletzter Post, ganz runterscrollen)
oder hier:
https://www.sauspiel.de/forum/diskussionen/11...
(Post Nr. 17 und ff von mir)
Herrlich, ich wollte schon immer mit Selbstreferenzen arbeiten...
Was mich nun aber brennend interessieren würde - könnte mir mal bitte jemand konkret die "Sorgen" unserer "besorgten" Mitbürger im Hinblick auf die so genannte "Islamisierung" bzw. der so genannten "Flüchtlingskrise" in einer Stichwortliste zusammenfassen, damit wir mal darüber diskutieren können... ganz ehrlich, ich hab diese "Sorgen" nämlich nie in ihrer Gänze erfasst...
außer vielleicht einem allgemeinen Gebrabbel über "Kriminalität", "des sind zu viele, wir sind überfordert" oder "ich will auch in Zukunft auf einen Weihnachtsmarkt, nicht auf einen Wintermarkt gehen"... ich will das jetzt nicht ins Lächerliche ziehen, aber vielmehr als Ressentiments gegenüber Fremden und Fremdem hab ich bislang wirklich nicht wahrgenommen.
Also?
krattler, 23. Februar 2016, um 11:23
zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2016, um 11:23
andersrum wird ein schuh draus, sooli......
warum sollten alle in ein schlecht funktionierendes system einzahlen, was unterm strich geschätzte 50% an verwaltungskosten verschlingt, wenns bei den privaten gerade mal 6% sind?
Soolbrunzer, 23. Februar 2016, um 11:29
Bitte die Links beachten^^, Verwaltungsaufwand minimiert sich bereits durch Auflösung der Krankenkassen als Kostenfaktor^^
Soolbrunzer, 23. Februar 2016, um 11:30
Mann, die ich rief, die Geister... könnten wir uns jetzt bitte wieder der Ausgangsfrage widmen?^^
krattler, 23. Februar 2016, um 11:32
nö. weil deine zahlen leider so nicht stimmen. hast da die angestellten der kassenärztlichen vereinigungen mitberechnet?
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 11:34
Ich persönlich sehe ja den Islam kritisch und habe durchaus Sorge, dass diese Religion mehr Verbreitung findet. Ich halte den Islam für eine intolerante und frauenfeindliche Ideologie, daher bin ich nicht begeistert davon, wenn mehr Menschen in meinem Land ihm folgen.
(so etwa, wie ich es nicht begrüßen würde, wenn eine rechtskonservative Partei mehr Einfluss bekommen würde). Außerdem halte ich den normalen Islam für einen gefährlichen Nährboden für Islamismus.
Wenn eine Partei das vertreten würde, was der Islam auch in moderaten Kreisen vertritt - das Frauenbild zb - würden viele Linke das ganz selbstverständlich ablehnen. Die CSU zb ist meiner Meinung nach in ihrem Weltbild moderater als der Mainstream-Islam. Nur, weil es eine Religion ist, gibt es meiner Meinung nach zuviel Toleranz.
Das heißt nicht, dass ich den Islam verbieten oder einschränken will. Ich will nur das Recht haben zu sagen: Meins ist das nicht.
Mein Aber: Für mich ist das kein Hinderungsgrund, Moslems aufzunehmen, wenn sie einen berechtigten Fluchtgrund haben. Ich hoffe, dass sie dem Islam einen Modernisierungsschub geben. Ich halte es da voll mit dem oben verlinkten Artikel: "Es gibt kein Recht auf ein von der Geschichte unbelästigtes Leben." Ich nehme da Nachteile, die aus der Aufnahme von Flüchtlingen entstehen können, hin. Man muss halt versuchen, diese so klein wie möglich zu halten.
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 13:44
Also, ich bin als Hauptverdiener in der Privaten, meine Frau gesetzlich. Kinder mussten in die Private. Keine gute Kombi.
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 14:19
da hast Du wahrscheinlich recht :-) dann vielleicht: teure Kombi. Denn auch die gesetzliche meiner Frau ist teuer, dafür dass sie wenig verdient.
krattler, 23. Februar 2016, um 14:30
siehst du! und dann überlegst mal, was sie kriegt, wenn sie was braucht......
la roba buona costa, wie meine freunde aus turin sagen;)
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 15:57
@esreichen hier eine Liste von Ländern, die offenbar eigene Staatsbürger nicht zurücknehmen.
http://m.welt.de/politik/deutschland/article152534336/Diese-17-Staaten-behindern-Abschiebungen-aus-Deutschland.html
Soolbrunzer, 23. Februar 2016, um 15:59
Faxe, dass jetzt gerade Du zu den besorgten Bürgern gehörst^^
Vor dem Hintergrund unseres Grundgesetzes ist es mir zunächst einmal wurscht, ob und wie viele Muslime in unser Land kommen bzw. hier wohnen. Art. 3, Abs.3 GG sowie Art. 4, Abs. 1, 2 GG regeln die Religionsfreiheit. Für einen Demokraten dürfte der Islam an sich somit keine Probleme darstellen, und das Recht "Meins ist das nicht" (was auch für mich zutreffen würde) zu sagen, haben wir damit allemal.
Ich glaube tatsächlich - und hier kann ich die Pegida-Fritzen mit ihrem "Lügenpresse"-Gedöns durchaus bis zu einem gewissen Grade nachvollziehen -, dass in unseren "aufgeklärten" Medien teilweise viel Schmarren diskutiert wurde. Man erinnere sich z.B. an die unsägliche Kopftuch-Debatte, die im Grunde mit dem Verweis darauf beendet hätte sein können, dass man sich in einem freien Land eben so kleiden darf, wie man will - was Kopftücher miteinschließt; überflüssig zu erwähnen, dass meine Oma (als Katholikin aber aus säkularen Gründen) auch stets Kopftuch trug und wir an Ordensschwestern mit Kopftuch (aus religiösen Gründen) auch keinen Anstoß nehmen. Was möglicherweise als Aufklärung gedacht war, schuf m.E. viele Stereotype und wenn jetzt die Pegida-Fritzen von genau den selben Medien (ob zu Recht oder nicht, vollkommen wurscht in diesem Zusammenhang) als Rechtspopulisten, Rechtsradikale oder gar Nazis bezeichnet werden, erscheint es fast klar, dass die sich vor den Kopf gestoßen fühlen. Zur "Lügenpresse" ist dahin nur ein kurzer Weg.
Sei's drum, ob man das nun als guten oder schlechten Journalismus bewertet, ein Demokrat muss im Wissen um die Pressefreiheit auch das wiederum aushalten können und letztlich froh sein, dass jeder Journalist schreiben darf, was er will und wenns auch noch so ein Schmarren ist.
Aber: Mich als Christen kratzt es nicht, wenn andere etwas anderes glauben, wurscht ob Islam, Buddhismus, Hinduismus oder was auch immer. In meinem persönlichen Glauben hindert mich keiner... also wo ist das Problem - jetzt mit dem Islam an sich?
Fragen möglicher Straffälligkeiten, die gerne im Zusammenhang mit dem Islam kolportiert werden (z.B. sog. "Ehrenmorde", Unterdrückung von Frauen bis hin zu häuslicher Gewalt) kann man m.E. nur losgelöst vom rein religiösen betrachten - und da gibt es ein Strafrecht und Strafverfolgungs-behörden sowie eine Justiz und einen Justizvollzug. Denn, meine Damen und Herren, wir leben - welch eine Überraschung - in einem Rechtsstaat (vgl. Art. 20 Abs. 3 GG).
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 16:03
Ich glaube, dass die Gleichsetzung von Religionen ("sind alle gleich gut oder schlecht", "Radikale gibt es überall", "was war mit den Kreuzzügen?") falsch ist.
Aber natürlich muss ich damit leben. Die Anziehungskraft des Islam ist derzeit für viele Menschen größer als die des Christentums.
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 16:17
Soolbrunzer du schreibst:
Vor dem Hintergrund unseres Grundgesetzes ist es mir zunächst einmal wurscht, ob und wie viele Muslime in unser Land kommen bzw. hier wohnen. Art. 3, Abs.3 GG sowie Art. 4, Abs. 1, 2 GG regeln die Religionsfreiheit. Für einen Demokraten dürfte der Islam an sich somit keine Probleme darstellen, und das Recht "Meins ist das nicht" (was auch für mich zutreffen würde) zu sagen, haben wir damit allemal.
Wie schaut es im Islam mit Religionsfreiheit aus?
Nach dem Artikel ein klares NEIN:
https://de.wikipedia.org/wiki/Glaubensfreiheit_im_Islam
Halten sich alle Muslime an das Grundgesetz?
Und hier liegt doch das Problem, wir Christen sind tollerant, uns wird aber diese Tolleranz nicht immer entgegen gebracht.
Wie sihest du da die Lösung, wie du geschrieben hast, allein im Rechtsstaat, dass die Bestrafung kommt?
Wird so ein Verbrechen verhindert?
Esreichen61, 23. Februar 2016, um 16:18
Faxe, danke für die Liste. Bin gespannt, wie es weiter geht mit der Ablehnungshaltung.
Monitäre Lösung?
faxefaxe, 23. Februar 2016, um 16:24
Ja, @esreichen wir haben da nur den Rechtsstaat. Da darf es keine falsche Toleranz geben. Meiner Meinung nach muss es bei uns weiter gemeinsamen Sportunterricht, Alkohol auf Festen und nicht fünf Gebete während der Arbeitszeit geben. Daheim sollte aber jeder dürfen, wie er mag. Wir dürfen unsere Prinzipien nicht aufgeben. Die sind es ja, die die Islamisten am meisten fuchsen. Daher: Keine rechtsfreien Räume, aber volle Integration. Ein Moslem, der Arbeit und Freunde hat, wird meist nicht radikal.