Tratsch: Nazipack und Islamisten: Waren 70 Jahre umsonst?

Soizhaferl, 22. Februar 2016, um 12:23

Genau, Faxe. Es langt ja, wenn man aus sich selbst heraus fühlt, dass das keine Nazisprache ist. Mit sowas wie Fakten muss man sich dann nicht mehr belasten^^

faxefaxe, 22. Februar 2016, um 12:40

Das ist alles derart dumm, dass man schlecht darüber diskutieren kann.
Es gibt da einfach nichts, worauf man eingehen kann, Kami, das ist nicht mal bös gemeint, aber Deine Beiträge sind für inhaltliche Diskussionen komplett irrelevant.

Die Wiki-Definition von Salbadern ist da sehr treffend:

"Als Salbader wird ein seichter, frömmelnder Schwätzer bezeichnet, der meist einen vortragsartigen Monolog mit vorgetäuschtem Fachwissen ohne den entsprechenden Hintergrund hält."

Fachwissen braucht er nicht, weil er sich ja "selbst die Meinung bildet", wozu sich informieren?

Soizhaferl, 22. Februar 2016, um 12:46

@ Sool/String: Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust usw....

Das eine - und in der Tat sollte das eine humanistische Selbstverständlichkeit sein, es ist eine Schande, wie sich da weite Teile der EU verhalten - ist die aktuelle Hilfe für alle, die Hilfe brauchen.
Die reichste Weltgegend wird das auch aushalten.
Dass nicht alle, die Hilfe brauchen, unbedingt aus ihren herkunftsländern wegmüssen, und schon gar nicht alle nach Deutschland kommen müssen, damit ihnen menschenwürdig geholfen werden kann, ist denke ich auch klar.

Andererseits läuft sich dieses Verständnis von Humanismus tatsächlich recht schnell tot. Die nächste Krise kommt bestimmt.

Für die Ursachen dieser Krisen kann "der Westen" die Verantwortung auch nicht so einfach abtun (und dass das etwas völlig anderes wie individuelle Schuld eines Westlers ist, sollte eigentlich klar sein, aber für die ganzen "Gutmensch"-Geiferer schreib ichs mal nochmal hin^^).

Jahrhunderte Kolonialismus und Imperialismus, auch zum Teil die Oktroyierung nationalstaatlicher Strukturen auf Kulturen, die das so nicht ausgebildet hatten, haben ihre Spuren hinterlassen und wirken bis heute nach. Es ist eben nicht vom Himmel gefallen und auch kein Ergebnis nur von Fleiß und Erfindergeist, dass der Westen so reich und andere Teile der Welt so arm sind.
Es ist kein Zufall, wenn Fürstenhäuser und Diktaturen das große Geld mit dem Öl machen und das Volk daran nicht oder kaum beteiligt ist - der Westen wollte diese Strukturen. Es ist kein Zufall, dass der Islam sich in weiten Teilen so radikalisiert hat - das osmanische Reich etwa war nun sicher nicht das Paradies, kam aber lange Zeit problemlos mit Christen, Juden, jesiden u.a. unter islamischer Herrschaft zurecht. (und dass das etwas völlig anderes wie individuelle Schuld eines IS-Terroristen ist, sollte
eigentlich klar sein, aber für die ganzen "Gutmensch"-Geiferer schreib
ichs mal nochmal hin^^).

Ohne ein Verständnis dieser Strukturen und ihrer Ursachen und ohne tiefgreifende Änderungen wird die nächste Krise mit geradezu mathematischer Gewißheit kommen, man muss auch kein Marxist sein, um das kommen zu sehen.
"Selbstschutz" wäre daher auch, die auf vielen Ebenen und bis heute betriebene Ausbeutung einzustellen.
Nur, (insbesondere @ Sool) ich sehe beim besten Willen keine sinnvolle, funktionsfähige Alternative zum liberalen, demokratischen Kapitalismus (mit allen Problemen, die dieser mit sich bringt) - und auch keinen Weg, wie man diahin gehen könnte. Andrerseits bin ich nun auch nicht allwissend (obwohls so wirkt, ich weiß ;) ), insofern: Mit vielen kleinen Schrittchen mags ja dann doch irgendwie gehen.
Der olle Hobbes konnte sich nicht vorstellen, dass Staaten ohne starken König funktionieren, der olle Marx konnte sich nicht vorstellen, dass der Kapitalismus sich wandelt statt zusammenzubrechen... wenn sich die irren, kann ich ja hoffentlich auch...

faxefaxe, 22. Februar 2016, um 12:50

In der Analyse hast Du da in vielem schon recht.
Besserung wird aber auch erst dann in Sicht sein, wenn Araber und Moslems (und viele Menschen im Westen) aufhören zu lamentieren und für alles Elend den Westen verantwortlich zu machen.
Es gab eine Reihe von Gesellschaften, die vor 30-40 Jahren auf einer ähnlichen Ausgangssituation waren, und sich selbst nach oben gekämpft haben. Für die Taten von heute gibt es viele historische Ursachen, verantwortlich sind aber auch die heutigen Täter.

krattler, 22. Februar 2016, um 13:01

lest euch mal die geschichte aus obergünzburg durch, so grauenhaft zielgerichtet, dass ich nichtmal den link kopieren will......

faxefaxe, 22. Februar 2016, um 13:10
zuletzt bearbeitet am 22. Februar 2016, um 13:10

Wieso sollte ich denn keine andere Meinung tolerieren? Zu vielen Themen (welche Flüchtlinge sollen reingelassen werden? Wie sichert man die Außengrenze) habe ich ja selbst noch keine feste.

Du störst halt den Diskussionsfluss, weil Du völlig unqualifiziert dazwischensalbaderst ohne auch nur eine Diskussion bislang zum Beispiel mit einem interessanten Fakt oder einer schlüssigen Argumentation irgendwie bereichert zu haben. Weil Du keine Ahnung hast von den meisten Themen. "Informationen aus erster Hand" - so sprechen Uninformierte.

Ist doch ein schöner Fall gewesen. Man könnte über die Semantik von Nazisprache ja diskutieren. Aber Du kommst halt mit einem Deiner unsinnigen Vergleiche ("Schweinsbraten"), die die Diskussion nicht bereichern, weil sie blanker Unsinn sind.

Ich will Dir Deine Beiträge ja gar nicht verbieten. Vielleicht findet sich noch ein Mensch, der sie als bereichernd empfindet.

Soizhaferl, 22. Februar 2016, um 13:12

Faxe, es geht mir gar nicht darum, den Westen für alles Elend verantwortlich zu machen. Es ist ja auch nicht so, dass vor den (im nahen Osten hauptsächlich) Engländern und Franzosen dort das Paradies gewesen wäre, dass der böse Westen zerstört hätte.
Der Westen hat aber auch lange nachher und z.T bis heute (Stichwort Saudiarabien) Regime unterstützt, die Ölkonzernen stabile langfristige Konditionen anbieten konnten, was mit Demokratien so nicht möglich wäre.
Dennoch hätte Saudiarabien innenpolitisch andere Wege gehen können, demokratischer, weniger religiös geprägt, gleichmäßigere Reichtumsverteilung usw. usf. Das nimmt das Land, weder Volk noch Regierung, nicht aus der Eigenverantwortung.
Nur, wenn ich auch mal schräge Vergleiche bemühen darf (das färbt ab ;) :
Wenn ich dir Gemüse für sauteures Geld anbiete udn Fleisch spottbillig, -kannst- du auch Gemüse kaufen, wenn du nur auf Fernsehen, Internet und Auto verzichtest. Aber wenn ich dir dein nur Fleischessen und die entstandene Gicht vorwerfe mit der Begründung, du hättest ja anders entscheiden können, dann ist das eben nur ein Teil der Wahrheit.

(He, das macht Spaß^^)

faxefaxe, 22. Februar 2016, um 13:16

Du meinst: Wenn Du einen Schweinsbraten bestellst, und der Knödel nix taugt, dann kannst Du auch gleich einen Salat bestellen?
Stimmt schon!

Soizhaferl, 22. Februar 2016, um 13:19

Andererseits - da geb ich dir völlig recht - führt die Struktur, die der Kolonialismus eingeführt hat - der "wilde" als das unreife Kind, das der Westen erziehen und anleiten müsse - ganau dazu (und ja, die wirkt immer noch nach) dass a) der Westen gerne die Lösung bei sich sieht und b) der Nicht-Westen sich gerne mal auf den Standpunkt zurückzieht, dass die verhältnisse nun mal nur so schlecht seien, weil der Westen ja alles kontrolliert und man immer kleingehalten würde.

Ich seh die grundledgende Vormacht des Westens schon als wesentliche (nicht nur historische) Ursache vieler Krisen, aber keineswegs als das einzige Erklärungsmuster (oder darin den einzigen Lösungsansatz).

Soizhaferl, 22. Februar 2016, um 13:20

Die Frage des Dressings hamma jetz aber schon vernachlässigt ;)

faxefaxe, 22. Februar 2016, um 13:22

Bei den Ursachen: Folgen der Kolonialisierung; willkürliche Grenzziehungen; Stützung von autoritären Regimen um Ölquellen zu sichern; fehlendes Nation Building nach dem Irakkrieg bin ich völlig bei Dir.

Aber was folgert jetzt daraus? Wenn sich die USA stärker heraushalten gefällt das ja auch niemandem und andere springen in die Lücke. Ohne Versöhnung von Sunniten und Schiiten und ohne mehr Trennung von Staat und Religion wird das Elend da weiter gehen. Und bei beiden Themen ist vor allem ein Modernisierungsschub bei den Arabern notwendig. Da kann "der Westen" nur bedingt helfen.

faxefaxe, 22. Februar 2016, um 13:38

Du musst nicht erzählen, worauf Du nicht eingehen willst. Dann einfach mal die Klappe halten, wenn Du nix beizutragen hast.

Ich weiß nicht, von welchem "Verdacht gegen Helmut" Du sprichst. Er hat Nazi-Sprache benutzt. Wenn jemand anderes eine Diskussion anfangen will, ob das wirklich Nazisprache ist (die Andersdenkenden sind das Pack, das aus der Tiefe ans Licht kommt, aber wieder in den Keller gehört), dann wird hier eine Diskussion entstehen.
Wenn sie nicht zwischendurch von Kasperln mit Schweinsbratenvergleichen gestört wird.

Soizhaferl, 22. Februar 2016, um 14:30

Faxe, natürlich kann da "der Westen" nur bedingt helfen. Die historische
Ursachenforschung ist wichtig, um zukünftige Fehler zu vermeiden, hilft
aber aktuell nur bedingt weiter, gesteh ich gerne zu.

Was derzeit imo schon gemacht werden könnte, um eben die bedingte Hilfe zu leisten:

-wesentlich stärkerer Druck auf Israel, den eigenständigen Palästinenserstaat wirklich umzusetzen. Dieses schwelende Pulverfaß hat seit langem große Auswirkungen auf die ganze Region.

-wer Öl kauft, (von Staaten, die ja auch verkaufen müssen) kann auch auf die Produktionsbedingungen (Löhne, Gewerkschaften, Umweltschutz vor Ort etc.) durchaus Einfluß nehmen. Man muss halt auch wollen.

- wer sich zunehmend von Öl unabhängig macht (=stärker in regenerative Energien investiert), muss nicht mehr (fast) jedes Regime akzeptieren und hofieren.

- weniger und vor allem ausgesuchter Waffenlieferungen helfen auch den kräften, die man gerne unterstützen sollte. Das kostet hier Arbeitsplätze und führt zu wirtschaftlichen Einbußen. Auch das ist aber politisch machbar, man muss nur wollen.

- wir haben in Europa viele Millionen Muslime, ein Großteil von ihnen ist integriert, lebt und schätzt den westlichen Lebensstil und säkularisiert sich zunehmend. Je mehr ich das hier unterstütze, desto mehr wirkt das auch auf die Heimatländer weiter. Wandel durch Annäherung.

-Betrifft jetzt vor allem Nordafrika, aber schon auch den nahen Osten: Wir beziehen eine Menge Waren und Dienstleistungen von dort. Das Geld muss es uns wert sein (und unsere Markmacht ermöglicht es), die auch anständig zu bezahlen. (Ein Beispiel: Dann kostet das Kilo TK-Krabben halt amal 10 euro mehr, weil die Krabbenpulerin in marokko auch ordentlich gezahlt wird. Wer dann keine Krabben mehr kaufen kann, wird auch nicht am Hungertod sterben.) Armutsbekämpfung hat viele Auswirkungen - höhere Bildungsmöglichkeiten, bessere medizinische Versorgung, höhere Lebenserwartung, geringere Geburtenzahlen. Das alles führt langfristig zu stabileren nordafrikanischen Nachbarn, weniger Flüchtlingen von dort und erhöht die Chancen auf Demokratisierung.

Alles kein Allheilmittel, ja, aber je mehr der, öhm, "Nicht-Westen" überhaupt in die Lage versetzt wird, den Modernisierungsschub auch selbst in die Hand zu nehmen, desto mehr, stärker und schneller wird er auch kommen.

faxefaxe, 22. Februar 2016, um 14:38

Jo.
Beim Thema Israel bin ich immer skeptisch. Natürlich gehen die inzwischen vor allem beim Siedlungsbau falsch vor. Aber die Palästinenser hatten viele Gelegenheiten, einen eigenen Staat zu bekommen, wenn sie Israel in Frieden lassen. Mehr wollte Israel im Grunde nie. Heute ist doch ein Palästinenserstaat kaum noch vorstellbar, dass er funktioniert.

Eine entscheidende Frage ist meiner Meinung nach noch, wie man mit der Pestbeule Saudi-Arabien umgeht. Da habe ich aber auch keine Lösungsvorschläge.

Soizhaferl, 22. Februar 2016, um 14:51

Ein klares jein;) Ja, "die Palästinenser" haben mehrere Möglichkeiten ausgeschlagen.
Es ist aber auch nicht unbedingt so, dass das alles faire Vorschläge gewesen wären. Wenn während der Verhandlungen auch munter weitergebaut wird, flösst das sicher kein Vertrauen ein.
Und es wäre schon hilfreich, wenn die Palästinenserlager etwa in Jordanien nicht künstlich aufrechterhalten würden. Dass leute, die ohne jede perspektive in so einem lager aufwachsen, mit 20 jahren sich irgendwo in die Luft sprengen, ist so verwunderlich auch wieder nicht.
Hätte man die Sudetendeutschen nach 45 für 30 jahre in Lager gesteckt, gäbs auch nicht mehr nur ein paar unverbesserliche Idioten, die die Grenzen von anno dazumals wiederhaben wollen. So kann man Terroristen halt auch heranziehen, und dem Westen wars auch lange scheißwurscht. Ich glaube nicht, dass man Jordanien keine Anreize bieten könnte, das zu ändern...

faxefaxe, 22. Februar 2016, um 14:55

Mit den Lagern hast Du völlig recht.

Dass Israel überkritisch beurteilt wird, hat meiner Meinung nach auch mit Antisemitismus auf der Linken wie auf der Rechten zu tun. Araber und Moslems hätten genug Ressourcen, um blühende Landschaften zu haben. Da waren sie nie auf diesen Landstreifen angewiesen. Die autoritären Regime (und da sind wir wieder bei der Mitverantwortung des Westens) haben den Kampf gegen Israel instrumentalisiert, um von ihren eigenen Vergehen abzulenken.

Die Lage in Somalia hat nix mit Israel zu tun. Und ich habe wenig Hoffnung, dass der Nahe Osten ohne Israel ein friedlicherer Landstrich wäre.

Soizhaferl, 22. Februar 2016, um 15:14

Da würde ich dir bei allem zustimmen, vor allem was die Instrumentalisierung anbelangt.
(Ich finde allerdings nicht, dass ich jetzt Israel "Überkritisch" beurteilt hätte. "Gewaltspirale" hat halt selten so gut gepasst wie da - die problematischen handlungen israels fallen ja auch nicht vom Himmel, und das Sicherheitsbedürfnis, das Land durch Siedlung zu "sichern", ist mehr als verständlich).

Ob der nahe Osten dadurch sicherer würde - hm. Bisher hat mans ja nicht versucht ;)
Es wäre jedenfall ein Anfang.

faxefaxe, 22. Februar 2016, um 15:35

Missverständnis, Dich meinte ich mit überkritisch nicht. Das war mehr ein allgemeiner Hinweis.

Ich hoffe, Du meinst mit "es wäre jedenfalls ein Anfang" nicht mein Gedankenmodell "wenig Hoffnung, dass der Nahe Osten ohne Israel ein friedlicher Landstrich wäre".

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