Tratsch: Nazipack und Islamisten: Waren 70 Jahre umsonst?

Soizhaferl, 15. Februar 2016, um 13:17

Ich finds ja schon auch irgendwie nett, dass der "alle-Politiker-verarschen-uns"-Helmut so sehr gegen eine Merkel wettert, die ja dann genau das tut, was der Politiker ja (angeblich) soll: Sich nicht im Klein-klein des Kompromisses verlieren, wie das sonst ja (völlig undemokratisch natürlich, immer diese Mehrheitssucherei, zefix) Politiker zu tun pflegen, sondern an dem einmal gefassten Entschluß unbeugsam festhält, klare Kante zeigt usw. - wenn dann mal ein Politiker auftaucht, der eben nicht so weichgespült rumlaviert, ist es auch wieder ned recht.

Soizhaferl, 15. Februar 2016, um 13:19

ach ja, Helmut, wenn du noch ein paar Seiten mehr zurückblätterst, wirst du auf meine Vorschläge treffen (war das nicht sogar auf deine Frage hin? aber da kann ich mich irren, vielleicht war das wer anders...). Wie ich dabei auch schon vermerke: leicht wirds nicht.
Andrerseits ist das schon besserr als die "da sind ja meine Vorschläge, ich hab doch Vorschläge gemacht! Sie sind vielleicht nicht durchführbar, gut, aber das ist ja ne andre Frage" - Attitüde.

Helles74, 16. Februar 2016, um 09:19

Auch wenn er vom SC Freiburg ist, aber mehr als das gibt es zu dem Thema nicht zu sagen.
https://www.youtube.com/watch?v=6De_uWpO9ws
Und stell dir vor benni, vielleicht gibt es sogar menschen, die gerade hier her kommen, weil sie genug haben von menschenverachtenden Systemen. ich denke jeder mensch hat das Bedürfnis nach frieden Zuwendung und etwas zu essen. leider wird es solange man mit krieg Geld verdienen kann weiterhin kriege geben. schon mal drüber nachgedacht, dass kriege auch aus wirtschaftlichen Interessen geführt werden können?

Helmut, 16. Februar 2016, um 12:28

Warum werde ich jetzt schon wieder nach meinen Vorschlägen gefragt?
Habt ihr keine? Nichts als dummes Gelaber aber kein einziger Vorschlag.

Wenn ihr dafür seid alle die kommen egal ob 1 Million oder 5 Millionen aufzunehmen dann sagt das doch verdammt noch mal.
Ist es als linker so schwer zu seiner Meinung zu stehen und das einfach zu sagen?

Soizhaferl, 16. Februar 2016, um 13:41

was heißt denn "dafür sein" - sie kommen, mit oder ohne Erlaubnis, mit oder ohne Zaun. Wenns regnet, kann ich auch dagegen sein, dass es regnet, aber dann regnets trotzdem.

Was dran in einem nicht völlig verqueren Hirn "links" sein soll, wüsste ich ja schon gern.

Soolbrunzer, 16. Februar 2016, um 18:10

😅

"Ist es als linker so schwer zu seiner Meinung zu stehen und das einfach zu sagen?"

...und das aus dem "ich bin nun wirklich nicht rechts, aber man wird doch sagen dürfen, dass..."-Lager...

Mein Vorschlag bleibt: Weitermachen wie bisher, vorhandene (rechts)staatliche Mittel anwenden und schauen, wie die Geschichte ihren nun mal ihren Gang nimmt.

Soizhaferl, 17. Februar 2016, um 10:59

Ja, das ist ja ein vernünftiger und machbarer Vorschlag, geprägt von Realismus - damit kommste hier nich gut an ;)

Esreichen61, 17. Februar 2016, um 13:20
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Soolbrunzer, 17. Februar 2016, um 16:01
zuletzt bearbeitet am 17. Februar 2016, um 16:01

Na also Kami, das war jetzt einer meiner wenigen Vorschläge ohne Umverteilung...^^

Wobei ich präzisieren müsste: "Weitermachen wie bisher" stimmt letztlich nicht, sondern ich plädiere

a) dafür, flüchtenden Menschen die durch gültige Konventionen und auch aufgrund unserer christlichen Werte (auf die man sich bekanntlich im Pegida-Lager so gerne beruft) gebotene Hilfe zu gewähren und

b) dafür, alle rechtsstaatlichen Mittel unaufgeregt und sachlich anzuwenden, was ggf. auch bedeutet, dass die Behörden personell besser auszustatten sind.

Wer glaubt, das alles koste zuviel Geld, dem sei das Piet-Klocke-Double Bernd Rürup ans Herz gelegt, der stets die Auffassung vertrat, dass Geld immer in der Wirtschaft fließen muss, welche Wirtschaft auch immer...

Was und wie viele Flüchtlinge die Zukunft auch bringen mag, vermag ich nicht zu prognostizieren, jedoch: Die Geschichte wird sich so entwickeln, wie sie sich eben entwickelt. Soziale Systeme sind kaum oder gar nicht zu steuern, wenn man dem geschätzten Herren Luhmann Glauben schenken will. Da bleibt mir selbst nur noch die Entscheidung, ob ich lieber zu den "Guten" oder zu den "Bösen" gehören will... und da bin ich doch lieber "Gutmensch", aller Verächtlichmachung zum Trotze...

By the way: Ging es in diesem Fred nicht um "Nazipack und Islamisten"? Wie kams dann zu diesem Bogen auf das Flüchtlingsthema?

Müsste man hier nicht eher darüber diskutieren, dass man hierzulande auch einmal endlich andere Dinge beim Namen nennen müsste? Zum Beispiel darüber, dass m.E. nach der - wievielten? - brennenden Flüchtlingsunterkunft auch mal von "TERRORISMUS" - und um nichts anderes handelt es sich hier - die Rede sein müsste?

Klar, welche Konsequenz hätte das schon? Zur Terrorismusbekämpfung sind die einschlägigen Konzepte eher dürftig... Dürfte die Bundeswehr Einsätze gegen rechte Terrorzellen im eigenen Lande fliegen oder müsste man da Amtshilfe bei den NATO-Kollegen einfordern?

Fazit:
Natürlich gibt es Brillenträger, die sich benehmen können. Aber es sind auch immer wieder Kriminelle darunter. Das muss mann sagen dürfen!

Soolbrunzer, 17. Februar 2016, um 16:09

Übrigens Kami, ich weiß nicht, ob das hier bereits abschließend erörtert wurde (ich les' doch keine 189 Seiten!), aber irgendwo früher in diesem Fred hattest Du mal etwas von Terrorismus als "islami(sti)sches Phänomen" (oder so ähnlich) gesprochen.

Sollte man dieses Thema nicht auch mal vor dem Hintergrund brennender Flüchtlingsunterkünfte beleuchten?

Naja, vielleicht schon auf Seite 132ff passiert; falls ja: Diesen Einwand bitte aus dem Protokoll streichen...

Soolbrunzer, 17. Februar 2016, um 17:32

"je mehr flüchtlinge D aufnimmt, desto mehr gewalt wird entstehen und desto mehr flüchtlingsheime werden brennen."

Ein sehr fragwürdiger Ursache-Wirkung-Zusammenhang... Kami, sorry, Du weißt, ich achte Dich, aber das ist Käse. Damit nimmt man die Täter - Gewalttäter und Terroristen - aus ihrer Verantwortung und schiebt sie den Flüchtlingen (weil sie ja so zahlreich kommen) und der Politik (weil sie die Flüchtlinge ja so zahlreich aufnimmt) zu. Und genau das halte ich für unsachlich und falsch. Ich bin - wie Du weißt - ein Fan von Polemik, aber hier ist sie beileibe fehl am Platze...

Je mehr frustrierte, ungebildete, gewaltbereite Menschen von rechter Propaganda verführt werden, desto mehr Gewalt wird entstehen und je mehr von diesen Personen Flüchtlingsunterkünfte anzünden, desto mehr werden brennen... allein so wird ein Schuh draus. Und jetzt können wir uns ein naives Konzept überlegen, wie wir Frustrierung, mangelnder Bildung und Gewaltbereitschaft bei Menschen entgegenwirken...

Dass man dem nur mit einem Polizeistaat entgegenwirken könne, halte ich ebenso für Unfug. Unsere rechtsstaatlichen und behördlichen Mittel sind absolut ausreichend, um die so genannte Flüchtlingskriminalität im Griff zu behalten, wie Ulf Küch unaufgeregt und sachlich in seinem Buch "Soko Asyl" zu berichten weiß.

Und wenn Du nun das Rechtsstaatsprizip des GG als Konzept für naiv und nicht umsetzbar hältst, dann weiß ich auch nicht mehr weiter...

Soolbrunzer, 17. Februar 2016, um 19:32
zuletzt bearbeitet am 17. Februar 2016, um 19:34

Kami, es ehrt Dich, dass Du meine marxistische Ader so respektierst (und auch ich fühle mich geehrt^^), aber ich sehe grad' net, wo meine obenstehenden Ansichten marxistisch-utopische Ansätze hätten... sei's drum.

Klar denken nicht alle (Flüchtlinge, Deutsche, nichtflüchtende Nicht-Deutsche) wie ich, aber das ist in meinem o.g. Ansatz ja auch gleichgültig. Ich halte es eben nicht für unrealistisch, den Rechtsstaat durchzusetzen. Es gibt mit besagter "Soko Asyl" (ich persönlich finde allein den Namen etwas unglücklich gewählt, aber wer will schon Erbsen zählen) in Braunschweig ein vorbildliches Beispiel, in dem sich die dortigen Behörden - nochmal, denn diese Worte sind mir hier sehr wichtig - unaufgeregt und sachlich der Thematik einer fluchtbedingt in kürzester Zeit stark angewachsenen Bewohnerzahl in ihrem Gebiet gestellt haben und sie nachgerade vorbildlich bewältigen... und die brauchen meines Wissens nicht mal mehr Personal. Es geht also. Das Prinzip "Rechtsstaat" lässt sich nachgewiesenerweise anwenden.

Meinethalben darf die Legislatur gerne auch Gesetze verschärfen, z.B. so in der Richtung, wer im im laufenden oder abgeschlossenen Asylverfahren straffällig mit mindestens Freiheitsstrafe (auch zur Bewährung ausgesetzt) wird oder bei geringerer Strafe zum zweiten Mal straffällig wird, dessen Asylanspruch erlischt und er wird in den Flieger nach Hause gesetzt und er darf keinen neuen Asylantrag stellen... nur mal so aus dem Ärmel geschüttelt. Das ist ein demokratischer Prozess und auch der funktioniert nachweislich, sonst hätte es in jüngerer Zeit ja keine Gesetze gegeben...

"wenn man von den kriegsflüchtlingen absieht ist genauso gier und habsucht im spiel. nein, da muss mir keiner etwas von 'nichts zu essen haben' erzählen."

Jepp, auch dieses Phänomen beschreibt der gute Herr Küch, die kriegsflüchtigen Syrer werden statistisch deutlich seltener straffällig, als die "wirtschaftsflüchtigen" Nordafrikaner... Es handelt sich - ok, jetzt wirds a bissel marxistisch angehaucht^^ - m.E. also eben doch um ein Armutsphänomen, das lässt sich mit "nichts zu essen haben" schlicht nicht wegdiskutieren...

Deine Zukunftsszenarien in Ehren; ich bleibe dabei: Wir sind dazu verdammt, im Rahmen unseres Grundgesetzes, unserer bestehenden Regeln, unserer Werte zu handeln, denn sonst werden wir sie selbst abschaffen (Stichwort "Polizeistaat") und damit alles, was wir - zu Recht - vor dem so genannten "Nazipack" und den so genannten "Islamisten" zu schützen suchen...

Soolbrunzer, 17. Februar 2016, um 19:37

...und meinem "Flüchtlingsunterkünfte-anbrennen-ist-TERRORISMUS"-Thema erweist Du auch nicht die angemessene Aufmerksamkeit...

Soizhaferl, 18. Februar 2016, um 10:15

Ein ernsthaft und freundlich gemeinter Tip, kami:
Der statistische Zusammenhang zwischen Bildung und Kriminalität hat als Ursache nicht die Moral... hat meines Wissens auch keiner behauptet.

Soolbrunzer, 18. Februar 2016, um 18:13

"Moral ist keine Frage der Bildung."

Richtig, wohl eher des Einkommens, nicht wahr?^^

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