Verbesserungsvorschläge: Name aus dem Nationalsozialismus

nairobi, 09. November 2012, um 12:25

mäßigung? du kleiner revoluzzer... ;-)

wie kannst du denn so klar und deutlich gegen konsumgier und modernisierungswahn poltern? und das auch noch kurz vor dem weihnachts-kaufrausch-fest...

der handel und die börsen zittern vor Dir!
armes christkindla

nairobi, 09. November 2012, um 14:24

hey - gib ihm noch ne cola... soll helfen damit er ruhig gestellt wird! und sag ihm, bei uns residiert ne frau - mit "knallharter" lobby-hand geführt!

yes - she can das auch

mamaente, 11. November 2012, um 11:46

worüber willst du jetzt eigentlich grad "streiten"? über die quotierung bei den grünen? darüber dass sie in eine wie auch immer geartete "mitte" rücken? darüber ob wählen gehen nur einem durch nichts gerechtfertigtem optimismus geschuldet ist?
oder worum gehts grad genau?

mamaente, 11. November 2012, um 11:56

meine güte immer diese schwarzmalerei. das stimmt doch so gar nicht. warum gibts denn den ausstieg aus der atomkraft? weil die wähler gemeint haben: "ach fukoshima interessiert uns nicht"? weil angie plötzlich ne heftige einsicht in die gefährlichkeit von atomkraft bekommen hat?
politik is zäh, veränderungen gehen langsam und brauchen ne menge hartnäckigkeit und geduld. aber es geschieht doch auch was. denkt mal dran, in der straußägide wars noch möglich die scheibenwischer ausstrahlung in bayern zu verbieten. heute? undenkbar! und es gibt noch viele weitere beispiele. also nicht entmutigen lassen. aktiv werden und weiterkämpfen. macht alles in allem auch viel mehr spaß als resignierend, vor sich hinmaulend, auf dem hintern sitzen zu bleiben^^

serave, 11. November 2012, um 12:00

@sojawasch auch wenn ich nicht der Gewerkschafstyp bin, so finde ich es schade, dass du auf Grund der Erfahrungen aussteigst, denn schließlich hast du eine Überzeugung.

serave, 11. November 2012, um 12:03
zuletzt bearbeitet am 11. November 2012, um 12:04

@mamaente:
Ich hab leider nicht so schöne Vergleiche deswegen bediene ich mich der Worte eines Kabarettisten:

Groß übersetzt verstehe ich es so: Der Zug fährt auf einer Schiene immer den selben Weg. Du kannst den Schaffner austauschen, aber der Weg ändert sich nicht.

Oder anders formuliert. Die Menschen sind nicht Politik verdrossen, sondern Politker verdrossen.

hosenlatz, 11. November 2012, um 13:30

Wenn ich auch oft selbst recht zynisch bin bei solchen Debatten, aber mal deutlich gefragt:

Wie hätten wir es denn gerne?
Demokratie läuft nicht gut, ok, Analyse überzeugend - Monarchie? Diktatur? Theokratie? Oligarchie? Kommunismus? Sozialismus? Was darf es sein?

Oder DIESE Demokratie ist nicht gut genug, was darf es sein? Die "Wahlmonarchie auf Zeit" - Variante der USA?
Die direkte Demokratie der Schweiz? Doppelspitzensystem Präsident/Premierminister wie in Frankreich?

Wie hätten wirs denn gerne? Darfs auch ein bißchen mehr sein? Und: was tun wir dagegen? Jammern oder sonst noch was?

"Democracy is the worst form of Government.
Except all the others that have been tried from time to time..." (Winston Churchill)

serave, 11. November 2012, um 15:03

„Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“

Georg Christoph Lichtenberg

hosenlatz, 11. November 2012, um 15:10

Ja, aber was heißt denn "es fehlen Politiker wie XY"? Wo sind sie hin? Werden die Menschen seither generell schlechter? Oder gehen keine guten Menschen mehr in die Politik?

Lafontaine - von dem ich wahrlich kein Fan bin - hat 1989 zur Ruhe aufgerufen, hat geraten, die Wiedervereinigung langsam anzugehen und gut durchzuplanen. Er warnte, dass da eben nicht nur "zusammenwächst, was zusammengehört", sondern dass das erhebliche Probleme geben wird. Gewonnen hat Kohl mit seinen "blühenden Landschaften" und "Wiedervereinigung sofort".

Mit Wahrheiten* gewinnt man nicht unbedingt. Ok, das ist auch eine Henne-und-Ei-Frage (lügen Politiker, weil wir Lügen hören wollen? Oder wollen wir Lügen hören, weil wir nur lügende Politiker gewohnt sind?), aber diese Behauptung "alle sind irgendwie in der Mitte, und die Alternative sind Chaoten" ist mir einfach zu pauschal.

Ja, es ist nicht alles super. Es ist aber auch nicht alles Scheiße. Also, um Deine Schlußfrage zu beantworten:

Du sagst "the system is not running"
Ich sage: a) falsch, es läuft nur nicht ideal b) welche alternative würde denn (besser, oder auch nur genauso gut) laufen?

Also, sozusagen: "Don´t change the running system" und zugleich "make it run better".

*gibt es die? Du schreibst ja - sehr klug, wie ich finde - auch von Meinungen.

Ex-Sauspieler #177412, 11. November 2012, um 15:14

@latz zum Thema Wahlmonarchie auf Zeit:

http://usaerklaert.wordpress.com/2006/06/25/die-grobstruktur-der-usa-oder-wo-man-vor-bush-am-sichersten-ist/

hosenlatz, 11. November 2012, um 15:36

Sehr interessant, das ganze:-)
"Wahlmonarchie auf Zeit" ist auch nicht meine Formulierung, aber gebräuchlich ist sie deswegen, weil der Us-Präsident innerhalb seiner Machtbefugnisse(!) viel mehr unbeschränkter Herrscher ist als etwa der Bundeskanzler innerhalb der seinen. So haben die Us-Minister (=secretary of state - die Überstzung mit Minister ist etwas doof) keine Ressortverantwortung, um nur ein Beispiel zu nennen.

Ex-Sauspieler #177412, 11. November 2012, um 15:48

@latz
Auf aussenpolitischer und Bundesebene aber nur!
Und wenn man bedenkt, dass die Verfassung der Vereinigten Staaten aus ca. 500 Worten besteht, eine EU-Richtlinie über die Beschaffenheit von Klopapier aber aus über 10000, dann sollt man sich schon Fragen, wo mehr Scheiß produziert wird!^^

hosenlatz, 11. November 2012, um 16:01

Ja klar, nur in bestimmten Bereichen... aber auch dann ist es als Alternative ja interessant. Eine so schwache "Zentrale" bringt große Vor- aber auch erhebliche Nachteile. Man kann sich ja durchaus bei der US-Version von Demokratie wohler fühlen, vollkommen in Ordnung, dann muss man eben auf Grundgesetzänderungen in dieser Richtung drängen, das meiste wäre machbar.

Mich stören dabei (ohne dass ich das jetzt z.B. dem kamikaze in die Schuhe schieben will, eher allgemein gehts in die Richtung der Diskussion) die Apfel-und-Birnen-Vergleiche.
Ich kann halt z.B. nicht sagen, hier bräuchte es einen großen Charismatiker wie den Obama, warum haben wir den nicht? - da muss ich schon das Gesamtsystem mitvergleichen, ob ich denn auch den Preis dafür bezahlen will, diesen Typus von Politker zu bekommen.

Oder eben mehr direkte Demokratie wie in der Schweiz, viel mehr Entscheidungen direkt dem Wähler überlassen (damit liebäugle z.B. ich sehr).
Aber auch das hat seinen Preis - siehe vor allem Zeile 4-6:
http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenstimmrecht_in_der_Schweiz

Da gäbs natürlich noch mehr Beispiele...

Ex-Sauspieler #177412, 11. November 2012, um 16:59
zuletzt bearbeitet am 11. November 2012, um 17:07

Naja, den Obama als großen Charismatiker zu bezeichnen, nur weil er Demokrat ist und noch dazu schwarz, halt ich scho aweng für übertrieben!

Sieht man aber, dass die deutsche Medienpropaganda funktioniert!

Demokrat = super toll, ein ganz ganz lieber

Republikaner = eieiei, eher suboptimal, aber unsre Freund bleims deswegn scho, die Amis.

Siehe Reagan, in seiner Amtszeit von den Medien als Kriegstreiber beschimpft und als Westerheld verspottet!

Heut gefeiert als Wegbereiter der dt. Einheit!
(Anscheinend denken die Schmierfinken, nach so langer Zeit erinnert sich keiner mehr dran, was se damals über den gschrieben ham!)

Tja, ansonsten, kann ich dem Kamikaze und dem Soja nur recht gebn!

Gibt keine Politker mehr mit Format, wie Schmidt, Kohl, Wehner, Strauß oder Fischer, die a mol an unbequemen Weg gehn, weil se a Ziel ham!

Heut ham diese ehrenwerten Leut nur noch des Ziel solang im Amt zu bleim, dass ihre Pension auf Lebenszeit gsichert is!
Dafür darf man sich dann scho mehr als einmal drehn wie des Fähnlein im Wind, wenns sein muss a wie a Propeller!

Da lob ich mir doch unserer letzten Bundespräsi!
Der hatte genug Format, der is sein Weg gradlinig gannga um sei Ziel (die Pension) zu erreichen!

Für wos braucht ma so Präsi eigentlich genau, frag ich mich etz grad doch!
Ach ja, glaub mir is wieder eigfalln, Präsi kommt von Präservativ, des schützt die Leut im Bundestag vor der eigenen Scham über die Gesetze die se dort einbringen, weil ja der Präsi unterschreibt!

Btw:

Unter King Kohl hab ich es arbeiten angfangt und mir gings jedes Jahr ein Stückchen besser!

Danach???

Fahren mit angezogener Handbremse, oder im Rückwärtsgang triffts ganz gut!

Hab scho überlegt, mir die Absätze vorne auf die Schuhsohlen zu nageln, dann hätt ma a wieder des Gfühl, es ginge aufwärts!

Ich jammer gern mal auf hohem Niveau!

So, des war mei "Wort zu Sonntag"

Schön Wochenendausklang noch!

serave, 11. November 2012, um 17:06

@Latz: Ich glaube der große Wurf wird uns nicht gelingen. Aber vielleicht schafft man in einigen zentralen und wenigen Punkten Einigkeit und diese durchzusetzen. Zum Beispiel das nächste Jahr und sei es durch eine Klagewelle die Kitaplätze durchgesetzt werden. Das Bildung von der Politik entsprechend eingefordert wird.

Zum Politikertyp. Nehmen wir den Fall Guttenberg. Die Popularität lag ja nicht nur an seinen Charme. Er hat auch ein paar grundsätzlich wichtige Dinge angesprochen und die Leute haben das gesucht.
Egal, ob das mit der Doktorarbeit eingefädelt war oder nicht. Die hätte mich nicht mal gestört. Sein Bild hat bei den meisten doch zerstört, dass er nicht dazu gestanden ist.
Hätte er gleich gesagt, wenn da irgendwas kopiertes drin ist, dann lege ich den ab.... was solls.... wer ist Fehlerfrei.
Aber so denkt doch jeder, wieder typisch, noch so einer der Politiker, der wie die anderen nur lügt.

Ex-Sauspieler #177412, 11. November 2012, um 17:10

@serave

2

mamaente, 11. November 2012, um 17:19

@kami: also gehen wirs mal an:
dich stört die frauenquote bei den grünen?
nun, die mögen auch ne menge der grünen frauen nicht besonders. weil sie sich nämlich immer fragen müssen: stellen die mich auf platz eins weil sie`s mir zutrauen, oder weil ich ne frau bin....
andererseits, nirgends sonst haben frauen so viel mitzureden und zu entscheiden wie bei den grünen. und die fahren insgesamt nicht schlecht damit.
mir scheint deshalb die quote als das kleinere übel und ich fände es oberprima wenn man die wieder abschaffen könnte, weil ne selbstverständlichkeit geworden ist, dass frauen die hälfte der macht haben....
du findest nach der urwahl die aussagen in der berichterstattung: "die grünen rücken weiter in die mitte" schlecht?
ich weiss manchmal nicht so recht was damit eigentlich gemeint ist. ich glaube was die grünen tatsächlich wollen ist der weg in eine bürgergesellschaft. in eine mitmachdemokratie. wo bürgerbeteiligung ernstgemeint ist und sich durchzieht. nicht wie in münchen, wo sich ne mehrheit der bürger gegen den bau der dritten startbahn entscheidet und die csu sagt: was kümmert uns das geschwätz der bürger. ich glaube auch dass trittin und göring-eckardt ein gutes team sind und mir gefällt gut, dass gerade mit ihr, einer versierten sozialpolitikerin, endlich sozialpolitik bei den grünen besser vertreten sein wird.
politiker die die wahrheit sagen und zu ihrem wort stehen?
im augenblick fällt mir dazu kretschmann ein und die art wie die ganze angelegenheit stuttgard 21 von ihm gehändelt wurde. da gabs vorher kein vertun und auch hinterher wurde dem volk nix vorgemacht. das volk hat das goutiert, was wiederum mir mut macht. manchmal dürfen politiker auch einfach sagen was ist. vielleicht immer öfter....

Ex-Sauspieler #177412, 11. November 2012, um 17:36

@ente:
"mir scheint deshalb die quote als das kleinere übel und ich fände es oberprima wenn man die wieder abschaffen könnte, weil ne selbstverständlichkeit geworden ist"

Das denk ich so auch von den Grünen im Allgemeinen!

Ich hab die in Ihren Anfangsjahren gewählt, um bei den beiden großen Parteien nen Denkprozess in Sachen Umweltpolitik anzustoßen!
Dafür warn se gut, die Grünen!

Heut sind se nur noch hinderlich, weils die großen Parteien ja den Umweltschutz nun auch thematisieren und jede Partei mehr im Bundestag und den Landesparlamenten eine anständig regierungfähige Koalition verhindert!

Es kann nun keine unliebsame Entscheidung mehr getroffen werden, weil keine vernüftigen Mehrheiten mehr da sind.

Ich sehe die selben Tendenzen heutzutage in meinem Berufsleben!
Früher hieß es, lieber mal ne falsche Entscheidung treffen, als gar keine!

Heut zutage hat keine mehr genug Arsch in der Hose, das zu tun!

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