hansolo_forever, 06. Juli 2016, um 03:12
@ kamiko
Dazu müßt man jetzt fast einen eigenen Cannabis-Fred aufmachen, aber des geht wohl ned... (obwohl wir hier in Bayern san ^^)
Nur soviel dazu: die Illegalisierung des Hanfkonsums wurde hierzulande (und im ganzen NATO-Europa) in den 50er-Jahren erst auf sanften Druck der Kollegen aus Übersee eingeführt - auf dass die Jugend ja nicht rebellisch werde...
Der Erfolg der Prohibition hielt sich seitdem bekanntermaßen in Grenzen - gekifft wird schlicht und ergreifend überall - weil's einfach geil is PUNKT
Klar gibts da auch Probleme, das Zeuch wird immer potenter und die Konsumenten sind oft noch zu jung und dann wird auch noch gleich Hardcore-Bong geraucht statt smoothe Tüte...
Diese Psychosen bei jungen Kiffern kommen nicht von ungefähr, das sollte nicht unterschätzt werden
Dennoch: Legalize it, es ist ohnehin Realität, und da wäre noch der Vergleich mit dem frei verkäuflichen Alk - legal, gesellschaftlich toleriert und höchst-problematisch...
benni565, 06. Juli 2016, um 06:33
Angenehmer Nebeneffekt: Der einschlägige Schwarzmarkt in all seinen Facetten wäre "trockengelegt".
mamaente, 06. Juli 2016, um 07:58
wir die grünen, also auch ich, waren eh immer dafür cannabis frei zu geben, nach holländischem vorbild und so.
aber, ich bin mir gar nicht mehr so sicher. hanssolo hats schon angesprochen, der thc-gehalt hat sich stark erhöht, was ausgesprochen unangenehme folgen haben kann.
die möglichen psychosen sind kein spaß und können den betroffenen durchaus auch das ganze leben versauen.
was ich auch bedenklich finde ist, dass häufiger cannabis consum oft mit einer ziemlichen antriebslosigkeit einhergeht. gerade bei jungen leuten nicht wirklich schul-und karrierefördernd...
mir war lange nicht klar wie sehr sich droge seit "meiner zeit" verändert hat. heute finde ich eine freigabe ohne umfassende aufklärung nicht mehr so prickelnd.
gleichzeitig nervt mich tierisch, dass es bei uns immer noch schwierig ist die therapeutische wirkung bei schmerzpatienten einzusetzen.
benni565, 06. Juli 2016, um 08:14
Als Kehrseite der Medaille einer Legalisierung von Cannabisprodukten sehe ich auch die Tatsache, dass unseren ambitionierten, kulturbereichernden Neubürgern mit deutlich überdurchschnittlicher Pigmentierung die Grundlage für ihre bis dato prosperierenden Geschäftsaktivitäten auf diesem Fachgebiet entzogen würde. Zumindest müssten sie mit einem dramatischen Einbruch ihrer gewohnten Handelsspanne rechnen.
mamaente, 06. Juli 2016, um 08:21
lassen wir dein übliches fremdenfeindliches geschwafel mal beiseite, hast du natürlich völlig recht. die legalisierung würde den illegalen die basis nehmen. und die user nicht länger kriminalisieren. wär ich schwer dafür.
allerdings sollte man dann auch konsequent weitergehen und schwerst heroinabhängigen ihren stoff unter aufsicht zur verfügung stellen.
kein zwang mehr zur kriminalität oder zur prostitution, viel weniger markt für die dealer.
was aber ist mit all den synthetischen drogen die so sehr auf dem vormarsch sind?
Soizhaferl, 06. Juli 2016, um 08:47
Der einzig sinnvolle Beitrag der letzten ca. 60 kam von riegele; hier werden in der Tat Ethik und Moral verwechselt. Da ich Zweifel habe, ob allzu viele den Unterschied checken - dazu wäre es sinnvoll, sich mit ein paar Dingen auseinandergesetzt zu haben, und dazu müsste man was lesen, teils auch Bücher ganz ohne Bilder und so, und da verlassen wir uns ja lieber auf den reichlich vorhandenen "gesunden Menschenverstand" -, hier mal eine extreme Verkürzung ganz ohne Ethik- und Moralphilosophie:
https://de.wikipedia.org/wiki/Formeller_und_materieller_Rechtsstaat.
Damit ist das ganze Geschwafel gelöst. Es sind halt echte Fachbegriffe drin und nicht so schöne autodidaktische Schöpfungen wie "formal illegal", aber nobody is perfect.
Soizhaferl, 06. Juli 2016, um 08:54
..mal was anderes:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/baden-wuerttemberg-afd-spaltet-sich-nach-antisemitismus-streit-14325817.html
10 von 23 sind Antisem.... nein, Moment, keine voreiligen Schlüsse: 1 von 23 ist Antisemit, 9 von 23 ist das völlig egal.
Also eine klare Mehrheit von 56,5 % gegen Antisemitismus. Wow, das ist ja besser legitimiert als der Brexit! gottlob waren die Sorgen, da entstehe eine üble braune Suppe als neue Partei, ganz unbegründet. Der Wandel zu einer konservativen, aber völlig demokratischen, auf der Grundlage der FDGO fest ruhenden Alternative ist nicht mehr aufzuhalten.
Soizhaferl, 06. Juli 2016, um 09:11
"in Anlehnung dessen" - ja, das nehm ich dir voll ab du hast dich natürlich frei an die Konzeption von materiellem versus formellen Rechtsstaat angelehnt
(der Rest des Beitrags zeigt doch, dass dus nicht verstanden hast...)
Pete, 06. Juli 2016, um 09:56
Hab wieder artig mitgelesen und fast alles verstanden.
Allerdings muss ich mich outen: Was zum Teufel ist der Unterschied zwischen Ethik und Moral?
Kann man das auch in einfacheren Worten erklären als Wikipedia? Mit
"Zur Unterscheidung zwischen Ethik und Moral kann auf Hegel verwiesen werden und seinen Versuch einer Synthese aus dem klassischen Gemeinschafts- und dem modern-individualistischen Freiheitsdenken."
bin ich nämlich leider überfordert...
Hilfe!
Pete, 06. Juli 2016, um 10:10
Ich glaub', ich hab's gecheckt. Du hast mir eine Hegel-Abhandlung erspart, nach der ich wahrscheinlich auch nicht schlauer gewesen wäre.
Merci.
verana, 06. Juli 2016, um 10:12
Ethik und Moral kann man nicht verwechseln.
Beide Begriffe gehören zusammen - wobei Moral sicherlich eine "beweglichere=religiöse Deutung zulässt" als Ethik.
Ich halte es mit dem kategorischen Imperativ - es gibt ein Gewissen, was ethisches, moralisches Handeln und Denken frei von Religion und Norm-Diktat bedeutet, ein Gewissen halt, das einem sagt, was falsch und richtig, gut und böse ist.
Ein naives Denken, das jeder hat und das sich zusammenfassen lässt mit der schlichten Maxime:
Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.
Und darin liegt für mich auch eben das, was ich als allgemeingültige= objektive Wahrheit meine, die ganz schlicht ist.
Das Zusammenleben der Menschen ist nämlich auf eine ganz einfache Formel zu reduzieren (die leider nur mehr im Katastrophenfall greift) - wir brauchen einander, keiner kann alleine überleben.
Die Milliarden, die Religion von wem auch immer nutzen nichts, wenn man alleine mit einem Herzanfall im Graben liegt und keiner da ist und hilft.
Pete, 06. Juli 2016, um 10:18
Muss ich jetzt verwirrt sein oder darf ich bei "Theorie und Praxis" bleiben? ;-)
faxefaxe, 06. Juli 2016, um 10:32
Die Ignoranz der Bildungsfernen. :-)
"den artikel hab ich zuvor gar nicht gelesen.
brauch ich auch nicht - ich denke selber und kau nicht unverdaut irgendwelche textquellen wieder."