Schafkopf-Sprache

Nach all den Kapiteln könnte man meinen, dass Schafkopf nur aus Regeln und Theorie bestehen würde. Das ist aber nur zum Einstieg wichtig. Schon nach ein paar Runden wird ein Anfänger merken, dass es nicht nur darum geht die Regeln und Taktiken zu beherrschen. Natürlich sind da alle Schafkopfer verschieden, die einen spielen lieber etwas konzentrierter und andere unterhalten sich lieber etwas mehr. Aber bei allen geht es auch darum, dass man sich gut unterhält, viel Spaß zusammen hat, mit Freunden Zeit verbringt oder vielleicht sogar neue Freunde kennenlernt.

Damit man sich als Anfänger und vielleicht auch noch als Nicht-Bayer am Tisch leichter zurechtfindet, gibt es hier das kleine Einmaleins der sehr besonderen Schafkopf-Sprache.

Begrüßung

Begrüßung am Tisch: "Grias God", "Grias de", "Seawas", "Hawedehre"

Fachbegriffe

Blatt
generell Ausdruck für die aktuellen Karten
Abspatzen
sich auf einer Farbe freimachen
Schmieren
dem Partner hohe Augen (Asse und Zehner) zugeben
Schmier
Karten mit hohem Wert, vielen Augen
Augen
der Wert einer Karte, auch Punkte
Schneider
weniger als 30 Punkte am Ende des Spiels
Schwarz
wenn kein einziger Stich gemacht wurde
Ausspieler
erster Spieler, auf eins, der das Spiel eröffnende Mitspieler
Mittelhand
zweiter oder dritter Spieler in der Runde, die hinter dem Ausspieler an Position 2 und 3 sitzenden Mitspieler
Hinterhand
letzter Mann, der letzte hinter dem Ausspieler sitzende Spieler
davonlaufen
Ausspielen der Ruffarbe „unter der Sau“ durch den Gerufenen, wenn dieser 4 oder 5 Karten der Ruffarbe besitzt
Fehlfarbe
Farbe (Eichel, Gras, Herz, Schelle), die der Solospieler zusätzlich zu der als Trumpf bestimmten Farbe hat (außer Ass)
Gegenspieler
Spieler von der Nichtspielerpartei
Mitspieler
Partner des Spielmachers
Kurzer Weg
Spielmacher oder Gegenspieler sitzt direkt hinter dem Ausspieler
Langer Weg
Spielmacher oder Gegenspieler sitzt Hinterhand
blank
nur eine Karte einer Farbe (oder nur einen Trumpf) auf der Hand haben
besetzt
zwei Karten einer Farbe besitzen
Brems
Karte, die Laufende verhindert (z.B. Eichel-Ober, Gras-Ober, Schell-Ober, Eichel-Unter, Gras-Unter bei den Spielern, ein Gegner hat Herz-Ober, deswegen müssen keine Laufenden bezahlt werden)
Suchen
Beim Sauspiel die Farbe der gerufenen Sau anspielen, die Sau muss zugegeben werden
Spieler
Derjenige, der ein Spiel angesagt hat (Sauspiel oder Solo)
Klopfen
Verdoppeln des Spielwerts nach der ersten Hand
Kontra
Verdoppelung des Spielwerts durch einen Gegenspieler zwischen der Spielansage und der 2. Karte (weil man glaubt, dass der Spieler sein Spiel nicht gewinnt)
Re
Nochmalige Verdopplung des Spielwerts (insgesamt *4) durch den Spieler oder dem Mitspieler (beim Sauspiel) nach einem Kontra und vor der 2. Karte
Bock
Aktuell höchste Karte einer Farbe (z.B. nach gespielter Sau und 10 der König)
Trumpf ziehen
Trumpf anspielen, alle Gegner müssen (falls vorhanden) Trumpf zugeben und verlieren so einen Trumpf

Namen für Karten

Eichel-Ober
da Oide, der, den keiner kann, der is hoch, des is ned da Gleansde, der höchste in Bayern, der Josef
Gras-Ober
der Blaue, der Grüne, Peterle, Schinder-Hansl, Jäger, Laubige, Biber, Trommler
Herz-Ober
der Rote, der Herzer, Fuchs, Lump, Bremser-Dirk, Erdbeer-Schorsch, Bardolio
Schellen-Ober
der Runde, der Schiache, Buckelige, Mehlhaans, Glöbberer, Gelbe, Braune, Bunte, Schlamberde, Scheißer, Nie-Stach
Eichel-Ass
Eichel-Sau, de Oide, die 1, die Waldschnepfe, Waldsau, Haus-Sau
Gras-Ass
Gras-Sau, die Blaue, Gärtnerin, d’ Blue Mary Lu, die Blausäure, Förster-Christl, die 2, Bäckerwam, Dolores, Adria, das Blumenstöckerl, Stadtparkliesl, Cordon Bleu (Auf die Cordon), Donau
Schellen-Ass
die Schellen-Sau, die Kugel, die Hundsgfickte, die Runde, die Bumbs, die Bumbl, die Pumpe, die Geldsau, Dümmste, Schlass, Benzin-Resi, Lumpige, Schlechterne, Schellige, die wo die Bauern ’zammtreibt, der Sauhund, Christbaumkugelsau, Schwanzeldrahtsaufi, Kuglbäurin, Hannes-Sau, Rapunzel

Verabschiedung

Verabschiedung: "Servus", "Hawedehre", "Pfiat eich"

Schafkopf-Weisheiten

Einmal hoch und einmal nieder ist der Arsch vom Onkel Frieder

Bewährte Spieltaktik, bei der die zwei Spieler (der, der das Spiel angesagt hat und der, mit der gerufenen Sau) abwechselnd einen hohen und einen tiefen Trumpf spielen.

Der eine draht, der andre schleift.

Bewährte Spieltaktik, bei der zwei Partner beim Sauspiel abwechselnd stechen, indem sie immer die Farbe anspielen, auf der der Partner frei ist.

Hast du Sau und Zehn gesehn, musst du von der Farbe gehn!

Wenn das Ass und die Zehn einer Farbe gespielt wurden, sollte man die Farbe nicht mehr anspielen.

Beim Wenz spielt man Ässe oder hält die Fresse!

Beim Wenz muss man als Gegenspieler, wenn man ein Ass auf der Hand hat, auch ein Ass spielen.