Alphubel, 03. Mai 2025, um 14:00
Dass die AFD ein unmöglicher Verein ist steht für mich fest. Die Umfragewerte und Wahlergebnisse sind gruselig. Nun stellen wir uns mal die Frage, warum das so ist. Wir haben jahrzehntelange politische Monokultur hinter uns. Die Koalitionen der letzten 40 Jahre haben uns viel versprochen und jede Menge der Versprechen nicht eingehalten. Wir haben noch einen Kanzer, der sich an seine CUM-EX Geschichte nicht erinnern konnte und trotzdem gewählt wurde. Wir haben Strukturen, in denen Familienangehörige der Protagonisten aus der Strauß Ära sich zig millionen mit Maskengeschäften ergaunern und dann noch Steuern hinterziehen. Wir haben Situationen, da verlieren Rentner mit 70 eine Mietwohnung wegen Eigenbedarf, finden nichts neues und leben dann als Wohnsitzlose im Auto (wenn sie Glück haben) . Gleichzeitig sind am selben Ort Wohnungen für Neuankömmlinge aus Konfliktregionen reserviert, stehen leer und sobald der Bedarf für diese Fälle konkret wird, werden die Wohnungen zur Verfügung gestellt. Menschen, die das nicht akzeptieren wählen etweder gar nicht, oder sie wählen eine Partei, die nicht dafür verantwortlich ist, weil sie ja noch keinen Regierungsauftrag hatte. es wäre wohl sinnvoller vernünftige, ehrliche , zuverlässige Regierungs- und Oppositionsarbeit zu leisten und sich demokratisch gegenseitig zu unterstützen, damit die Zufriedenheit im Land wieder wächst, dann erledigt sich das Thema so wie die Republikaner, die DVU und die NPD. Wenn es allerdings so weitergeht und unsere Wähler sich weiterhin benachteiligt und enttäuscht fühlen, dann werden wir diese Partei und eventuelle Nachfolger bei über 30 Prozent sehen. Es ist die Aufgabe der aktuell verantwortlichen hier schnell für eine Veränderung zu sorgen. Es gibt so viele kritische, ungelöste Problemfälle in diesem Land , für die sich niemand zuständig fühlt, sie ignoriert oder verbummelt.
MumeRumpumpel, 03. Mai 2025, um 15:26
Tut mir leid, diese Argumentationslinie halte ich für verkehrt und auch - sorry - naiv. Wie lange hat man nun dem Aufstieg der AfD zugesehen? Wie lange hat man sie mit genau diesen Erklärungen zu verharmlosen versucht? Man hat es doch gar nicht immer in der Hand, wie etwas läuft, was dann einer großen Anzahl von Bürgern nicht gefällt. Beispiel aktuell die von USA ausgelöste Wirtschaftskrise. Oder die Flüchtlingskrise oder der Ukrainekrieg. Am Anfang ist die Empathie für die Betroffenen grenzenlos - nach ein paar Monaten oder Jahren, kippt das Ganze ins Gegenteil. Beispiel Corona. Sehr vielen Bürgern - zumindest der Mehrheit - konnten die Vorschriften gar nicht streng genug sein. Vermutlich hätte man anfangs auch eine Mehrheit für eine Impfpflicht abfragen können. Spalterischer geht es doch gar nicht für eine Gesellschaft und es glaubt doch keiner, dass die renitenten Coronaleugner, Masken- und Impfverweigerer mit irgendeiner Lösung, die nicht ihrer Ansicht entsprochen hätte, zufrieden zu stellen gewesen wären.
Ja, dann wählen sie halt nicht, wenn sie nicht AfD wählen können.
Das Brandmauer- und rote Linien-Gerede bringt doch überhaupt nichts. Im Zweifelsfall hat dann eben der Bürger, der Wähler den Regierungsauftrag gegeben.
Wenn eine Partei auf dem Wahlzettel steht, dann sollte sie auch nicht ausgeschlossen werden - so rum wird nämlich ein Schuh daraus. DAS führt nämlich zu Verdruss und Empörung, weil der Wähler sich dann diskriminiert fühlt.
Rechtzeitig dafür sorgen, dass verfassungsfeindliche Parteien nicht gewählt werden können, das muss die Leitlinie sein. Und schade, dass der einfache Bürger keinen Verbotsantrag stellen kann, sondern nur die Politiker, die dann im Ruch stehen, sich Konkurrenz vom Halse schaffen zu wollen. So feig sollten sie freilich nicht sein. Sie sollten bedenken: Wenn das BVerfG die AfD als nicht verfassungsfeindlich einstufte, dann wären sie zumindest außer Verantwortung. Das sollte doch Motivation genug sein.
Dieses Rumgeeiere, Gezögere, diese Mutlosigkeit oder Sorge um die eigenen Pfründe geht mir so was von gegen den Strich.
faxefaxe, 03. Mai 2025, um 15:30
Es ist ein Zeichen von Wohlstandsverwahrlosung, dass sich das Narrativ durchsetzt, bei uns sei alles so schlimm, und wir seien über Jahrzehnte schlecht regiert worden.
Rambo1200, 03. Mai 2025, um 15:37
Du magst mit fast Allem Recht haben, doch es gibt keinen Politiker der nicht gerne ein Verbot sehen würde. Das Problem ist das ein Verbotsverfahren sehr lange dauert und wirklich keinen noch so kleinen Fehler erlaubt, ebenso müssen erst alle Kriterien erfüllt sein bevor so ein Verfahren eingeleitet wird und da ist die Liste lang in Deutschland.
Man meint immer es wird herumgeeiert in der Politik, doch das ist meiner Meinung nach nicht so, es geht nun mal nicht alles so leicht wie es sich viele vorstellen da oft Gesetze, Vorschriften usw. im Weg stehen. Doch sind wir mal froh das es genau diese ganzen Richtlinien gibt oder möchte einer in Russland, Nordkorea usw. leben?
faxefaxe, 03. Mai 2025, um 15:41
Verbotsverfahren schwierig und heikel, das ist sicher allen klar. Da hast Du recht.
(und wenn man die NSDAP verboten hätte, wäre das womöglich in einer Katastrophe geendet).
faxefaxe, 03. Mai 2025, um 15:56
Das sollte sarkastisch heißen „manchmal ist ein Verbot womöglich trotzdem notwendig“
Rambo1200, 03. Mai 2025, um 16:15
ich kann auch schreiben: wo war die Katastrophe?
Solche Wörter werden immer schnell benutzt, doch bedeutet Katastrophe für mich etwas anderes als eine Partei oder kurz einen höheren Preis für Strom zahlen!
christophReg, 03. Mai 2025, um 16:19
Da steht NSDAP nicht NPD. Bite nochmal über den Sarkasmus grübeln:-)
HubertGruber, 03. Mai 2025, um 16:29
Großes Kino! Ich lach grad schallend.
Sinner, 03. Mai 2025, um 16:38
Für mich gehört Sarkasmus nicht in diesen Fred hin.Es ist nicht witzig und bringt keinen weiter.
Hexenmeister, 03. Mai 2025, um 16:43
Dieser Fred bringt auch keinen weiter
Sinner, 03. Mai 2025, um 16:50
Hexenmeister,
Warum? Ich wollte hier zu meiner Frage :
"Ist eine Rechtsextreme Partei auf dem Weg zu einer neuen Rechtsdiktatur ? , einige Meinungen haben.
Leider dazu habe ich noch keine Antworten hier gelesen.
Defluencer, 03. Mai 2025, um 17:08
mume-du hast teils recht, man kann nicht alles voraussehen
aber die wohnungsnot war absolut voraussehbar
war selber anfang der 2000er in berlin, bereits da war das ein grosses thema
und was ist seither passiert?
der freistaat hat unter dem damaligen finanzminister söder seine genossenschaftswohnungen fürn appel und ein ei verhökert. das war noch bezahlbarer wohnraum. und jetzt? wo sind sie, die neugeschaffenen wohnungen?
die alten wurden überwiegend privatisiert und werden jetzt völlig überteuert weitervermietet
heisst, für den normalverdienenden mietsucheneden unbezahlbar und falls doch nur mit wohngeldzuschuss
selbst wenn man vollzeitbeschäftigt ist
meinst wirklich dass diese menschen glücklich sind aufs amt zu müssen, sich dort auszusziiehen, sich zum bittsteller zu degradieren!?
nut eines von mehreren beispielen in denen sich unsere regierung asozial verhalten hat
(wortbedeutung sozial- die gemeinschaft betreffend, der gemeinschaft dienend)
ihr macht es euch meiner meinung nach immer noch zu leicht zu verstehen warum wir diese entwicklung haben. drum auch die pauschale nazikeule
geht natürlich einfacher als ursachenforschung zu betreiben, aber stellt man sich damit nicht auch auf die gleiche stufe?
gelebte demokratie ist für mich den konsens suchen, versuchen zu verstehen,antworten geben zu können und einen friedlichen lösungsweg anbieten
aber nicht dieses auge um auge zahn um zahn
dem anderen eine auf die schnauze geben egal ob körperlich oder verbal mag schneller gehen und kurzfristig einem das gefühl der überlegenheit vermitteln
aber ob das wirklich nachhaltig ist?
aber gut, vielleicht bin ich mit dieser einstellung auch nur treudoof, naiv und weltfremd
bin ich aber gerne, weil ich oft mit afd lern diskuttiere ohne dass ich jemals angst haben musste dass mir einer die reifen platt macht
ich bleibe dabei, es lohnt sich zuzuhören, zu verstehen um dann seinen eigenen blickwinkel einzubringen ohne den gegenüber das gefühl zu geben ich will ihn zwangsmissionieren
HubertGruber, 03. Mai 2025, um 17:49
Deine Haltung ehrt dich waschl. Du bist ein guter Mensch. Ich bin nur ein halbguter Mensch. Will nicht missionieren, sondern friedlich koexistieren. Für Gespräche bin ich teiloffen. Für einen Menschen, der eine Partei wählt, deren führende Mitglieder, teils mit Hitlergruß fotografiert wurden (Höcke als 39jähriger bei einer NPD Veranstaltung, nannte das eine Jugendsünde), bin ich für immer und ewig verschlossen.
HubertGruber, 03. Mai 2025, um 17:51
Da gibt es einfach keine gemeinsame Basis.
HubertGruber, 03. Mai 2025, um 17:52
Wer Nazis wählt um zu protestieren...
HubertGruber, 03. Mai 2025, um 17:52
Erneut lache ich schallend.
faxefaxe, 03. Mai 2025, um 18:02
Ich meine den NSDAP-Vergleich schon ernst.
die Logik „die hat 25 Prozent der Stimmen, also kann die Partei gar nicht so gefährlich sein, soviele Nazis gibt es doch gar nicht“ ist aus deutscher Perspektive schon absurd. Appeasement ist ja genau das, was von 1928 bis 1933 gemacht wurde.
HubertGruber, 03. Mai 2025, um 18:14
Wenn die richtigen Parteien standhaft und die 75 Prozent vernünftig bleiben, kann man mit 25 Prozent Trotteln, problemlos koexistieren. Ohne das etwas passiert.
Rambo1200, 03. Mai 2025, um 18:15
genau so sieht es aus, nur das setzt voraus das man sich etwas mit Geschichte auskennt! Damals war es ähnlich, 75% haben gekniffen, weggesehen und haben sich von knapp 25% beherrschen lassen
faxefaxe, 03. Mai 2025, um 18:39
Und in den USA wollte sich sicher auch keine Mehrheit auf den Weg in eine faschistoide Autokratie machen.
viel fehlt aber nicht mehr.
Sinner, 03. Mai 2025, um 19:15
zuletzt bearbeitet am 03. Mai 2025, um 19:19
Vieles hier und im Zusammenhang mit einer politischen Zuordnung, wird pauschal in die Schubladen geräumt.
Links , Rechts, Nazi, Populist, Sozi, u.v.m. Sind alle Franzosen Nazionalisten ohne Nazis zu sein ? Sind Polen alle was die Abneigung gegen Moslems ausmacht auch religiöse Fanatiker und somit Menschenfeindlich. Zudem hat Polen sehr starke antisemitische Strömungen.
Ja, Franzosen und Polen sind Chauvinisten also eine extreme Form des Patriotismus oder Nationalismus. Gemeint ist also eine übersteigerte Form des Stolzes auf das eigene Land aus unterschiedicher Motivation.Erst 2006 haben wir ein wenig lockerer das Thema
gehandhabt und das im Zusammenhang mit Fußball. Plötzlich haben dann die Kleingärtner die deutsche Fahne auf ihren Mast hochgezogen.
Sollten wir doch toleranter sein als wir es argumentieren ? Befeuert wird unsere Einstellung zu diesen Themen durch unfähige Journalisten, die nur dummes Zeug schreiben und somit ohne es genau zu definieren Stimmungen mit Schubladen Denken verfälschen oder erzeugen.
Angst, dass sich Nazideutschland wiederholt muss man nicht haben und schon gar nicht durch unpassende Vergleiche mit damaliger Zeit.
Die Diskussion um AfD kann und muss meiner Meinung nach nur ein Ziel haben :
Wir dürfen nicht zulassen, dass eine Rechtsextreme Partei, die die Grundsätze unserer Demokratie bekämpft, in Bundestag sitzt. Die öffentliche " Fahrradkette "Debate um Folgen eines Verbots dieser Partei ist ein Armutszeugnis für die Beteiligten an dieser.