Tratsch: Nazipack und Islamisten: Waren 70 Jahre umsonst?

Ex-Sauspieler #332864, 17. Juli 2016, um 23:43

hoffentlich endet er ned als cashmere-pullover dabei^^

grubhoerndl, 17. Juli 2016, um 23:45

Das wird doch aus Schaf gemacht, nicht aus Mensch...

Ex-Sauspieler #332864, 17. Juli 2016, um 23:48

hoerndl, so aa krummdolch schert alles, schafe, bärte ... wenn der krummdolch amal in wallung gekommen ist *gacker

grubhoerndl, 17. Juli 2016, um 23:51

Aber cashmere ist doch recht zart... Da müßte er in einem ersten Arbeitsgang die Barthaare spalten *gacker

Ex-Sauspieler #332864, 17. Juli 2016, um 23:56

also komm du jetzt ned noch mit haarspaltereien^^ obwohl es soo schee wär 😄
aber bin saumüd, war gestern auf live-karteln in augsburg, heut 8 stunden auf der autobahn runtergeschrabbelt :-/
morgen um 6 aus den federn :-/

grubhoerndl, 17. Juli 2016, um 23:58

Na dann gn8! Und bis demnächst!

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 10:22
zuletzt bearbeitet am 18. Juli 2016, um 10:23

Da sehe ich alles genauso, Kami drüben.
Bislang hat halt jede Militär-Intervention in der Türkei die Islamisten gestärkt.
Stell Dir mal vor, der Putsch wäre leidlich erfolgreich gewesen und die radikaleren AKP-Teile wären in den Untergrund gegangen.
Das wäre eine schöne Mischung aus noch weniger Demokratie (Militärdiktatur) und Bürgerkrieg.

Wenn jemand ehrlich sagt: "eine Militärdiktatur mit allen Konsequenzen (zB Ägypten) ist mir lieber, als wenn demokratisch gewählte Religiöse Parteien an der Macht sind" ist das eine ehrliche Diskussionsbasis (nicht meine Position).
Aber viele Sesselputschisten heucheln meiner Meinung nach.

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 10:27

Oder anders gefragt: Ist irgendein Szenario vorstellbar, in dem Ägypten zur Demokratie zurückkehrt für die nächsten Jahre und Jahrzehnte?

Soizhaferl, 18. Juli 2016, um 11:12

"wenn die mehrheit nur "religion" wählt"

Tja, und genau das stimmt eben nicht. Überdies hat die AKP durchaus so manches vom Kemalismus übernommen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Adalet_ve_Kalk%C4%B1nma_Partisi

Ich weiß, ein langer Text, und wieder nur Fakten statt dem beliebten "eigenständigen Denken" ohne Informationsbasis;) Nein, ohne boshafte Seitenhiebe: Die AKP ist eben nicht einfach "islamisierung". Das macht keine Heiligen aus denen, notabene.

"aber soll man ein Volk in die Demokratie entlassen, wenn die gleichen Köpfe dann wieder gewählt werden ?
"

Ja, der Gedanke hat bei den Nachwehen des "arabischen Frühlings" wohl jeden mal beschlichen.
Aber die Alternative, sie so lange unter EBsatzung und/oder Diktatur zu demokratisieren, bis sie perfekte Demokraten geworden sind, die man dann eine Demokratie aufmachen lässt, hat ja auch ihre Probleme, ne.

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 11:16

"Ägypten - ich weiß es nicht; aber soll man ein Volk in die Demokratie entlassen, wenn die gleichen Köpfe dann wieder gewählt werden ?"

Ich habe da auch keine klare Antwort. Man muss die Fragen nur offen stellen. Eine AKP mit autoritären Tendenzen hat wahrscheinlich auf lange Zeit gute Chancen in der Türkei.
Ich halte es für geheuchelt, da vor allem mit Pressefreiheit und so zu argumentieren - die es zB in Russland noch weniger gibt.

Helmut, 18. Juli 2016, um 12:22

Ägypten - ich weiß es nicht; aber soll man ein Volk in die Demokratie entlassen, wenn die gleichen Köpfe dann wieder gewählt werden ?

Also der Satz ist der Hammer. Wer bestimmt den was ein Volk wählen darf. Dürfen solche Völker nur wählen wenn uns oder den USA das Ergebnis gefällt?
Nicht falsch verstehen ich verstehe die Intention nur ändert das nichts am Ergebnis.

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 12:33

Während des Regimes waren sie sicher nie demokratischer als die Türkei unter Erdogan heute.

In Einzelfällen haben sie sicher den späteren Übergang in eine Demokratie ermöglich. Ich kann mir das heute in der Türkei kaum vorstellen. Der Islam würde sich dort während einer Diktatur wohl weiter radikalisiere.

Soizhaferl, 18. Juli 2016, um 12:51

Kami, mir gehts nicht um die Lippenbekenntnisse der AKP. Ich bestreite auch keineswegs die islamistischen Tendenzen. Aber lies dir doch mal die anderen Abschnitte durch... wie erklärst du die hohe Zahl alter Kemalisten in der AKP? Wie erklärst du die Tatsache, dass ein erheblicher Teil der türkischen Juden eine islamistische Partei wählt? Usw. usf. Auch die wirtschaftspolitische Ausrichtung war für viele Türken ja ein Wahlgrund. "Die AKP ist erfolgreich, weil sie Islamisten sind" - das ist halt einfach nicht komplex genug für das Phänomen.

Soizhaferl, 18. Juli 2016, um 12:52

"dass die putschisten mehr demokratie wollten und auch gegen
islamisierung der türkei waren; warum sonst hätten sie denn sonst
rebellieren sollen ?
"

Warum sollte eine militärische Führungsriege gerne Macht, Geld und EInfluß behalten wollen, wenns ihnen nicht um Demokratie ginge? Also bitte^^

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 13:10
zuletzt bearbeitet am 18. Juli 2016, um 13:10

In der Türkei ging es vor dem Putsch nicht zu wie im Dritten Reich (erschreckend, wenn Lehrerinnen solche Vergleiche unterstützen), war aber auch meilenweit von einer Musterdemokratie entfernt.
Liegen auf einem für Europa sehr schwachen 97. Platz, aber natürlich vor Russland und Ägypten.

http://www.yabiladi.com/img/content/EIU-Democracy-Index-2015.pdf

Während einer Militärdiktatur wären sie sicher weiter abgerutscht (wie jetzt auch nach dem Putsch unter Erdogan). Insofern hätte eine Militärregierung nur zwei mögliche Vorteile: Eindämmung des Islamismus (meint ihr das echt? Nicht Radikalisierung im Untergrund?) oder die Ermöglichung eines recht schnellen Wechsels zu einer besseren Demokratie.
Letzteres kann ich mir auch nicht vorstellen. Die Militärs hätten ja wiederum mutmaßlich tausende Islamisten eingesperrt.

Soizhaferl, 18. Juli 2016, um 13:36

Naja, kami, die waren 1980 ja keineswegs die gelben Engel. Wenn man erst alles niedermacht, was den eigenen Plänen zuwiderläuft (vor allem alles, was "links" war, keinesweg snur den linken terror - und damit fehlt der Türkei ganz wesentlich ein Teil des üblichen demokratischen Spektrums, und dann selbst den Verfassungstext schreibt, mit dem es weitergeht, ist die "Wiedereinführung der Demokratie" schon deutlich leichter geworden. von 82 bis zur Ära Erdogan war es in weiten teilen auch ein langsamer und mühseliger prozsess für die Türkei, sich nach und nach vom Primat des Militärs erstmal zu lösen. Dazu zählte auch, Annäherungen zu Kurden und Armeniern (und Annäherung zu griechenland übrigens) ganz vorsichtig erstmal auszutesten. Das war schon in vielem ein Bärendienst, den das Militär der Türkei damals erwiesen hat.

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