blo17, 25. Oktober 2024, um 21:50
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für Deutschland für das laufende Jahr um weitere 0,2 Prozentpunkte abgesenkt. In seinem am Dienstag in Washington vorgestellten Jahresbericht geht der IWF nun von einem Nullwachstum der deutschen Volkswirtschaft aus. Das ist das schwächste Wachstum aller führenden westlichen G7-Industriestaaten…
blo17, 25. Oktober 2024, um 22:21
Die Wirtschaft lahmt, unser Land steckt in einer Rezession – aber die Ampel versucht nicht einmal mehr, einen gemeinsamen Plan zu entwickeln. Der Wahlkampf hat begonnen…
Hohe Energiepreise, mehr Bürokratie, und sonstige strukturelle Probleme sorgen derzeit für einen Niedergang, der bereits vor der Coronakrise begann. Die aktuelle Regierung sorgt mit noch mehr Regulierungen und fehlendem Sachverstand für die Materie für eine Verschärfung der Krise.
Klar ist aber schon jetzt: Die Haushaltsprobleme der Ampel wird die neue Steuerschätzung nicht lösen. Die Erhebung für 2024 und 2025 werde alles andere als rosig ausfallen, sagten mehrere mit den Zahlen betraute Personen. „Der Trend geht nach unten“, heißt es. Konkret: Der Staat nimmt weniger Steuern ein.
So wird für die Länder in den Vorlagen für die Steuerschätzung mit einem Rückgang der Einnahmen für 2025 und 2026 von 1 bis 1,5 Prozent der Gesamtsteuereinnahmen gerechnet. Einige Länder bereiten sich daher bereits auf neue Milliardenlöcher in ihren Etats vor. „Das ist schon heftig, was da auf uns zukommt“, heißt es aus einer Landesregierung.
Die deutsche Industrie investiert vor allem im Ausland. In den USA und in China. Deutschland zieht immer weniger Investitionen an. Das hat mit den hohen Energiepreisen zu tun. Und mit der überbordenden Bürokratie.
"Das könnte in Verbindung mit dem Einbruch der Industrieproduktion hierzulande darauf hindeuten, dass energieintensive Unternehmen ausländische Standorte auch aufgrund vergleichsweise günstiger Produktionskosten nutzen", sagen die Bundesbankexperten…
blo17, 25. Oktober 2024, um 22:23
Und was unternimmt unser Wirtschaftsminister Habeck?
Vor einem guten Jahr hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck eine Liste mit mehr als zwei Dutzend konkreten Investitionsprojekten vorgelegt, die der Bund teilweise mit Milliarden-Subventionen fördern wollte. Ein erheblicher Teil dieser Projekte ist inzwischen in den Schubladen verschwunden.
Robert Habeck mangelt es nicht an Ideen, die etwas bewirken können. Dass seine Pläne aufgehen, hat er bislang seltener unter Beweis stellen können. Im Gegenteil. Deswegen ist auch beim jüngsten Ideenfeuerwerk des Wirtschaftsministers Skepsis angebracht.
Was er sich jetzt ausgedacht hat, geht so: Habeck möchte einen Investitionsfonds gründen, aus dem versäumte Investitionen in die Infrastruktur nachgeholt und bezahlt werden, der dazu beträgt, die Steuern auf Energie zu senken, und der jedem Unternehmen die Möglichkeit gibt, zehn Prozent seiner Investitionen von der Steuer abschreiben können – zusätzlich zu den Abschreibungen, die jetzt schon möglich sind. Wer noch keine Steuern zahlt oder gezahlt hat, weil er nur Verluste macht, erhält die zehn Prozent in Form einer Prämie ausgezahlt. Einen „großen Booster für die Volkswirtschaft“ wolle er damit auslösen, sagt Habeck.
Habeck und seine großen Projekte
Wer ein gutes Jahr zurückschaut, in den Sommer 2023, als in Deutschland ebenfalls schon das Thema „Deindustrialisierung“ herumgereicht wurde, stellt fest, dass Habeck schon vor 14 Monaten diesem Angstwort mit Verve und dem Willen zu Subventionen entgegentreten war. Aus den Erfolgen, die er damals ganz konkret vorhergesagt hatte, sind bis heute allerdings zahlreiche Misserfolge geworden.
„Wir wissen von zahlreichen Großinvestitionen, die in der nächsten Zeit anstehen – mit einem Investitionsvolumen von insgesamt rund 80 Milliarden Euro“, hatte Habeck im August 2023 angekündigt und eine Liste herumgereicht. Darauf: Mehr als zwei Dutzend anvisierte Großinvestitionen, bei denen jeweils mehr als 100 Millionen Euro ausgegeben werden sollen.
Es ging dabei um Unternehmen im Bereich der Wasserstofferzeugung, Batteriezellfertigung, entlang der gesamten Mikroelektronik-Wertschöpfungskette, aber auch im Bereich Biotechnologie, Arzneimittelforschung und Medizinproduktherstellung. Wer diese Hoffnungsliste des Wirtschaftsministers, die mit hohen Subventionsankündigungen verbunden war, heute unter die Lupe nimmt, erkennt: Rund die Hälfte der Großvorhaben ist geplatzt, wurde verschoben oder es hat sich seither nichts bewegt, weil die Investition höchst unsicher geworden ist.
Aus Ankündigungen werden Luftnummern
Diese neun Projekte aus Habecks Investitionsliste entwickeln sich zusehends zu Luftnummern:
blo17, 25. Oktober 2024, um 22:25
1) Intel kommt bis auf weiteres nicht nach Magdeburg
Prominentester Fall ist der Chipfabrikant Intel, der trotz zugesagter Subventionen von knapp zehn Milliarden Euro seine Pläne zum Bau einer Chipfabrik in Magdeburg auf Eis gelegt hat. Für die Stadt Magdeburg hängt damit das größte Wirtschaftsprojekt ihrer Geschichte und für Habeck der größte Subventionsfall in seiner Regierungszeit in der Luft. Grund sind finanzielle Schwierigkeiten, in denen Intel und die gesamte Chipindustrie stecken. Sie waren vor einem Jahr allerdings bereits absehbar.
2) ZF Friedrichshafen und Wolfspeed verabschieden sich aus dem Saarland
Der US-Konzern Wolfspeed wollte zusammen mit dem Autozulieferer ZF für 2,1 Milliarden Euro ebenfalls eine Chipfabrik im Saarland errichten. Im Frühjahr 2023 hatten die beiden Partner das Vorhaben im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz vorgestellt. ZF, das in der durchs E-Auto ausgelösten Strukturkrise der Automobilzulieferer steckt, will das jetzt nicht mehr, und Wolfspeed lässt seit Monaten nichts von sich hören. Der Halbleiterhersteller schreibt tiefrote Zahlen und kämpft in seinen amerikanischen Werken mit schweren technischen Problemen. Seit Monaten hat sich Vorstandschef Gregg Lowe nicht mehr zu dem Projekt im Saarland geäußert.
3) Stellantis ist sich unsicher mit Ausbau in Kaiserslautern
Prominent auf Habecks Liste stand auch der Ausbau der Fabrik des französischen Autokonzerns Stellantis in Kaiserslautern, der gemeinsam mit Mercedes und einem Batteriehersteller vorangetrieben werden sollte. Dort sollte gleich eine Gigafactory für die Batteriezellenfertigung entstehen. 700 Arbeitsplätze stehen im Habeck-Papier. Doch nun: Der Bau ist bis auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben. Anstatt um zusätzliche Mitarbeiter dreht sich die Diskussion derzeit um die Batterie-Technologie selbst - zurück auf Los gewissermaßen. Die einzige der ursprünglich drei geplanten Giga-Fabriken von Stellantis steht in Frankreich und läuft im Testbetrieb. In Italien und eben Kaiserslautern dagegen kommen die Fabriken nicht voran. Von einer „Pause“ redet ein Unternehmenssprecher. „Bevor wir investieren, und wir sprechen von Milliarden, müssen wir die Frage beantworten, welche Art von Batteriezell-Technologie der Markt erfordert", sagte er der örtlichen Zeitung. Ende dieses Jahres oder Anfang 2025 soll feststehen, ob und wie es in Kaiserslautern weitergeht.
„Es besteht ein sehr berechtigter Grund zur Sorge"
4) Northvolts Batteriefabrik lässt auf sich warten
In Heide in Schleswig-Holstein, so steht es in Habecks Liste vom letzten Jahr, will der schwedische Konzern Northvolt Batterien herstellen, plane eine große Fabrik mit mindestens 1500 Arbeitsplätzen. Förderzusagen liegen vor, nur: die Schweden stecken in einer finanziellen Klemme. Das Ministerium glaubt zwar noch an das Projekt. „Wir halten weiter daran fest, und das wurde uns von Northvolt auch so bestätigt“, sagte jüngst eine Sprecherin des Ministeriums der örtlichen Zeitung. Experten wie Stefan Bratzel, Gründer und Direktor des Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach, sagen allerdings. „Es besteht ein sehr berechtigter Grund zur Sorge, dass das Northvolt-Batteriewerk in Heide nicht kommen wird.“
5) Varta versucht die Insolvenz abzuwenden
Varta habe, so hieß es aus dem Wirtschaftsministerium stolz, in Bayern ein weiteres Batteriewerk in der Planung. Tatsächlich steckte Varta schon im vergangenen Jahr massiv in der Krise. Das Unternehmen hatte sich mit einem riskanten Expansionskurs und fehlgeschlagenen Investitionen verhoben und musste sich einem Stabilisierungsverfahren unterziehen, weil ansonsten die Insolvenz drohte. Schließlich stieg mit Porsche ein Investor ein und Gläubiger verzichteten auf Forderungen. Ein neues Batteriewerk ist jedoch nicht in Sicht.
6) AMS-Osram verliert wichtigsten Kunden
Der LED und Mikroelektronik-Hersteller plante laut Wirtschaftsministerium erhebliche Investitionen in seinen Standort Regensburg. Doch dann kam im März 2024 die Hiobsbotschaft: Der wichtigste Kunde sei abgesprungen. Der Aktienkurs brach beim größten Kurssturz in der Unternehmensgeschichte zwischenzeitlich um 45 Prozent ein. Schließlich hatte der Konzern mit Blick auf den Großauftrag eigens eine neue Fabrik im malaysischen Kulim hochgezogen, die jetzt keiner mehr brauchte. Man werde die möglichen nächsten Schritte genau analysieren, bevor man Entscheidungen treffe, sagte der Konzernchef, was nicht nach geballter Lust auf einen Ausbau des Werkes in Regensburg klang.
7) Arcelor Mittal zögert
Einer der Lieblingsprojekte im Wirtschaftsministerium ist die Herstellung von sogenanntem „grünen“ Stahl, der mit Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Aber die projektierten Vorhaben stocken. Arcelor Mittal wollte laut Habeck-Liste in Bremen kräftig investieren. Deutschland-Chef Thomas Bünger aber ist vorsichtig: „ArcelorMittal plant, bis Mitte 2025 eine finale Investitionsentscheidung für die Projekte in Bremen und Eisenhüttenstadt zu treffen.“
Rahmenbedingungen stimmen nicht
8) ThyssenKrupp Steel zieht die Bremse
Das gleiche Thema beschäftigt ThyssenKrupp. Der Stahlkonzern aus Duisburg sollte laut Investitionsliste Projekte für 2,7 Milliarden Euro realisieren, um „grünen“ Stahl mit Hilfe von Wasserstoff zu erzeugen. Doch die Hütte brennt. Der Konzern findet nicht zu einer von allen Beteiligten getragenen Strategie. Jetzt berichtet das Handelsblatt: Der Konzern will die Pläne noch einmal überprüfen. Hintergrund sollen Kostensteigerungen sein. Zu den verschiedenen Szenarien gehöre auch ein Stopp des Vorhabens.
9) Bei SMA Solar wird’s dunkler
SMA Solar, ein führender Hersteller von Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen, gerät zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten, seine bereits angekündigte und möglicherweise sogar geförderte Erweiterung im hessischen Nistetal steht in den Sternen. Angesichts des schwächelnden Solargeschäfts sehe sich das Unternehmen gezwungen, 150 bis 200 Millionen Euro einzusparen, teilte es inzwischen mit.
Fazit: Subventionen können Unternehmen bei einer Investitionsentscheidung beeinflussen. Wenn die grundsätzlichen Rahmenbedingungen, wie Energiepreise, einfache Abläufe bei Genehmigungsverfahren, oder einfach die eigene wirtschaftliche Lage nicht stimmen, nutzt keine Milliarden-Subvention irgendetwas.
https://www.focus.de/finanzen/news/schauen-sie-mal-welche-tollen-projekte-habeck-ankuendigte-und-was-daraus-geworden-ist_id_260424518.html
blo17, 25. Oktober 2024, um 23:06
Ach ja… dass ich mich mehr für die aktuelle Wirtschaft in Deutschland interessiere als für den Unterschied von Schafkopfen live oder online… ist natürlich „s e h r einfach gestrickt“…
Rambo1200, 25. Oktober 2024, um 23:27
zuletzt bearbeitet am 25. Oktober 2024, um 23:28
nur das "Schafkopfen live oder online" in ein Forum eines Online-Schafkopfportals passt
blo17, 26. Oktober 2024, um 00:37
Schreibt ein Sauspieler, der seit dem 07. September 2024 hier angemeldet ist…
blo17, 26. Oktober 2024, um 00:46
Fakt ist… wir Sauspieler tauschen uns auch gerne politisch im Forum aus… das ist allerdings nix für „Rambos“… schon klar
blo17, 26. Oktober 2024, um 00:53
Bevor sich hier noch mehr „Rambos“ melden, bitte ich ausschließlich um ernst gemeinte Kommentare zum Thread-Thema „Wirtschaftskrise in Deutschland“!
Rambo1200, 26. Oktober 2024, um 09:07
mehr als persönlich werden ist da wohl nicht? Was soll man auch erwarten!
faxefaxe, 26. Oktober 2024, um 09:13
zuletzt bearbeitet am 26. Oktober 2024, um 09:16
Die Beispiele kann man nur einzeln diskutieren, Blo.
Fangen wir mal an:
AMS-Osram hat wegen eines Auftrags für Micro-LEDs von Apple ein Werk in Kulim gebaut, obwohl der Auftrag noch nicht wasserdicht war. Als Apple storniert hat, war das ganze Werk überflüssig. Ein klarer Management-Fehler, der 800 Mio Euro (?) gekostet hat
Was soll das über den Standort Deutschland aussagen?
Der Konzern als Ganzes hat das Problem, dass die kleinere AMS schuldenfinanziert die größere Osram übernommen hat. Nun haben sie etwa zwei Milliarden Schulden, die Zinsen sind gestiegen. Operativ laufen die Kerngeschäfte ordentlich.
So können wir jeden einzelnen der Punkte durchgehen.
die Klammer soll wohl sein, dass es Subventionen gibt. Aber in Regensburg wird F&E von Osram gefördert, das läuft ganz gut
Rambo1200, 26. Oktober 2024, um 09:15
wenn Du nur so vor Intelligenz sprudelst: Was hat eigentlich ein Anmeldedatum mit einem Beitrag zu tun oder muss man erst 1 Jahr angemeldet sein um hier schreiben zu dürfen?
NormanBates, 26. Oktober 2024, um 09:37
@Rambo, der sehr eloquenten blo17 geht es in allererster Linie um Grünenbashing, speziell Herrn Habeck haut sie gerne in die Pfanne. Um den Zustand der deutschen Wirtschaft geht es ihr nur am Rande. Dass dieser, wie faxe am Beispiel AMS Osram gezeigt hat, oft selbstverursacht ist, interessiert sie nicht wirklich.
Ausserdem schreibt sie so gut wie nichts selbst, sie steht auf Copy/Paste...
Um jedoch ihre Überlegenheit gegenüber einem Neuforisten zum Ausdruck zu bringen, nimmt sie halt das "Eintrittsdatum". Wer länger dabei ist, hat mehr Ahnung und deshalb Recht. So einfach ist das
christophReg, 26. Oktober 2024, um 10:13
und woher der andere, dass jetzt Eichel raus muss
NormanBates, 26. Oktober 2024, um 10:46
Aber der Eichel ist doch längst im Rhestand...
christophReg, 26. Oktober 2024, um 11:01
im fred verlaufen. obwohl der eichel bestimmt auch an vielem schuld hat
GrossmeisterM, 26. Oktober 2024, um 15:26
Servus Rambo2000,
sei unbesorgt! In's Forum darfst du selbstverständlich unabhängig von deinem Eintrittsdatum schreiben. Es ist öffentlich.
Ich heiße dich im Namen der ganzen Sauspielfreunde willkommen!
Dich grüßt
Der Großmeister
Recherl64, 26. Oktober 2024, um 17:47
@Blo: also rein Wirtschaftstechnisch merke ich persönlich die schlimmste Krise seit ich lebe! Unser Dorfwirt findet keinen Nachfolger und macht zu, zefix!
Sporter, 26. Oktober 2024, um 17:48
Grossmeister sticht blo.
Des is wie Ober sticht Unter.
Super
NormanBates, 26. Oktober 2024, um 22:55
@Recherl, das ist wirklich schlimm, zumal es kein Einzelfall ist. Das Wirtschaftssterben ist dramatisch, da beißt die Maus keinen Faden ab...
Und blo17 hilft da auch kein bißchen
Fischbroetchen, 27. Oktober 2024, um 19:38
Nun wen man auf die Kurse schaut, dann ist die Krise gar nicht so viel Krise.
Was stimmt ist, dass sie Bürokratie in einigen Bereichen zu hoch ist , dafür in anderen zu viel Spielraum lässt.
Fischbroetchen, 27. Oktober 2024, um 19:41
Die hohen Energiepreise, hätte man die Energiwende, die die Grünen in den 90igern begonnen haben nicht durch SPD und CDU so erfolgreich ausgebremst, dann wäre diese schon lange vollzogen und wir hätten weniger Abhängigkeit und geringere Kosten.