Schafkopf-Strategie: Deppenkontra

Eisensack, 07. September 2023, um 10:05

1. Frage: wieviel Gewinnerwartung brauche ich, um ein Kontra zu geben? Antworten von 0 bis 100 % sind erlaubt.

2. Frage: ab welcher Gewinnerwartung lohnt sich ein Kontra langfristig gesehen?

3. kann ich die Gewinnerwartung realistisch einschätzen? (Spoiler: schwierig!)

christophReg, 07. September 2023, um 10:16

1 und 2 sollten identische Antworten haben. ich denke 60% reichen.

Blechkultur_Kim, 07. September 2023, um 10:34

Was leider auch nicht zu sehen ist, wann kam das Kontra.
Vor dem Ausspiel oder hatte Pos 2 zeit zum Nachdenken?

Da ich kein guter Spieler bin kann natürlich es auch vollkommener Blödsinn sein.

Wenn "klassisch" Gras Sau angezogen wird, Gras nach... siehts doch auch schon mal anders aus.
und im 7ten unter dem 10er zu spielen halte ich auch für grenzwertig. Was soll den KG denken wo die 10 sitzt?

MeisterRudi, 07. September 2023, um 17:18

60% find ich persönlich zu wenig, da reicht ein re und man fällt schon unter 50%. Bin bei 80%, der selbe Wert halt wie man seine angesagten spiele auch ungefähr gewinnen sollte.
Irgendwo hier im Forum hab ich auch mal von 88% gelesen, mein Geschmack eher zu passiv.
Lass mich aber gern Korrigieren

MeisterRudi, 07. September 2023, um 17:51

Also 1re auf 10Kontras gerechnet😉 auf lange Sicht, Einschätzung von der spielstärke der Gegner, wer kommt raus und und und und, sollte man flexibel sein und nicht stur auf seine Karten schauen😅
Diesen Stand hier kenn ich mit 4 schönen Trümpfen dagen, was stur laut Statistik ein Kontra ist, meistens aber leider schief geht, da der Spieler die Asse oder trumpfschmier hält zum schnell zu machen.

spielfuehrer, 07. September 2023, um 17:52

...stellt man sich auf lange sicht nicht am besten, wenn man immer dann hinhaut, wenn die grwinnerwartung bei größer 50% liegt?

christophReg, 07. September 2023, um 17:57

wegen re, musst du da was draufpacken. ausgehend von einer requote kann man das dann ausrechnen. meine schätzung war und ist 60%

Evoli, 07. September 2023, um 17:58

Mei letztlich ist das sowieso Spielerei, mit Zahlen um sich zu werfen. Wann hat denn ein Kontra schon 55% oder 65% Siegchance? Da sind ja so viele Faktoren, das weiß man ja nie. Davon abgesehen kann man ja die Hand des Spielers auch nicht statistisch erfassen, weil man ja die Info verwerten muss, dass er ein Spiel ansagt. Und wie risikofreudig ein Spieler ist, ist dann auch wieder individuell.

Ich finde es gut, von drei sicheren Stichen auszugehen. Ich persönlich will drei Stiche sicher selbst machen. Anderen reicht es vielleicht, dass sie zwei Trumpfstiche machen und einen Spatz unterstellen. Was da besser ist, keine Ahnung.

ausgwaschelt, 07. September 2023, um 17:58

immer vorausgesetzt das re siegt
was ja nicht immer zwingend der fall ist

MeisterRudi, 07. September 2023, um 18:08

Evoli in Worten gefasst, ab 2Trumpfstiche beim Farbwenz , beim Solo ab 3 Trumpstiche. Ist hier gegeben, nur die mit 4 Trümpfe auf der Hand verliere ich öfters als mit 3 beim Farbwenz, da eben der spieler oder mitspieler nicht Standardgemäß gepackt ist/sind.

Untern Strich muss man akzeptieren wie die anderen spielen, umso schlechter desto besser auf dauer. Deswegen ist hier auch jeder Aufreger zuviel😉

spielfuehrer, 07. September 2023, um 18:41
zuletzt bearbeitet am 07. September 2023, um 18:46

...wenn in einer urne 100 kugeln liegen, beschriftet mit den zahlen 1 -100.

ich darf beliebig oft ziehen und gewinne immer dann, wenn ich eine der kugeln aus dem nummernbereich 1 - 51 ziehe, und ich verliere, wenn ich eine kugel aus dem bereich 52 - 100 ziehe. die gezogene kugel wird jeweils wieder zurückgelegt, gewinnerwartung also bei 51%.

selbes spiel, jedoch vertauschte nummerbereiche, verloren wird bei 1 -51, gewonnen wird bei 52 - 100. gewinnerwartung: 49%

auf lange sicht macht man bei spiel 1 plus, bei spiel 2 hingegen minus.

wäre es da nicht vernünftig, bei spiel 1 stets um den doppelten tarif spielen zu wollen?

faxefaxe, 07. September 2023, um 18:46

@ausgwaschlt: In der Tat geht manchmal sogar ein nahezu todsicheres Re für den Spieler verloren. :)#1.336.024.162

gasso, 07. September 2023, um 19:09

Das ist aber alles anderes wie ein nahezu todsicheres Re.

NormanBates, 07. September 2023, um 19:10

Was an dem Re "nahezu todsicher" sein soll, würde mich mal interessieren...

Selten ein größeres Harakiri-Re gesehen.

MeisterRudi, 07. September 2023, um 19:10

Faxe warum kein Hirsch🤣

ausgwaschelt, 07. September 2023, um 19:11

dieses "nahezu" ist wohl eher diplomatisch gemeint^^

faxefaxe, 07. September 2023, um 21:21

Wenigstens einer, der Ironie versteht :-)

spielfuehrer, 07. September 2023, um 21:39

...wenn man daran schon scheitert, brauch ich mich vermutlich auch keinen illusionen hingeben, dass noch a vernünftiger beitrag kommt, der auf mein geniales urnenmodell eingeht? :)

suchtsau, 07. September 2023, um 21:55
zuletzt bearbeitet am 07. September 2023, um 21:55

@spielführer
Die Sache mit "doppelter Tarif rentiert sich ab Gewinnerwartung größer 50%" stimmt in deinem Kugelbeispiel schon, weil du nur gegen den Zufallsgenerator spielst.

Aber wenn noch eine gegnerische Partei involviert ist, die ebenfalls den Tarif verdoppeln kann, dann stimmt es eben nicht mehr so ganz.

spielfuehrer, 08. September 2023, um 06:10

...wenn man aber immer nur kontra gibt, wenn die gewinnerwartung bei größer 50% liegt (was man beim schafkopfen zwar gar nicht so genau einschätzen kann, aber das mal außen vor), dann müsste man doch von den zusätzlichen verdopplern (= re) sogar zusätzlich profitieren?

grubhoerndl, 08. September 2023, um 07:23

das re ist allerdings schon ein hinweis darauf, daß der gegner deine erwartung hinsichtlich des spielausgangs nicht teilt.

geht man nun fairerweise davon aus, daß beide mit der gleichen spielstärke begnadet sind, erscheint die annahme, 10% siegchancen-reserve ins kalkül einzubauen, doch recht vernünftig.

im vorgelegten beispiel ist die gewinnerwartung für den kontrageber, wie schon in meinem eingangspost erwähnt, vermutlich über 75%, womit sich der argumentationskreis schließt.

Evoli, 08. September 2023, um 07:45

Spielführer, das ist ein Trugschluss, weil das Re ja nicht statistisch kommt, sondern konkret. D.h. wenn du nur 55% Siegchance hast, mag dein Kontra berechtigt sein, aber wenn dann eben eine Konstellation aus den übrigen 45% besteht, dann kannst du ein Re kriegen und verlierst dadurch dann zwar nicht häufiger, aber mehr, wenn du verlierst. Natürlich gibt es aber auch verlorene Res.

spielfuehrer, 08. September 2023, um 07:59
zuletzt bearbeitet am 08. September 2023, um 08:02

...genau, es gibt verlorene res. und die erwartung, dass sie verloren werden, liegt bei 55% (bei der von dir oben gewählten konstellation), so dass sich das für den ü50%-kontrageber auf lange sicht rechnen müsste, oder?

Evoli, 08. September 2023, um 08:09

Nee, eben nicht, weil der Re-Geber eine andere Ausgangssituation hat. Der hat die Info, dass es ein Kontra gibt, also gibt er ja kein Re bei einem „normalen“ Spiel, sondern bei einem besonders starken Spiel.

spielfuehrer, 08. September 2023, um 08:17

...kontra und re ändern doch nix an der gewinnerwartung. denn selbst wenn der re-geber fallweise glaubt, ein besonders starkes blatt zu haben, verliert er in dem zahlenbeispiel trotzdem in 55% aller fälle.

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