Tratsch: Brexit

faxefaxe, 04. Juli 2016, um 19:05

Das ist Teil der Diskussion, dass manche meinen, die unteren 40 Prozent hätten "nichts". :-)

Soizhaferl, 04. Juli 2016, um 19:12

Och, das "nichts" bei uns ist schon einiges. Wohnung, Nahrung, Kleidung, medizinische Versorgung, um mal das absolute Minimum zu nennen. Die meisten haben doch mehr. Aber unser Reichtum, egal ob der ganz große oder das "nichts", hat eben auch mit der Armut woanders zu tun. Auf diesen Zusammenhang hinzuweisen, bringt einem dann immer das Prädikat "unrealistisch" ein. Die Frage, warum das Bier woanders noch günstiger für Nr. 10 wäre, lässt die Geschichte ja schon auch elegant außen vor ;)

faxefaxe, 04. Juli 2016, um 19:14

Ja, aber da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Es ist nämlich vor allem die Globalisierung, die das Wohlstandsgefälle zwischen Arm und Reich weltweit verringert.
Das gefällt den Linken, die hier in Deutschland das Wohlstandsgefälle beklagen, aber auch nicht.

Soizhaferl, 04. Juli 2016, um 19:25

hrrrm. Sie würden - und übrigens nicht nur Linke, denke ich - vielleicht ausgewogen darauf hinweisen, dass die Globalisierung zwar in Bereichen wie Alphabetisierung, medizinische Versorgung, Infrastruktur schon international einiges geleistet hat. Andererseits würden sie darauf hinweisen, dass du möglicherweise egrade "wohlstand" und "höheres Bruttosozialprodukt" etwas schnell gleichsetzt; auch, dass die Verringerung des gefälles vielleicht wesentlich mit einem Umgang mit der Umwelt zu tun hat, der ... langfristig Nachteile haben könnte^^.

-Nein, ich finde ja auch: das geschichtchen hat vieles. Das Verständnis eines geschichtchens aus der Einführung in die Wirtschaftswissenschaften wird aber kaum das ganze Studium sein, und auch (huhu, der Linke wieder ;) ) die Wirtschaftswissenschaft als solche ist vielleicht nicht das höchste Produkt des menschlichen Geistes.

...back to topic, da ja hier gelegentlich Wetten angeboten werden: Wer hält dagegen, das der zurückgetretene Farage in 5-10 jahren bei allem, was sich durch den brexit verschlechtert, darauf hinweisen wird, er hätte das ja ganz anders gemacht?

faxefaxe, 04. Juli 2016, um 19:29

Umwelt ist ein anderer Aspekt.
Aber die Globalisierung hat hunderten Millionen höhere Einkommen, Nahrung und Bildung gebracht.
Dass es bei uns auch Nachteile hat, ist genau der Umverteilungseffekt, der im eigenen Land gefordert wird.
(Ich vereinfache natürlich auch, hat schon auch ihre Schattenseiten ;) )

faxefaxe, 06. Juli 2016, um 15:09

@benni http://www.welt.de/finanzen/article156852467/Der-britische-Absturz-hat-gerade-erst-begonnen.html

mamaente, 08. Juli 2016, um 12:29

ich glaube auch nicht, dass es so vielen der brexit befürworter jetzt leid tut, aber ich glaube auch, dass es ne ganze menge der gegner bereut nicht an der abstimmung teilgenommen zu haben.
aber mei, der käs ist erstmal gegessen.
was bedeutet jedoch der rückzug der galionsfiguren des brexit?

faxefaxe, 08. Juli 2016, um 12:39

Ich halte die Börsenkurse einer Woche für nicht besonders geeignet, die wirtschaftlichen Auswirkungen des Brexit vorherzusagen. Als Indikator hat die Börse meist versagt, Kami. Und der Währungskurs (auch nicht viel besser) spricht ja für eine andere Einschätzung "Der Märkte".
Dass eine schwache Währung automatisch hilft, ist auch nicht so. Die industrielle Wertschöpfung ist niedrig, zudem könnten ja Zölle oben drauf kommen. Und Einführen verteuern sich entsprechend. Der Artikel vermischt sehr vieles, ohne die einzelnen Punkte zu analysieren.

faxefaxe, 08. Juli 2016, um 21:23

Die jungen waren gegen den Brexit, hattem aber eine niedrige Wahlbeteiligung. Die alten waren für den Brexit bei höherer Beteiligung. Bei Abstimmung Aller hätte es wohl anders ausgesehen, aber wer nicht hingeht, ist ja selber Schuld. Ich verstehe diese "Bereuen"-Debatten nicht.

Ex-Sauspieler #460311, 08. Juli 2016, um 22:35

also ich find diese brexitabstimmung fast so schlimm wie die von diesem frankenstein initierte abstimmung über ein totales rauchverbot in bayerns gastronomie.

ausserdem find ich es befremdlich, dass ein gewisser faxe² sich als mitvierziger immer noch zu den jungen zählt...

faxe² wenn dich fremde leute die jünger sind als du siezen, dann hast du abgekackt, weil du dann ein alter sack in deren augen bist, glaub mir.............

hansolo_forever, 09. Juli 2016, um 02:18

Ad 1.) Mitt-Vierziger SIND jung, wo sammer denn ??!!!!! Und was ich in den Augen der Jungspunde 'bin', is mir aber sowas von Wurscht - die werden's scho au no checken (müssen !)

Ad 2.) Die Idee 'Europa' scheitert, im Gegensatz zum Rauchverbot ^^ - an Engstirnigkeit und Unfähigkeit zu Kompromissen... schade drum, aber gut, daß i scho so alt bin ;-)

faxefaxe, 09. Juli 2016, um 07:05

Ob ich für oder gegen den Brexit bin, habe ich nie geäußert, Bill :-)
Sondern ausschließlich zur Frage, ob das wirtschaftlich Nachteile hat und für wen die größer sind.
Die Haltung: "Wir sind lieber ein unabhängiges Inselvolk und haben dafür weniger Wohlstand" finde ich zB auch legitim.
Ein großer Teil der Briten hat sich historisch nie als Europäer gefühlt.

Pete, 09. Juli 2016, um 08:20

Das ist mir schon öfter aufgefallen: Leute, die immer meinen, andere "relativieren" (Gewalt von rechts oder links usw.), ziehen generell gern schnelle Schlussfolgerungen. Faxe erzählt was über Nachteile des EU-Austritts, schon ist er gegen den Brexit und damit natürlich auch gegen Demokratie. Weiter so, ich find's witzig!

faxefaxe, 09. Juli 2016, um 21:53

^^ teils brutaler Käse.

faxefaxe, 09. Juli 2016, um 22:19
zuletzt bearbeitet am 09. Juli 2016, um 22:20

Man kann auf diesen sinnfreie Gemix nur schwer mit Argumenten eingehen.
Dass GB keine industrielle Basis hat, von der aus ein Exportwunder losgeht, habe ich ja schon mehrmals erwähnt. Sowas ignorierst Du ja.
Rohstoffe (und ihre Preise in Pfund) sind natürlich nicht primär ein Produktionskostenthema. Heizen muss auch jeder Privathaushalt.
Der Versuch, einen Bezug zu Siemens und den Handys herzustellen, setzt dem ganzen aber die Krone auf.
Was mich aber doch interessiert: welche inländischen Autos kaufen sich die Briten nun?
Und die Steuerung der inflationären Gefahr interessiert mich auch!

faxefaxe, 09. Juli 2016, um 22:35
zuletzt bearbeitet am 09. Juli 2016, um 22:39

^^ wollte ich hier nicht eh raus?
Auf den Siemens-Bezug bin ich aber doch noch gespannt leider.
(http://de.statista.com/statistik/daten/studie/15634/umfrage/handelsbilanz-von-grossbritannien/)

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