Tratsch: Kreml-Kritiker Nawalny ist tot

Soizhaferl, 16. Februar 2024, um 16:43

Fehleinschätzung? Ich glaube nicht, dass Nawalny nicht wusste, dass die Rückkehr nach Russland für ihn recht flott tödlich sein würde. Er war bereit, für seine Überzeugungen zu sterben, und hat bewusst mit seiner Rückkehr ein Zeichen gesetzt. Deswegen war der Mann kein Heiliger, aber den Mut kann man ihm schon lassen.

atout, 16. Februar 2024, um 16:44

Gerade am Beispiel Nawalny zeigt sich, dass nicht nur in Russland sondern auch hierzulande eine besser d.h. objektiver informierte Gesellschaft gut wäre. Es sind aber nicht nur die Schreiberlinge sondern auch die "Leserlinge", die nur das aufnehmen wollen, was ihrer Auffassung entspricht und diese vorgefertigte Meinung verstärkt.

Soizhaferl, 16. Februar 2024, um 16:46

Über die "dunklen Seiten" wurde in den letzten Jahren immer wieder und quer durch alle Medien berichtet. Mag schon sein, dass viele Leute das trotzdem nicht mitbekommen haben, aber in einer Demokratie kann und muss man schon erwarten, dass die Leute sich sinnvoll informieren.

Soizhaferl, 16. Februar 2024, um 16:46

Über die "dunklen Seiten" wurde in den letzten Jahren immer wieder und quer durch alle Medien berichtet. Mag schon sein, dass viele Leute das trotzdem nicht mitbekommen haben, aber in einer Demokratie kann und muss man schon erwarten, dass die Leute sich sinnvoll informieren.

grubhoerndl, 16. Februar 2024, um 16:58

1. ich will ihn ja nicht verteidigen, aber der umgangston im ehemaligen ostblock ist einfach anders als hier; d.h. die "dunklen seiten" sind keine sondern das war die ortsspezifische rethorik.

2. sich bewußt in lebensgefahr zu begeben ist selten "heldenhaft" und viel öfter folge einer fehleinschätzung.

Soizhaferl, 16. Februar 2024, um 17:04

Ja, du weißt das sicherlich alles am Besten ;)

faxefaxe, 16. Februar 2024, um 17:29

YC als Mahner gegen Rechtsextremismus 😀

faxefaxe, 16. Februar 2024, um 17:35

Aktuell formuliert es tagesschau.de so

Auch stieß er einige Bürgerrechtler vor den Kopf, weil er an ultranationalistischen Demonstrationsmärschen teilgenommen und gegen illegale Einwanderung gewettert hatte. Einige kreideten ihn das als populistischen und nationalistischen Zug an.

ilha, 16. Februar 2024, um 17:36

grubhoerndl: Du bist einfach nur noch peinlich mit deinen Ansichen . Bist wohl ein ja Sager , nach oben buckeln und nach unten treten ! Wo wäre die Welt ohne Martin Luther King . Mahatma Gandi ,Nelson Mandela. Diese haben sich alle in Lebensgefahr begeben , genauso wie Nawalny um in der Welt gegen Unrecht und Unterdrückung zu kämpfen .

grubhoerndl, 16. Februar 2024, um 17:42

du verstehst da etwas grundsätzlich falsch... mein punkt ist: sich für eine sache zu opfern ist die zweitbeste lösung; besser ist sich dafür einzusetzen.
und nur weil du das nicht verstehst, bin ich noch nicht peinlich. peinlich zu sein ist übrigens für nicht mehr ganz junge eher eine ehrbezeichnung; also danke!

YC_, 16. Februar 2024, um 19:01

@ilha Zweifelsohne waren die von dir genannten Personen wichtig für die Bewegungen zu ihrer jeweiligen Zeit.
Aber es kommt doch immer auch darauf an, was der politische Aktivismus letzten Endes gebracht hat.
Bestes Beispiel dafür sind die Geschwister Scholl. Was haben sie denn im Widerstand erreicht, außer, dass heute die meisten ihren Namen kennen und ca. 200 Schulen nach ihnen benannt sind?
Oder noch besser ihr Freund Christoph Probst, er wurde mit ihnen hingerichtet, aber heute kennt ihn fast niemand.

Ich glaube nicht, dass Nawalny geschichtlich ähnliche Auswirkungen haben wird wie King, Gandi und Mandela.
Dazu denke ich einfach, dass die Wichtigkeit von ihm als Opposition in unseren Medien überschätzt wird.
Und in der russischen Bevölkerung die Zustimmung zu Putin aufgrund der Propaganda noch immer zu hoch ist.
Genauso wie die Zustimmung zum Krieg weiter vorhanden bleibt, solange es einem selbst wirtschaftlich noch gut geht und nicht Millionen von Männern eingezogen werden.

joladio, 16. Februar 2024, um 19:39

eine eigene nicht staatlich vorgegebene meinung und opposition gegen die regierung ist leider zur zeit ein natürlicher tod in russland.
egal was wer wann gesagt hat. es bleibt zu hoffen das der tod von nawalny im rusischen volk etwas bewegt.
putins panzer sind ja schon in der ukraine im einsatz.

ilha, 16. Februar 2024, um 19:53

die Geschwister Scholl sind doch heute noch das beste Beispiel für Ihren Kampf gegen Hitler .Dass sich so etwas nie mehr wiederholen darf. Lernt man zum Glück noch in der Schule. Deshalb war deren Tod nicht vergebens.

YC_, 16. Februar 2024, um 19:59
zuletzt bearbeitet am 16. Februar 2024, um 20:04

Also ich glaube, dass ein Krieg mit Millionen von Toten als abschreckendes Beispiel eher der Grund ist, warum es sich nicht wiederholt hat.

Und wenn ich etwas von den Wiederstandskämpfern gelernt habe, dann wie man es am besten nicht machen sollte.

Soizhaferl, 16. Februar 2024, um 20:33

Schau doch mal, ob du von Mönchsorden mit Schweigegelübde auch was lernen kannst.

christophReg, 16. Februar 2024, um 21:05

der beste Schutz vor der nächsten braunen Suppe ist natürlich drin mitzuschwimmen

Recherl64, 17. Februar 2024, um 04:20

YC versteh ich das so richtig dass es besser ist, sich wie eine Fahne im Wind zu drehen wenn er rauher wird? Sich umzubiegen und lieber Duckmäuschen spielen wenn Gefahr im Verzug ist? Den einfachen Weg zu gehen? Freiheit egal, Arschlecken?? Demokratie egal, auch Arschlecken???
Man kann über Nawalny denken was man will, er war wenigstens authentisch und hat sich mit Allem was er hatte, nämlich seinem Leben, gegen Putin gestellt. Diese Einstellung und sein Mut verdienen Respekt. Das was Du von den Wiederstandskämpfern gelernt hast, schaut für Mich so aus: Feigheit schützt vor den Tod, koste es was es wolle....ja mei, ist halt auch so a kleiner, wenn auch egoistischer, aber definitiv menschlicher Gedanke, gell?
Thema für mich jetzt beendet und schönes WE Allen!

NormanBates, 17. Februar 2024, um 09:40

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ilha, 17. Februar 2024, um 11:34

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grubhoerndl, 17. Februar 2024, um 11:52
zuletzt bearbeitet am 17. Februar 2024, um 11:54

recherl, würdest du dich auch für eine politische position opfern? ganz im ernst?

ich ehrlich gesagt nicht, und dazu stehe ich auch.

das hat übrigens wenig mit feigheit zu tun sondern entspringt der frage: wie kann ich ein maximum an wirkung erzielen? und darauf ist die antwort: „durch meinen tod“ zumindest unbefriedigend.

Alphubel, 17. Februar 2024, um 12:18

Die Diskussion wird langsam widerlich. Da wird jemand gefoltert bis er stirbt und hier wird drüber sinniert, wie man es selber besser machen würde. Es handelt sich um einen politischen Mord. Wenn ich heute in den Zeitungen nachlese, die vor einigen Jahren über Nawalnys fragwürdige Ansichten und Ideen geschrieben haben, dann sehen die Kommentare jetzt ganz anders aus.

YC_, 17. Februar 2024, um 12:36

@Recherl64
Sich nicht zu verbiegen und mit den Umständen arrangieren ist das was die meisten Menschen immer machen werden.
Nur so konnten sämtliche Regime in der Geschichte bestehen. Weil die meisten eben entweder überzeugte Anhänger oder Mitläufer waren.
Und bei den Wiederstandskämpfern kann man dann unterscheiden wie effektiv sie waren. Was man aber nicht machen sollte ist Dummheit oder Naivität mit Mut zu verwechseln.

Und da du es anscheinend auch nicht verstanden hast, Nawalny persönlich und sein Einfluß auf Russland ist mir persönlich egal.

Mir geht es um seine verzerrte Darstellung in den Medien in welchen er zum demokratischen Gegenspieler zu Putin stilisiert wird unter dem alles besser werden würde.

Soolbrunzer, 17. Februar 2024, um 14:27

Der Faxe hat dir bereits nachgewiesen, dass die Mediendarstellung eben nicht verzerrt ist, wie du behauptest. Das ist das immergleiche wiedergekäute rechtspopulistische Märchen von den Fake-News-Medien, gegen die Du anderenorts auch ausgewiesene Rechtsextreme verteidigt hast.

Mario19667, 17. Februar 2024, um 14:30

Ich habe heute Vormittag zufällig einen Chat mit einer Person aus Russland geführt, in dem der Tod von Nawalny als Unfall bezeichnet wurde.

"Unfälle passieren" war der genaue Wortlaut .. 😳

YC_, 17. Februar 2024, um 16:56

@Soolbrunzer Er hat überhaupt nichts bewiesen. Sondern nur Deutschlandfunk und irgendeine Lokalzeitung zitiert, welche beide auch nicht alle seiner früheren Äußerungen präsentiert haben.

Aber, damit auch du die Manipulation der Medien mit eigenen Augen siehst, schau dir einfach die beiden Videos unten hintereinander an.

Das eine ist der Ausschnitt online, das andere, wie es die Tagesschau gestern vor Millionenpublikum gesendet hat.

Da hat man wohl einfach den Teil vergessen, dass er früher bei rechtsextremen Märschen dabei war.
Und im nach der Tagesschau folgenden Brennpunkt hat man es natürlich auch mit keiner Silbe erwähnt.

https://youtu.be/4p6BSHhDeIU?t=43
https://youtu.be/Y1RR4JFgHsY?t=108

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