Tratsch: Trumpfanzug als Nichtspieler

viehweide, 15. Mai 2017, um 10:01

Warum gibt es immer so einen Aufstand wenn man mal als Nichtspieler Trumpf anzieht? Das kann in manchen Situationen durchaus sinnvoll sein, zB einen blanken Ober anziehen um nicht schwarz zu werden usw....

Ovcehlava, 15. Mai 2017, um 10:06

seh ich auch so, und wenn man gewinnt, gibt einem der Erfolg doch Recht. Ungeschriebene Gesetze werden halt auch manchmal durchbrochen...

Gunthu, 15. Mai 2017, um 10:45

Mit 5 Trumpf und a Ass mach ich auch als Gegenspieler einen Trumpfanzug! Manchmal ist auch unter der Ass zu spielen vorteilhaft, wenn es z.Bsp. die einzige Schmier ist. Diese hier angeblich ungeschriebenen Gesetze werden real oft ganz anders gehandhabt. Nur stumpf nach irgendwelchen Regeln zu spielen ist eh langweilig, besonders bei den Gummipunkten.

Sauerrrei, 15. Mai 2017, um 13:37

Wenn du mit einem blanken Ober anziehst, kannst du das Spiel aber genauso versauen. Du weißt ja nicht was dein Partner hat.

Gunthu, 15. Mai 2017, um 13:48

Das ist ja gerade das Interessante am Schafkopf. Da gehört auch ein tactical move dazu. Dann wären auch alle JK´s Falschspielerei. Zum Schafkopf gehört auch eine gewisse Intuition und a weng Bauchgefühl dazu! Hier im Netz sind manche hoid überfordert, wenns a moi angeblich nicht "regelkonform" ist.

faxefaxe, 15. Mai 2017, um 14:09

Das ist doch albern, Farina.
In seltenen Fällen (meiner Meinung nach am besten mit blauem Ober blank und anderen Farbsauen dazu) kann der Trumpfanzug ein Mittel sein, ein Spiel im Rahmen der Regeln zu gewinnen, das man sonst verliert.

Wer sich da dann drüber aufregt, hat meiner Meinung nach eher ein Problem mit seiner Ehre...
An ehrbaren Tischen gibt es da ein Augenzwinkern von den betroffenen und ein wenig Spott, wenn es schief geht. Ohne Not muss man die Trumpfschmier meist ja auch nicht reinwerfen.

janth, 15. Mai 2017, um 15:14

"Ehrgefühl" und "Falschspielerei"... Seltsame Ansichten... Blos damit alle glücklich sind, soll mer da wohl jedes Spiel nach den "ungeschriebenen" Gesetzten spielen, auch wenn mer damit sicher schlechter fährt, als wenn man (bei bestimmten eigenen Karten) mal unkonventionell rauskommt?

Seltsame Ansicht... Es macht zwar nicht oft Sinn, von den "ungeschriebenen" Gesetzen abzuweichen, aber wenn doch, nur zu! Des is doch des schöne an dem Spiel...!?

Wenn die Idee dahinter erkennbar und nachvollziehbar ist, dann isses auf jeden Fall erwünscht!

Genau wie es auch ok ist, auf die 2 großen Wenzen und a Sau zu legen... Aber des is für viele auch vergleichbar mit der Pest...

Gunthu, 15. Mai 2017, um 15:15

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faxefaxe, 15. Mai 2017, um 15:41

ja, ist besser :P

krattler, 15. Mai 2017, um 17:04
zuletzt bearbeitet am 15. Mai 2017, um 17:04

@ gunthu: "mit 5 trumpf" … spiel i selber:)

Gunthu, 15. Mai 2017, um 17:13

Wenn a große Trumpflücke ist, nicht!

MumeRumpumpel, 15. Mai 2017, um 17:32
zuletzt bearbeitet am 15. Mai 2017, um 17:33

Für mich hat es nichts mit erlaubt oder nicht erlaubt oder anständig/unanständig zu tun sondern einfach damit, dass man sich bei einem Spieler, der das praktiziert nicht mehr auf ein Trumpfanspiel verlassen kann. Wenn er dann Parnter ist und mit dem Alten rauskommt, kann ich ihm meine Sau nicht mehr schmieren - wenn ein As hinterherkommt, muss ich sie stechen. Wenn dann mein 4-Trumpf-Spiel deswegen in die Hosen geht, dann finde ich das extrem ärgerlich.

Für mich ist die Runde mit so einem Spieler beendet und er wird gesperrt. Weil's einfach a Schmarrn ist.

Sicher kann man mal ein Spiel auf diese Weise gewinnen und sich die Hände reiben, aber das nächste verliert man halt weil der Spieler einem nicht mehr vertraut. Sind vermutlich dieselben, die dann maulen, warum stichst du mich nieder.

Ich glaube nicht daran, dass der Nutzen größer ist als der Schaden.

Im Übrigen ärgert sich auch der eigentliche Partner,wenn er seine Trumpfschmier nicht reinlegt (oder übersticht) und das Spiel für die Gegner vllt. deshalb nicht gewonnen wird. Ist ja auch möglich, dass der Mitspieler ganz gut beieinander ist.

hansolo_forever, 15. Mai 2017, um 18:48

Genau deswegen ist von solchen 'Sparifankerln' auch nur mit Vorsicht und genauer Überlegung Gebrauch zu machen - wenn's aber mal jemand tut, nehm ich ihm (oder ihr) das nicht krumm, selbst wenn's in die Hose geht. (Ich selbst hab's in bald zwei Jahren genau zweimal gemacht - einmal erfolgreich, einmal eher weniger... ^^)
Wer meint, das Spiel in ein Korsett aus 'ungeschriebenen Gesetzen' zwängen zu müssen, ist beim Schafkopfen m.E. verkehrt, die wirklich denkwürdigen Spiele entstehen doch durch die Kreativität (und Kaltschnäuzigkeit) der Protagonisten !

In einem stimm' ich dir aber VOLLUMFÄNGLICH zu, mume: Wenn eine(r) mal so ein 'Falschspiel' durchgezogen hat, wird er (oder sie, bluads gender-correctness-Kack) fürderhin natürlich etwas mißtrauischer beäugt und beschmiert - damit müssen 'Übeltäter' dann natürlich auch leben...

P.S. positver Nebenaspekt dieses freds: habe soeben den 'gemeinsamen Plural' als elegante Umschiffung der 'gender'-Klippe entdeckt - FREU !!! :-)

faxefaxe, 15. Mai 2017, um 18:59

Ein guter Spieler weiß, wann die Trumpfschmler eh rein muss und wann er sie eh genauso gut aufheben kann.
Ich halte das - nicht persönlich gemeint - für lächerlich da zu sperren, weil das die Welt einem zu kompliziert macht.

Ich schaue mir hinterher immer das Blatt des "Falschspielers" an. Wenn es ein guter Move war m, schicke ich ihn eher eine Freundschaftsanfrage. Wenn es unmotiviert ist (sicher zwei von drei Fällen) mag ich sich nicht unbedingt mit ihm spielen.

MumeRumpumpel, 16. Mai 2017, um 06:55
zuletzt bearbeitet am 16. Mai 2017, um 06:56

Hallo faxe, ich wundere mich, dass gerade du, der das JK kritisch siehst, so eine Vorliebe für Falschanspiele hast. Ich sehe da Parallelen: Irreführung des Spielers mit der Möglichkeit ein sonst verlorenes Spiel zu gewinnen, aber auf Dauer kontraproduktiv.

Und was ist im Übrigen mit den Fällen wo auch der gute Spieler die Trumpfschmier ganz gerne an den Mitspieler bringen würde? Wo er ganz zweckmäßig
die nachfolgende Farbsau gestochen hätte, was das Spiel gewonnen hätte?

Du kannst mir doch nicht erzählen, dass genau die Finte, die für den Sieg des Gegners sorgen soll, beim Spieler eben nicht zu fatalen Fehlentscheidungen führen kann/wird. Das wäre ja ziemlich unlogisch.

Die Welt ist kompliziert und auf die Schafkopfwelt kommt es da auch nicht mehr an.

Mich stört einfach, dass die Vertrauensbasis zu dieser Art Spieler gestört ist und bleiben wird und deswegen muss ich mit diesen dann nicht unbedingt weiter zusammenspielen. Es ist deswegen für mich auch auch kein 'move‘ im eigentlich Sinn sondern einfach nur das Unterlaufen einer Konvention
auf die man gemeinhin vertraut.

Kann natürlich jeder halten wie er will.

spielfuehrer, 16. Mai 2017, um 07:08

freunde, genossen, sauspieler, radikalversager, mummi!

....vergessen wir doch bitte nie: is doch nur schafkopf!

Allerweltspieler, 16. Mai 2017, um 08:10

Das ist unsinn Mume. Man schmiert nicht vogelwild auf ein Trumpfanspiel, sondern überlegt erst mal kurz ob die Schmiertrumpf nicht später eh nach Hause kommt und dann schmiert man voll ein bisschen, oder auch nicht. Man spielt so, dass man das Spiel auch in schlechteren Konstellationen gewinnt. - Zugegeben manchmal schwer zu realisieren.

Das Trumpf "Falschanspiel" kommt ja eh selten vor, da es nur ein paar sinnvolle unter 100en möglichen Konstellationen gibt.
Die "bauernschläue" gehört zu dem Spiel wie die 7er und die 8ter.

Ich empfehle aber Anfängern generell von solchen Zügen ab, da man erst mal das laufen lernen muß, bevor man mit dem Dreisprung beginnt.
Und solche Züge mache ich auch nicht, wenn ich meine Gegner als schwach einstufe. Die verstehen solche Dinge meist völlig falsch und machen in den folgenden Spielen zu viel Unsinn.

faxefaxe, 16. Mai 2017, um 08:13

Jo, und wenn es dann einmal in 1000 Spielen der Pete oder der Taken in einer lustigen Runde machen, werde ich einen Teufel tun und sie sperren.

Allerweltsspieler hat aber völlig recht, man sollte sich so lange sklavisch an die Grundregeln halten, bis man genau weiß,
Warum man ausnahmsweise abweicht.

WuideWanda, 16. Mai 2017, um 08:34
zuletzt bearbeitet am 16. Mai 2017, um 08:39

Sperren wegen solcher Vergehen finde ich generell unnötig.

Ich sperre fast niemanden (ausgenommen wirkliche Vandalen, wie 100%-Klopfer mit bisher 15 Spielen oder so was und selbst die, nur auf Zeit) und sehe auch nicht, warum ich jemanden gleich sanktionieren muss, nur weil er einmal etwas getan hat, was ich nicht gut finde.

Lauter kleine potentielle Autokraten hier. 😬

Soizhaferl, 16. Mai 2017, um 08:39

Den Punkt mit "vertrauensbasis" kapier ich nicht. Es geht doch im Spiel nur darum - und das ist das einzige, auf das ich vertraue ;) - dass jeder möglichst gewinnorientiert spielt. Ich muss also mit allen legalen Tricks rechnen. Abseits vom Spieltisch leih ich den Freunden vertrauensvoll Geld, Auto und Hausschlüssel - am Spieltisch trau ich keinem auch nur an halben Meter weit und hoffe inständig, alle anderen mir auch nicht ;)

Und sorry, wer so schlecht spielt, dass er den Sinn in so nem hinterfotzigen Trumpfanzug nicht sieht und mir dann deswegen generell nicht mehr vertraut, mit dem machts doch eh keinen Spaß. (Am Anfänger erklären, warum man das macht, is ja wieder was andres)

Außerdem is die Debatte doch eh fürn Arsch - wie oft kommt des vor, dass Trumpf als Nichtspieler Sinn macht? Eines von 1000 Spielen? Eher weniger.

Soizhaferl, 16. Mai 2017, um 08:42

Das "JK" halte ich selber auch eher für falsch, aber deswegen, weil es meiner Meinung nach eher zu Verlust als zu Gewinn führt - nicht, weil es den Spieler auf die falsche Fährte lockt. Was kommt dann da als nächstes? Muss ich erst den Der Alteanspielen, wenn ich den Der Blaue auch habe, nur damit keiner auf die falsche Fährte gelockt wird und mir versehentlich ein Gegner schmiert? Es GEHT doch darum, die Gegner auf die falsche Fährte zu locken.

WuideWanda, 16. Mai 2017, um 08:44

Ich würde sogar soweit gehen und sagen: "Wann ist es eine Option, das zu tun, neben vielen, ebenso vielversprechenden Alternativen?".

Ich habe das gefühlt vielleicht drei Dutzend mal gesehen und wirklich Früchte getragen in Form von einem Spielentscheid hat es davon keine Handvoll oft.

Es gibt aber auch Leute, die halten das Suchen als Spieler für obligatorisch.

Des ist doch des wunderbare an diesem Kartenspiel.10.518.300 Möglichkeiten und fast so viele Meinungen.

Man darf des auch net immer so gewinnorientiert sehen.

Manchmal macht es auch einfach Spaß den anderen zu frotzeln, selbst wenn man dann doch verliert.

faxefaxe, 16. Mai 2017, um 09:22

Ich sehe das JK auch nicht skeptisch, weil da ein anderes Blatt vorgetäuscht wird. Das finde ich einen raffinierten taktischen Kniff, der das Spiel schwerer berechenbar, also interessanter macht.

Ich mag es in der Praxis in der ZS nicht sonderlich, wer mag kann das auch unter Begriff Ehre packen, weil der Kobtrageber recht hoch mit dem Einsatz seiner beiden Mitspieler zockt. Aber ich finde es legitim. Wer mit JKlern nicht spielen mag, kann sie ja sperren.

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