Schafkopf-Strategie: Merksätze und Eselsbrücken zum Schafkopf

Ex-Sauspieler #418007, 12. Januar 2016, um 14:45
zuletzt bearbeitet am 13. Januar 2016, um 09:13

Servus,

ich mag griffige Merksätze und Eselsbrücken zum Thema Schafkopf.

Ein paar konnte ich schon hier mitbekommen oder habe sie passend zum Spiel schon mal gesagt bekommen.

Welche kennt ihr darüber hinaus noch und muss eigentlich jeder Kopfer kennen?

"Langer Weg, kurze Karte. Kurzer Weg, lange Karte."
Bedeutet: Ist beim Solo der Weg vom Anspiel zum Spieler kurz, spielt man eine lange Farbe (man hat viele Karten dieser Farbe auf der Hand) an, ansonsten eine kurze (man hat wenige Karten dieser Farbe auf der Hand).

"Don't fear the Schmier!"
Bedeutet: Die Punkte gehen meistens jetzt durch oder nie. Es gibt wenig Grund, die Punkte auf der Hand zu halten. Ist man natürlich sicher, dass der Spieler diesen Stich macht, behält man die Schmier nach Möglichkeit.

"Hast Du Ass und 10 gesehen, musst Du von der Farbe gehen!"
Bedeutet: Ein erneutes Anspielen einer bereits gespielten Farbe bei einem Geier/Wenz führt wahrscheinlich nur dazu, dass sich der Spieler günstig abspatzen kann. (Korrigiert nach dem korrekten Einwand von BillieTheClou, danke dafür!)

"Mit nem Unter gehst net unter!"
Bedeutet: Bei einem Solo nur an letzter Position mit der Trumpfschmier einstechen, da man sonst wichtige Punkte verlieren kann. Ein Trumpf-Unter verhindert, dass ein nachfolgender Spieler mit Trumpfschmier drüber geht oder einem die Trumpfschmier noch verloren geht. Geht der Stich trotzdem verloren, sind nicht viele Punkte dahin und ein höherer Trumpf ist aus dem Spiel.
Erweiterung nach korrektem Einwand von oichekine: "passt auch bei Rufspielen. In unangenehmen Situationen ist das
Einstechen mit einem Unter oft noch das geringste Übel, etwa wenn eine
Farbe nachgekartet wird und der Spieler an 2 sich was einfallen lassen
muss."
Danke dafür!

Und noch einer, den ich mir sogar selbst ausgedacht habe, der aber meiner Meinung nach offensichtlich ist:

"Besser ein Stich, als kein Stich!"
Bedeutet: Wenn man vor der Wahl steht, entweder einen sicheren Stich abzugeben oder dem Spieler eine Schmier zuzuspielen, sollte man sich immer zugunsten des sicheren Stichs entscheiden und die Schmier verloren geben. Die Schmier ist meistens in Folge eh weg, wenn man den hohen Trumpf und damit den sicheren Stich abgibt.

P. S. Natürlich gibt es keine Regel ohne Ausnahme und das sind nur grobe Richtlinien und keine festgeschriebenen Gesetze.

Ex-Sauspieler #16766, 12. Januar 2016, um 15:27

"Mit de Schellen kannst'as prellen"
Bedeutet: Als Alleinspieler kann man seine Gegner mit einem trickreichen Schellenanspiel besonders häufig hinters Licht führen.

billie_the_clou, 12. Januar 2016, um 23:24

"Hast du Ass und 10 gesehn, musst du von der Farbe gehn" gilt für Wenz/Geier, nicht für Solo!
Hier kommts drauf an, ob die Fehl des Spielers schon gefallen ist, Position ...
Eine der nervigsten Sachen hier ist, wenn beim Solo jedesmal a neue Farb angspielt wird!

Oachekine, 13. Januar 2016, um 00:02

"Zweiter Mann so klein er kann."
Kommt eigentlich vom Doppelkopf, passt aber auch beim Schafkopfen beim Rufspiel, wenn die Partner sich kreuzweise gegenüber sitzen:
In einer Trumpfrunde sollte der zweite Spieler im Zweifel nichts reintun, denn der Partner an 4 hat die bessere Position.

"Mit am Unter gehst ned unter."
passt auch bei Rufspielen. In unangenehmen Situationen ist das Einstechen mit einem Unter oft noch das geringste Übel, etwa wenn eine Farbe nachgekartet wird und der Spieler an 2 sich was einfallen lassen muss.

Ganz wichtig auch:
"Lieber a schlechts gwonnen wie a gutes verlorn."

steffekk, 13. Januar 2016, um 00:08

Trumpf zugeben und nicht stechen ist meistens ein Fehler.

Frankenfarbspiel, 13. Januar 2016, um 10:28

@KeinerEiner:

"Langer Weg, kurze Karte. Kurzer Weg, lange Karte."

Was soll denn der Weg für eine kurze oder lange Karte für Auswirkungen haben? Doch nur, daß im Falle des Spielers am Ende dieser als letzter einsticht, während die eigenen Leute in der Mitte bei einer langen Karte meinen, daß der Spieler diese doch hat?!

Frankenfarbspiel, 13. Januar 2016, um 10:29

"Trumpf zugeben und nicht stechen ist meistens ein Fehler."

Weil der Spieler dann Trumpf nachzieht. Und eine neue Trumpfrunde kostet mal drei für die Spieler, da diese bekanntlich ja zugeben müssen.

Frankenfarbspiel, 13. Januar 2016, um 10:29

"Mit de Schellen kannst'as prellen"

Das ist doch ein Scherzspruch, oder?

Saf_Globf, 13. Januar 2016, um 11:38
zuletzt bearbeitet am 13. Januar 2016, um 14:12

LOL, dann darf ich auch mal ...

Wennst fünf Säu host g'hörst der Katz!

Soolbrunzer, 13. Januar 2016, um 17:33
zuletzt bearbeitet am 13. Januar 2016, um 17:34

Ein saugeiler Fred!

Machst Du einen neunten Stich,
spielst Du sicher Schafkopf nich...

Aber im Ernst, gabs ned auch noch den:

"Beim Wenz die Ässe,
sonst gibts auf die Fresse!"

Ist der noch state of art?

Ex-Sauspieler #418007, 13. Januar 2016, um 17:38

@Frankenfarbspiel: Das mit den Wegen steht u. a. auch hier:

https://www.sauspiel.de/schafkopf-lernen/stra...

Punkt 8 - Taktikten beim Solo:

"Hierfür gibt es eine einfach Grundregel: „Langer Weg – Kurze Farbe,
Kurzer Weg – Lange Farbe“. Als Weg wird die Entfernung zwischen
Ausspieler und Spieler bezeichnet. Sitzt der Spieler an 4, ist der Weg
lang, sitzt der Spieler an 2. Position, ist der Weg kurz. Ziel hierbei
ist es, beim langen Weg den Spieler beim Spatz (seiner schwachen Farbe)
zu erwischen, beim kurzen Weg das Spiel durch ein Überstechen des
Spielers durch einen Gegenspieler (hinter dem Spieler) zu gewinnen."

Mangels besserem Wissen spiele ich immer nach dieser Regel beim Solo an.

Soolbrunzer, 13. Januar 2016, um 17:40

2

Esreichen61, 14. Januar 2016, um 01:00

Frag mal kami, der kann dir des genauer erklären, das kurzer weg lange Farbe bei solo nicht nach seinem Geschmack ist.

Für mich gibt's beim solo definitiv nur ziemlich einen Erfolgsgaranten: Spatz erwischen und Farbe nachspielen können.
So einfach ist des.

Noch ein Merksatz:
Spieler an 4 kein Ass ausspielen, eine blanke schön gleich gar nicht.
Gilt nicht für Wenz und Geier, wenn man kein tr hat.

Ex-Sauspieler #332864, 14. Januar 2016, um 01:21

hat der schnalli ein rufspiel, ist anspielen von trumpf durchn freund sehr oft kontraproduktiv ;-)

oda anners gesagt:

trumpf beim schnalle, macht ihn alle ;-)

Soizhaferl, 14. Januar 2016, um 11:34

Die Weg-Farbe-Regel is halt wie viele andere auch ne Faustregel, also in +90% aller Fälle die beste Lösung, aber eben ned immer. Also jetzt nur als recht plumpes Beispiel:

an 1 gegen einen Herz Wenz an 4:

Die BlaueDie HundsgfickteEichel-ZehnEichel-KönigDer AlteEichel-NeunEichel-AchtEichel-Sieben

spiel ich natürlich trotzdem eichel; die chance auf eine Sau beim Einzelspieler is recht hoch, und wenn er stattdessen z.b. zwei gras hätte, nützts mir eh nix, weil ich ja ned nachspielen kann und die sau später sowieso sticht.

aso ja, no a regel:

Siehst du an Tout nach 15 Bier,
sei schlau und überleg es dir

Ex-Sauspieler #418007, 14. Januar 2016, um 11:42
zuletzt bearbeitet am 14. Januar 2016, um 11:42

"Siehst du an Tout nach 15 Bier,

sei schlau und überleg es dir"

Herrlich! Beide Daumen hoch! 😄

Esreichen61, 14. Januar 2016, um 11:49

Bei Kontra Mitspieler schmier behalten und KG Schmier ausspielen.

Hier haben beide mal gmeint, Schmier raus und dann auch noch Position null beachtet...
Spiel#591.469.130

jozi, 14. Januar 2016, um 11:49
Dieser Eintrag wurde entfernt.

jozi, 14. Januar 2016, um 11:49

An 1 ist des a eichelwenz, da werd hinten kein Herzwenz gespielt!!!

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