Tratsch: Die Presseschau

faxefaxe, 28. August 2023, um 07:48

„...blöderweis ist der disziplinarausschuss der schule damals zum ergebnis gekommen, dass letztlich nicht zu ermitteln gewesen sei, wer der verfasser dieser persiflage war. es war ja auch mit der schreibmaschine getippt.“

auf welchem Beleg beruht diese These? So wie ich es verstanden habe, wurde er als Verfasser mit einem Referat über die NS-Herrschaft bestraft? (Kann auch falsch sein, aber so habe ich es verstanden)

spielfuehrer, 28. August 2023, um 07:50

...ich hab das aus der faz...

spielfuehrer, 28. August 2023, um 07:53

Empfehlenswerter F.A.Z. Beitrag: Zwei Aiwangers, ein Pamphlethttps://m.faz.net/aktuell/politik/inland/antisemitisches-flugblatt-zwei-brueder-aiwanger-ein-pamphlet-19131821.html?premium=0xf203d113eead9482b7d43ce32d3a1e528a47b2242ef0d4b0f0af78c706dc63a2?GEPC=s9&premium=0xf203d113eead9482b7d43ce32d3a1e528a47b2242ef0d4b0f0af78c706dc63a2

spielfuehrer, 28. August 2023, um 07:58

@goldfinch

wenn das für dich und willi ein weg wäre, an die facharbeit aiwangers ranzukommen, ohne dabei datenschutzrechtliche bedenken haben zu müssen, dann ist das absolut okay für mich.

Soolbrunzer, 28. August 2023, um 08:43

"witzig sein [...] misslungen"

Boah, spielfuehrer, eine Sache ist es, die Handlungen eines (fast) 17jährigen von vor 35 Jahren heute für irrelevant zu halten und in der Berichterstattung eine gezielte Kampagne zur Diffamierung des Betreffenden zu vermuten.

Eine andere ist es, die absolut indiskutablen widerwärtigen Inhalte des fraglichen Pamphlets als misslungenen satirischen Beitrag zu einem Schreibwettbewerb um die deutsche Geschichte zu deuten.

DAFÜR kann ich - aber nur mit sehr viel Wohlwollen und grundsätzlicher Wertschätzung Deiner bisherigen Beiträge hier - das Prädikat vergeben "sollte witzig sein, ist misslungen". Sollte man aber, weil misslungen, vielleicht korrigieren.

spielfuehrer, 28. August 2023, um 09:00

...was unterstellst du denn dem verfasser für motive, sool?

und nur nebenbei, der begriff persiflage stammt bitte nicht von mir, ich glaub, mich erinnern zu können, dass ich den auch so in der sz gelesen habe.

Soizhaferl, 28. August 2023, um 09:13

Jetzt kommen aber schon die ganz schwierigen Fragen. Was wollen antisemitische Flugblätter denn normalerweise? Vielleicht antisemitische Hetze verbreiten? ...nein, das ist sicher zu einfach gedacht.

Soolbrunzer, 28. August 2023, um 09:17

Ich unterstelle gar nix. Nur dass ein 17jähriger Gymnasialschüler in den 80er Jahren, selbst wenn er die elfte wiederholen musste, intellektuell nicht begriffen hatte, dass sein widerwärtiger Erguss niemals die Kriterien einer "witzigen Persiflage" erfüllt, halte ich zumindest für eine sehr wilde Spekulation. Und der Text bleibt unabhängig von den Motiven des Verfassers das, was er ist: Nazidreck der übelsten Sorte. Und da verbitte ich mir jedwede Verharmlosung, auch die zu einem "misslungenen Witz".

Soolbrunzer, 28. August 2023, um 09:32

Im Übrigen hat Helmut Aiwanger, selbsterklärter Autor, seine Motive ja schon offengelegt: Frust wegen Sitzenbleibens in der elften Klasse und den damit verbundenen Verlust seines Freundeskreises. Selbst wenn das so war, frage ich mich doch, warum der heutige stellvertretende Ministerpräsident Bayerns sich nicht erinnern kann, warum er von diesem Frustpamphlet seines Bruders mit Nazidreck als Inhalt vervielfältigte Exemplare in seiner Büchertasche hatte, mithin auch nicht, ob er welche verteilt hat.

faxefaxe, 28. August 2023, um 09:35

Wenn es in der Schule eine Strafe gab, muss er es eigentlich verteilt haben. Glaube nicht an eine verdachtsunabhängige Durchsuchung seiner Tasche. Dazu passt ja auch, dass er ein Verteilen nicht dementiert, sondern sich auf Erinnerungslücken beruft.

Soolbrunzer, 28. August 2023, um 09:42

Erinnerungslücken sind schon glaubwürdig - er weiß ja auch nimmer, warum er 2020 90.000 Wischmopps gekauft hat...

spielfuehrer, 28. August 2023, um 09:46

...wir sollten uns beruhigen und jetzt nicht danach trachten, die oberhand dadurch zu gewinnen, indem man anfängt, lücken in der rechten gesinnung des gegenübers zu seismographieren, indem man dss gespräch auf den inhalt dieses flugblatts lenkt. der ist unsäglich. und jeder darf gerne auch noch weitere synonyme für das adjektiv "unsäglich" finden, um auch ja den letzten zweifel auszuräumen, dass bei ihm die gesinnung nicht die richtige sein könnte.

aber, es ist nix anderes als eine reine spekulation, dass der verfasser dieser zeilen primär antisemitische hetze verbreiten wollte. vorsatz zu unterstellen ist geradezu boshaft. wenn böhmermann bspw. über erdogan ein schmähgedicht verfasst, geht es ihm dann primär um hetze?

faxefaxe, 28. August 2023, um 09:57

leider machst Du mit dem zweiten Absatz den ersten wieder kaputt. Da kann sich auch die NPD drauf berufen.

Ex-Sauspieler #810574, 28. August 2023, um 10:01

Ich erklärs Dir SF so, dass Du es verstehst:

Willi fragt Hubi. Hubi gibt Willi Facharbeit. Datenschutz glücklich.

Evoli, 28. August 2023, um 10:06

Da vergleichst du doch Äpfel mit Birnen. Dass es bei Böhmermann ein künstlerischer Akt war, ist doch schon daraus ersichtlich, dass es im Rahmen einer Ferseh-Show war, die offensichtlich satirischen Charakter hatte und nach wie vor hat. Dass die Aiwangers damals ein bekanntes Comedy-Duo waren, wäre mir neu. Auch wäre mir neu, dass sich einer der beiden auf Kunstfreiheit berufen hätte. Wie kommst du denn da überhaupt drauf? Natürlich wurde der Schund auch vorsätzlich verbreitet. Oder hat man das fahrlässig in mehrfacher Ausführung verschriftlicht und mit sich herumgetragen? Das einzige, worüber man diskutieren kann, ist das Motiv. Mag schon sein, dass primär Hetze nicht gewollt war, sondern andere Gründe dahinterstehen. Das ist aber wohl sehr oft so, dass Taten auf tieferen Motiven bzw mehreren Motiven beruhen als der reinen Schädigungsabsicht. Das macht es aber nicht weniger widerlich.

Im Übrigen kann mir keiner erzählen, dass man sich an so einen heftigen Scheiß nicht erinnert, wenn man nicht gerade noch viel mehr größere Scheiße abgezogen hat.

Ich kann mich jedenfalls sehr gut an Jugendsünden erinnern, die man gegen mich verwenden könnte, weil sie heftigerer Natur waren. Zumindest dann, wenn man mich darauf anspricht. Das wage ich zu behaupten.

NormanBates, 28. August 2023, um 10:09

2

spielfuehrer, 28. August 2023, um 10:09

nur weil sich die npd auch immer darauf berufen kann und das auch immer tut, heißt das doch noch lange nicht, dass man diese frage nicht doch stellen muss, wenn man ein charakterbild des verfassers zeichnen möchte.

wenn man an wahrheit tatsächlich interessiert ist, ist das aus meiner sicht unabdingbar.

Soolbrunzer, 28. August 2023, um 10:09

Ha? Was zu seismographieren sollten wir jetzt bitte vermeiden? Und nein, ich beruhige mich nicht, wenn Nazidreck verharmlost wird, indem man satirische Motive herbeispekuliert, während man Naheliegendes als Spekulation abtut. Zumal mit Helmut's Sitzenbleiben ja bereits ein noch hanebücheneres Motiv vom Aut8r selbst benannt wurde. Viel interessanter wäre es doch, wenn Hubsi endlich erinnern könnte, warum er Scheiße in seinem Ranzen hatte. Dass er die Blätter zu unser aller Erleichterung und zum Schutz seines Bruders schlicht und einfach vernichten wollte, hätte ich ihm sogar abgenommen. Leider ist ihm das nicht eingefallen.

spielfuehrer, 28. August 2023, um 10:12

@goldfinch
wie gesagt, gute idee von dir und willi!

Ex-Sauspieler #810574, 28. August 2023, um 10:17

Ich würde noch nicht mal ausschliessen wollen, dass eine Facharbeit genau wie eine Studien- oder Diplomarbeit auch in einer Bibliothek rumstehen darf.

Ex-Sauspieler #810574, 28. August 2023, um 10:21

aber ich find's immer schön,
wenn der Datenschutz einen kurzen Popularitätsschub bekommt.

spielfuehrer, 28. August 2023, um 10:32
zuletzt bearbeitet am 28. August 2023, um 10:34

...ich dachte, es geht darum, ein charakterbild von aiwanger zu zeichnen, um festzustellen, ob seine tat, von der ich ja so forsch behauptet hab, dass sie ein singuläres ereignis gewesen sei, ins bild passt, ins charakterbild.

und da ist es wichtig, seine wahren motive zu hinterfragen.

und man sollte differenzieren zwischen ihm als person und dem, was da auf dem papier steht. war es ein einmaliger ausrutscher (wenn es tatsächlich von ihm stammen sollte, obwohl eigentlich eh schon geklärt ist, dass es nicht so ist) oder ist das seine tatsächliche gesinnung.

diese frage sollte geklärt werden, um beurteilen zu können, wie dieser vorfall heute zu bewerten ist.

spielfuehrer, 28. August 2023, um 10:36

...und, ich verharmlose nicht den nazidreck, der da steht, ich sehe nur seine person in einem milderen licht als du, sool. das ist es, was ich oben mit differenzieren meinte.

Ex-Sauspieler #810574, 28. August 2023, um 10:38

Aber erzähl doch mal SF, was steht denn in so einer Facharbeit drin, was besonderen Schutz im Sinne der DSGVO verdient?

spielfuehrer, 28. August 2023, um 10:41

goldfinch, ich bin fein mit dir, alles okay.

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