Schafkopf-Strategie: Trumpf als Nichtspieler bzw. Falschspieler

Ex-Sauspieler #3291, 10. August 2007, um 15:40

@ Fuoco: klar gings, sonst hätt ich mich gar nicht so gefreut ;)

I7dieWurst, 16. August 2007, um 20:32

es ist durchaus richtig dass falschspielen dir ab und zu ma ein spiel oder das schneiderfrei bringt.

doch ich finds sinnlos, denn spätestens beim 2. mal wenn einer falsch spielt vertrau ich dem nie mehr wenn er trumpf bringt. und das kostet denjenigen garantiert mehr punkte, weil dann ein von anfang an knapper ruf einfach nicht mehr durchgeht.

spielt ein kerl falsch, dann spiel ich wenn ich ruf und der trumpf bringt einfach als würd ich selbst solo spielen, dann wird der runtergehauen.

außerdem ist es ja meistens so, dass die kontra-spieler einfach weniger trumpf haben. wenn die sich dann selbst noch die trumpf rausziehen wirds ja noch dümmer.

Alex, 16. August 2007, um 20:36

Es ist einfach High-Class Gaming...und selbst wenn ich wüsste, dass einer falsch spielt.. Dann würde ich mich trotzdem auf den verlassen, außer ich habs absolut nicht nötig. Aber wenn ich nen Ruf eh nur gewinn, wenn der Anspieler mein Mann ist, dann is mir wurscht, ob der richtig oder falsch spielt..Entweder er isses oder er isses net.

I7dieWurst, 16. August 2007, um 20:51

high-class gaming...
du bezeichnest das verarschen von 2 spielern tatsächlich so? oO
(is ne deutsche seite, benutz deutsch ausdrücke)
es geht doch nicht darum ob du den ruf nur gewinnst wenn der trumpfspieler dei mann is, lies dir meinen kommentar doch mal richtig durch. es geht darum dass durch den vertrauensverlust dem mann nicht mehr geschmiert bzw dieser abgestochen wird, und dann die trumpf nicht mehr reichen bzw die schmier an den gegner geht.
wehleidig wie du nunmal bist will ich sehen wie du reagierst wenn du deswegen verlierst...

langquaider, 17. August 2007, um 00:21

servus mitanand,

ich moechte mich an die Disussion gerne anschliessen. Als Schafopf-Laie wuerde ich sagen es ist Falschspielerei. Als Ex-bayrischer und Vize Deutsche Meister
darat i sagen es ist beim Schafopfen teilweise unumgaenglich Trumpf zu spielen.
Ich moechte vielleicht durch ein paar Beispiele Denkanregungen geben.

1. Situation
Ich halte den Blauen und Roten blank. Ich bin Ausspieler. Der Gegenspieler an letzter Position spielt mit der Blauen. Ich halte ein Gras. Was passiert wenn ich `?Suche..die Wahrscheinlicheit ist doch hoch das die Gruen Sau durchgeht. Der gerufene spielt Trumpf der Rufer sticht mim Alten. Das heisst ich steche mit dem blauen 1x Augen maximal ca. 15

2. Situation

Es ist 3x geklopft, der Nichtklopfer spielt a Sauspiel. Ich muss davon ausgehen dass der Spieler Trumpfschwach bzw. ueber Assen aufhauen dass Spiel gewinnen will.Das versuche ich zu verhindern in dem ich Truempfe spiele.

Fazit von mir

Es gibt beim Schafkopf soviel Varianten und Facetten die der eine oder andere Spieler noch gar nicht bedacht hat, und genau dass ist es was unser urbayrisches Spiel so liebenswert macht, denkt nicht immer an die sogenannten ur standardregeln sondern lasst auch mal dass Bauchgefuehl zum Zuge kommen.

Alles Liebe euer Langquaider

Solgar, 17. August 2007, um 01:02

Danke Langquader hierfür:

Es gibt beim Schafkopf soviel Varianten und Facetten die der eine oder andere Spieler noch gar nicht bedacht hat, und genau dass ist es was unser urbayrisches Spiel so liebenswert macht, denkt nicht immer an die sogenannten ur standardregeln sondern lasst auch mal dass Bauchgefuehl zum Zuge kommen.

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Sonst wird es so berechenbar und durchschaubar was es wieder langweilig macht.

Gruß Solgar

Stryker, 17. August 2007, um 01:03

ich sag´s echt ungern, aber die erste situation gebietet es fast schon, trumpf anzuziehen...

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...hab ich das eben wirklich gesagt???? unglaublich - aber wahr. naja, zumindest bei der zweiten dargestellten konstellation bleib ich skeptisch. aber ich denk glaub ich nochmal ´ne sekunde oder zwei drüber nach.

Tutut, 17. August 2007, um 02:27
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Stryker, 17. August 2007, um 03:51
zuletzt bearbeitet am 17. August 2007, um 03:58

is doch wurscht was er is oder nicht is oder war. ;)

aber du musst doch zugeben, dass die erste situation schon recht schlüssig dargelegt ist, oder nicht? klar, kann das spiel auch ohne drei laufen und man zieht den alten vom eigenen mann ab. aber die wahrscheinlichkeit, dass der alte beim rufer sitzt ist doch höher. außerdem hat der neue da, dieser fuoco oder wie der heißt, in einem andern thread die wahrscheinlichkeiten vorgerechnet, ob die rufsau durchgeht, wenn man mit einem/zwe/drei auf der hand sucht. 46% bei einer karte, wenn ich mich recht entsinne.

also ich finde den gedanken nicht übel, es so herum zu probieren und mehr punkte machen zu können. und wenn das am tisch einer macht - natürlich scheiss ich den dann dafür an, wenn es nicht klappt!!! ;)) aber wenn ich dann diese erklärung zu hören kriege, wär das vollkommen ok für mich.

Tutut, 17. August 2007, um 12:24
Dieser Eintrag wurde entfernt.

Sandi, 17. August 2007, um 13:35

Fies is des, hinterhältig und total traurig, wenns du als Grufener zugucken mußt wies du untergehst.
Aber mit Sicherheit eins der intressantesten und außergewöhnlichsten Spiele, die ich verlorn hab... und des warn schließlich nid grad wenig. Danke, Tutut!;-)

tneshi, 17. August 2007, um 14:28

Die 46% sind nur,w enn der Rufer auch nur eine hat oder?

Bei zweiter Situation bin ich auch skeptisch: Wenn die Trümpfe weg sind, kann er seine saustarkheit ja prima nutzen.

(Und die erste habe ich nicht verstanden)

Alex, 17. August 2007, um 14:45

@ spades: wenn ich wegen sowas verlier als Kontra...hmmm ok, das wird aber selten passieren. Wenn ich wegen sowas verlier als Re..akzeptiert, dann wars auch gut gespielt.

I7dieWurst, 17. August 2007, um 14:46

darüber ob die sau geht gobts ne facharbeit, wer se ham will soll mir sei emailadresse per nachricht oder sei icq-nummer (auch per nachricht) schicken.

(bin trotzdem gegen falschspiel, weil ich bei dem spieler dann immer skeptisch bin was er grad macht, und des zerstört mehr spiele als des falschspiel bringt)

Ex-Sauspieler #3291, 17. August 2007, um 15:22

Also ich bin per se skeptisch, wenn ich spiele. Warum sollte ich Spielern auch vertrauen?

Das einzig Ärgerliche ist, dass man hier zu 70 Prozent angeschissen wird, wenn man mal als Nichtspieler Trumpf raushaut, wobei es - wie ausgeführt - so wertvoll sein kann. Und ja, eben "kann". Es ist doch überhaupt nicht so, dass man das regelmäßig macht, oder?

Stryker, 17. August 2007, um 15:35
zuletzt bearbeitet am 17. August 2007, um 15:35

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UnknownGuest, 17. August 2007, um 21:19

An den Herrn langquaider: Du musst mir nochmal zu Ende erklären was du in deinem Beispiel (1) machst. Du zwei Ober ohne Oiden, kimmst naus, Spieler is letzter.

Dann spuist du dein Blauen und hoffst, dass der Spieler dir die Trumpfsau/Trumpf-X schmiert oder wie? Mal gerechnet, der Spieler hat die Trumpfsau. Dein eigentlicher Mitspieler wird dich mit nem Unter oder noch weniger beglücken, weil er davon ausgehen muss, dass du sein Gegner bist und der Oide beim Spieler liegt. Der Gerufene weiß, dass du net zu ihm gehörst und spatzt dich auch weg (noch ein Unter oder weniger). Also holst du im besten Fall 3 + 2 + 2 + 11 = 18 Punkte.

Das gilt aber nur, wenn der Spieler den Oiden und die Trumpfsau hat. Andernfalls wirst du zamgestochen oder gehst mit 11 Punkten oder weniger raus. (Spieler hat den Oiden, keine Trumpfsau aber Herz-K).

Nehmen wir an, der beste Fall tritt ein (Spieler Trumpfsau + Oiden) und du holst 18 Punkte: Wie geht's dann weiter? Spielste den Roten und hoffst auf noch mehr Schmier? Dass der Spieler den Oiden, Trumpfsau UND Trumpf-X hat is relativ unwahrscheinlich. Außerdem wird er sich vielleicht noch über deine dann fragliche "Hoch-Tief"-Spielweise wundern und misstrauisch werden. Du verschenkst halt den Roten dann, weil du entweder gespatzt oder gestochen wirst - so, wie wenn du den Spieler ausspielen lässt (1 Stich geholt).

Noch schlimmer wird's, wenn die Trumpfsau bei deinem Mitspieler liegt. Dann kriegst du sie im ersten Stich net geschmiert und danach haste nix mehr, um sie zu sichern. (Blauer weg, Roter gegen Oiden weg). Dann haste mit zwei Obern vielleicht 8 Punkte geholt.

Oder noch schlimmer: Dein Mitspieler hat den Oiden und keine Trumpfsau/Trumpf-X. Er wird dich dann vermutlich wegstechen und von Spieler und Gerufenem gespatzt (2 Unter). Dann sind's 10 Punkte. Dein Mitspieler sucht, Ruf geht durch, Spielerpartei spielt ihren höchsten Trumpf (Schelln-O, drunter hätten sie vermutlich net gespielt). Dann kannste den stechen und kriegst aber keine Schmier vom Mitspieler, da er ja n.V. keine Trumpfschmier hat. (1 Unter vom Gerufenen, Schell-O vom Spieler, dein Roter, vllt Herz-K von deinem Mitspieler). Macht 12 Punkte. Also habt ihr mit drei Laufenden 22 Punkte geholt und verliert des höchstwahrscheinlich, da die Spielerpartei einige Trümpfe länger sein wird als ihr (wer spielt sonst ohne 3?).

Sorry, is jetzt etwas lang geworden, aber eine sehr interessante Frage!

Gruß,
UnknownGuest

sackbauer, 18. August 2007, um 00:13

d'accord, unknown KeSt, so schauts aus! vom nicht wirklich quantifizierbaren vertrauensverlust, der zumindest die nächsten spiele (kurzzeitgedächtnis ca.- 10 minuten) andauert, mal abgesehen...

UnknownGuest, 18. August 2007, um 12:07

Juhuu, jemand hat das tatsächlich gelesen :D

Alex, 18. August 2007, um 14:24

Also bei mir wars neulich so im Reallife:
Ich hatte den Roten und den Blauen blank.
Der Player ruft die Waldfee und bringt nen kleinen Trumpf.
Ich bin mitem Blauen drin.
Dann spiel ich den Roten nach und der freut sich schon auf Laufende.
Er schmiert mir eine Volle und sein Mann muss mir die zweite Herzvolle schmieren. Dann kam grün...das kam zwar durch, aber wir ham noch an Stich auf meine Ass und aufen Schell Ober meines Mitspielers gemacht. Dadurch hats dann gereicht ;D 64 Punkte für die Kontra-Partei *kicher*

basti1253, 05. Januar 2009, um 07:47
zuletzt bearbeitet am 05. Januar 2009, um 07:49

@ UnknownGuest:
Angenommen ich sitz an eins mitm Blauen und dem Roten blank und bin Gegespieler.
Egal, wo der Spieler sitzt, bring ich in der Situation (außer bei nem Kontra vorm 1.) immer den Blauen, wenner durchgeht, danach den Roten.
Sonst stech ich eh nur einmal auf einen von beiden Obern.
Und damit sollt eigtl scho die komplette Rufschmier bei mir sein.
Abgsehn davon wenn das klappt, bring ich als 3. noch ne Sau, wenn ich ne blanke Ruffarb hab, damit der Spieler sich da auch noch abspatzt.

Hat sich scho oft bewährt, wird man nur leider zu oft beschimpft.

Bei der 2. Situation hat der lanquaider ähnliches beschrieben, in dem Fall hat der Spieler oftmals nur einen Ober und muß dir praktisch mit der Trumpfschmier vertrauen. Bsp Alter, alter wenz, herz sau herz 10, gras A, 10, schelln 2 nixer. Und auf eure Farb musser dann mitm Stammtrumpf nei, kriegt die Schmier so ned heim.

Anderes Beispiel ist ein Ruf, ich als Gegenspieler hock an 1 und hab 6 trumpf ohne den alten mit vielen kleinen. Am besten 2 Farben frei. Praktisch a Kontra ohne eins geben zu dürfen, damit mans gewinnt. Da rentiert sich kleines Trumpf- Anspiel in so nem Fall ab und an. Wirst hintennach hoch und der Spieler weiß überhaupt ned, was los is.

nairobi, 05. Januar 2009, um 13:03

Das einzig Verlogene an dieser Möglichkeit ist die Bezeichnung: "Falschspieler"

Falschspieler sind Betrüger! Wie z.B. "Kollegen", die miteinander telefonieren...

Das wahre Ziel eines Spiels ist es, alleine oder mit Partner(n) das Spiel bestmöglich nach Hause zu bringen!

Und ned, dass ma freiwillig untergeht...

Schafkopffreund, 06. Januar 2009, um 15:15

Jeder Otto-normal Spieler möchte auch als Nichtspieler gewinnen. Ich gehe davon aus, daß in 99 % der Fälle der sogenannte Falschspieler Trumpf deswegen anspielt um seine niedrige Gewinnchance (z. B. blanker Ober) zu erhöhen. Als Ausspieler hat er dieses Recht. Die Position des Ausspielers sowie die Karte die der Ausspieler anspielt ist mit entscheidend für den Spielverlauf eines jeden Spiels. Gerade diese verschiedensten Facetten des Schafkopfens machen dieses Spiel so einzigartig.
Übrigens jeder hat es selbst in der Hand ob er schmiert oder nicht und ist auch selbst mitverantworlich für den Spielverlauf oder Spielausgang.
Also: Immer zuerst Eigenkritik suchen, bevor ich den Fehler woanders suche; zugegeben, daß vergißt man gern!

Ex-Sauspieler #37196, 06. Januar 2009, um 15:29

tr spuin als nichtspieler is ja ned verboten...aber a frage der ehre..

nairobi, 06. Januar 2009, um 17:24

Sorry, aber genau da muss ich ausnahmnsweise sehr deutlich widersprechen...

Was hat es mit Ehre zu tun, wenn ich "vorsätzlich" verliere, weil ich keinen Trumpf anspiele...???

Natürlich gilt dies nur in Situationen, in denen "kein Trumpf" einen starken Nachteil bedeutet...

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