ausgwaschelt, 24. Januar 2025, um 08:16
zuletzt bearbeitet am 24. Januar 2025, um 08:17
verrennen? nööö
ich würde nie behaupten dass die nsdap linksorientiert war
aber sie hat damals schon das gemacht was heute rechte,linke aber auch parteien der mitte machen
sie gehen beim politischen gegner auf stimmenfang indem sie etwas vorgaukeln was sie nicht sind
und diese rattenfängerei, egal aus welchem lager, ist oft schwer zu durchschauen
damals wie heute
drum meine behauptung dass teile der bevölkerung sie als links angesehen haben
dieser meinung bin ich schon lange bevor es eine afd gegeben hat. stosse damit allerdings immer wieder auf unverständniss und das ist gut so
als einsteiger in diskussionen ein geeigneter wachmacher so ne provokante ansage
drum kann mir eine alice weidl und konsorten auch nur ein müdes lächeln entlocken
faxefaxe, 24. Januar 2025, um 08:21
Natürlich stößt Du da auf Unverständnis, wenn Du ohne irgendwelche historischen Belege Dich in die damalige Zeit „einfühlst“, um eine „provokante Ansage“ zu machen
ausgwaschelt, 24. Januar 2025, um 08:42
geschichte wird von den siegern geschrieben...
historische belege von renomierten wissenschaftlern gechrieben sind das eine
biographien von zeitzeugen die auf die frage wie das passieren konnte für mich genauso glaubwürdig
(zählt das auch als historischer beleg?)
die lassen sich statistisch natürlich nicht so leicht erfassen helfen mir aber mich in den damaligen zeitgeist einzufühlen
im nachhinein ist es immer leicht zu sagen
warum habt ihr? ihr hättest es doch besser wissen müssen!
eine frage die wir alten mal den jungen bzgl klima zu beantworten haben werden
Mario19667, 24. Januar 2025, um 09:01
Mann Ihr habt Probleme ..
Der Kleine Mann mit Schnauzer war ein Rassist und hat deshalb jede Menge Menschen zum duschen geschickt.
- Wir alle wissen, was da passiert ist!
Ob der Links oder doch mehr Rechts war (so wie wir es heute deuten), ist doch nur der Weidel wichtig, weil Sie den Mann aus Ihrer Ecke haben möchte.
Aber der "Rassist" wird halt eher rechts eingeordnet. Und dass ist es auch, was die AFD halt näher zu dem "kleinen Mann mit Schnauzer" bringt.
- siehe Ihr Parteiprogramm ..
faxefaxe, 24. Januar 2025, um 09:20
"biographien von zeitzeugen die auf die frage wie das passieren konnte für mich genauso glaubwürdig
(zählt das auch als historischer beleg?)"
ja, zählt als Beleg, an wen denkst Du da? (ich bin da wirklich dran interessiert, mir geht es nicht darum, Dich partout zu widerlegen)
Es ist halt nicht so, dass Arbeiter (heute sind die Klassen ja eh gar nicht mehr so scharf) nur wählen, was sie für links halten. Das scheint mir irgendwie Deine Ausgangsthese gewesen zu sein.
Es gibt da immer zwei Angebote, die Solidargemeinschaft bis hin zum Kommunismus (mit all seinen grausamen Konsequenzen) von links und die Abgrenzung zu Anderen und Schwächeren von rechts (auch MAGA zieht ja bei Arbeitern, wird aber nicht als links empfunden). Die NSDAP wurde nach meiner Wahrnehmung auch zur damaligen Zeit als rechts wahrgenommen, nicht als Teil des Lagers von SPD bis KPD.
ausgwaschelt, 24. Januar 2025, um 10:02
ich versuch´s nochmals
damals gab es mM diese trennung in rechts/ links noch nicht so ausgeprägt und klar abgegrenzt wie heute
die bedeutung des wortes sozial
die gemeinschaft betreffend( der gemeinschaft dienend
was ist sozialer als den menschen arbeit und damit brot zu geben?
hat was mit menschenwürde zu tun, sich sein brot selber erarbeitet zu haben
das hat hitler verstanden und dementsprechend umgesetzt
dass seine eigentliche motivation eine ganz andere war wussten nur die beleseneren
ein bauer/ arbeiter... der damaligen zeit hatte gar nicht die zeit ( geschweige den intelektuellen hintergrund) sich in das parteiprogramm einzulesen
für diese menschen zählte allein dass es ihnen unter hitler erstmal bessergeht
an wem ich dabei denke?
zum einen an erzählungen aus meiner kindheit als die damals alten erzählten warum hitler soooo schlecht nicht war ( eben aus obig genannten gründen) aber auch aus vielen büchern die ich zu dem thema gelesen habe, sowie vortägen
diese alten- das sind die kinder der kriegsgeneration und haben natürlich viel von dem gedankengut ihrer eltern mitbekommen
meine mutter ist bjhr 38, entstammt einem "bauernsache"
ihre erzählungen aus der kindheit, ebenso das meiner onkeln und tanten sind für mich immer zeitzeugenberichte gewesen
solche berichte werden in den offiziellen statistiken nie auftauchen
ums in aller klarheit zu sagen
ich persönlich seh mich als überparteilich, habe allen parteien gegenüber ein gewisses misstrauen
egal ob links, mitte oder rechts
(
faxefaxe, 24. Januar 2025, um 10:10
ich glaube ja das Gegenteil, nämlich dass die Trennung von links nach rechts damals klarer war als heute.
Du beschreibst ja eher, warum damals auch Arbeiter Hitler gewählt haben. Nachvollziehbar, aber deswegen galt er damals nicht als links (und Zeitzeugenberichte fließen natürlich in die Geschichtswissenschaft ein, die sich ja intensiv mit dem Thema berichtet hat). Vom Ausgangspunkt "Hitler war Kommunist" ist man da eh weit entfernt.
aber macht ja nix, wenn wir da unterschiedlicher Meinung sind. Mir ist völlig klar, dass Du nicht im Weidel'schen Sinne argumentierst.
Wemsei, 24. Januar 2025, um 12:20
zuletzt bearbeitet am 24. Januar 2025, um 12:22
Ich bin da auch eher bei ausgwaschelt:
Zumindest in den Anfängen betonte die NSDAP wohl sehr das sozialistische.
Aus Sicht der Kommunisten waren die Nazis eindeutig rechts, aus Sicht der Bürgertums (und ihre eigne Sicht) wohl eher links.
So lautete lt. Deutscher Reichszeitung vom 15.06.1934 eine Parole der Hitlerjugend "Der Feind steht rechts"
Das Sauerländische Volksblatt berichtet am 12.10.1932: "Der Ortsgruppenleiter der na- tionalsozialistischen Ortsgruppe Jeffen, Kellner, schreibt in der Jessener Zeitung":„Der Feind steht rechts! Unsere Fahne ist rot und wir sind Sozialisten."
Verbündete Hitlers (Mussolini Italien - Franco Spanien) waren auch eher links orientiert.
Der Widerstand gegen die Nazis kam überwiegend aus dem bürgerlichen Lager, aus welchen Gründen auch immer (#sporter) und dieses Lager war aus Sicht der Nazis halt doch eher rechts.Wie sie ihren Rassismus damit in Einklang bringen konnten, entzieht sich mir allerdings vollkommen.
Bin da ziemlich gespalten drin, denn die Zeit damals war wirklich anders und lässt sich nur schwer im Rückblick bewerten und erst recht nicht aus unserer heutigen rechts/links-Sichtweise.Dass Weidel aber aus dieser rechten Ecke raus will, is ja aber wohl auch klar, zumindest jetzt vor den Wahlen. LG Wemsei
faxefaxe, 24. Januar 2025, um 12:54
Bei Mussolini käme ich auch eher ins Schwanken. Aber danke für den Beleg.
Flintenjosy, 24. Januar 2025, um 13:53
kann hier jemand den Unterschied zwischen dem "linken" Stalin und dem "rechten"HItler erklären? Ich tue mir da bei einer Abgrenzung sehr schwer.
faxefaxe, 24. Januar 2025, um 14:06
Hehe, Du willst doch nur einen neuen Historikerstreit vom Zaun brechen :-)
Niederbyr, 24. Januar 2025, um 14:10
@zuna
Es gibt ja die Hufeisen Theorie. Also im Prinzip die Idee, dass rechts und links sich nur im „normalen“ Spektrum unterscheiden. Desto extremer man in die eine Richtung geht, desto näher kommt man zum Extremismus der anderen seite(wie die beiden enden eines hufeisens, die sich auf einander biegen). Ich erkläre mir das ganze immer so: der unterschied zwischen rechts und linksextremen bzw Diktatoren der jeweiligen Seiten ist, wie sie das Volk auf ihre Seite schlagen. Am Ende des Tages sind sowohl hitler als auch stalin diktatoren, die eine Ideologie benutzten, um propaganda zu betreiben. Der unterschied ist hald nur die Art der Ideologie. Auch wenn hitler wie hier schon erwähnt natürlich auch versuchte, durch „sozialistische“ Ideen Arbeiter auf seine Seite zu bringen( Das S in NSDAP ist natürlich nicht grundlos eingebaut, genauso wie sich Nordkorea nicht grundlos als DEMOCRATIC peopels Republic bezeichnet. Heute würde man sagen „sozilaistisch“ ist ein „buzzword“ das einfach benutzt wird, weil es sich gut anhört). Der Kern von hitlers Ideologie war aber natürlich „Rassenlehre“, also rassismus, antisemitismus, schwulenfeindlichkeit usw.
Der Kern stalins Ideologie beruhte auch auf Hass( jede gute Diktatur braucht ein Feindbild), im Kommunismus ist dieser Hass aber eben nicht gegen „Völker“ von Menschen , sondern gegen soziale Schichten. Das Feindbild sind nicht juden, sondern der reiche Kapitalist.
faxefaxe, 24. Januar 2025, um 14:16
Das ist sehr schön erklärt. Und ja, natürlich erlebt man immer wieder, dass am Hufeisen auch etwas dran ist. Den Islamismus würde ich auch noch dazu packen, der ja Gemeinsamkeiten mit Links- und Rechtsextremismus hat.
Niederbyr, 24. Januar 2025, um 14:18
Mei fax,
jetz werd i glei rot bei deinem Lob freut mich, dass meine politische Abhandlung verständlich ist. Normalerweise halt ich mich da eher raus
ausgwaschelt, 24. Januar 2025, um 15:31
der freie amerikanische kapitalismus und der chinesische heuschreckenkommunismus sind ja auch paradebeispiele dieses hufeiseneffekts
Sporter, 24. Januar 2025, um 15:56
Ok. Das sind ja interessante Herleitungen.
Ich würde aber sagen, dass die Linken doch eher SPD und KPD gewählte haben und die NSDAP dazu im klaren Gegensatz stand.
Und diese Linken hatten Ihre Wähler mit ca. 30 bis 40%. Von Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende relativ konstant.
Auf der rechte Seite konzentrierte sich irgendwann alles auf eine Partei. Die dann im Nachgang alle anderen verboten hat, die SPD und KPD sogar verfolgt.
Irgendwelche Wörter im Namen einbauen ist ja nicht wirklich für ein Parteiprogramm sprechend.
Die Leute die man früher als "Alternative" bezeichnet hat, waren ja auch eher welche die Gras lieber geraucht als gemäht haben.
Aber evtl. schließt sich ja hier der Kreis, bzw. das Hufeisen.
faxefaxe, 24. Januar 2025, um 16:10
Hier kann jeder nochmal bissl nachlesen, warum es seit Beginn eine rechtsextreme, völkische Partei war und warum sie so wahrgenommen wurde.
(was nicht gegen kleinere Strömungen mit anderem Fokus spricht)
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/nationalsozialismus-aufstieg-und-herrschaft-314/137186/aufstieg/
faxefaxe, 24. Januar 2025, um 16:10
Hier kann jeder nochmal bissl nachlesen, warum es seit Beginn eine rechtsextreme, völkische Partei war und warum sie so wahrgenommen wurde.
(was nicht gegen kleinere Strömungen mit anderem Fokus spricht)
https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/nationalsozialismus-aufstieg-und-herrschaft-314/137186/aufstieg/
Soolbrunzer, 25. Januar 2025, um 08:30
zuletzt bearbeitet am 25. Januar 2025, um 08:32
Tja. Ein weiteres Narrativ aus gewissen Kreisen: Hitler war ein Linker, der Nationalsozialismus war eine vielleicht etwas national eingefärbte sozialistische Ideologie. Oft ranzelt in dieser ohnehin schon anrüchigen Erzählung ein bisschen Evahermanismus mit, dass in der Nazizeit ja nicht alles schlecht gewesen sei. Rechtsradikale bis -extreme wie auch konservative Kreise – und wie ich feststellen musste, selbst so genannte Sozialdemokraten – sollen sich gerne dieser Erzählung bedienen, wenn sie etwas diskreditieren wollen, was politisch links von ihnen steht.
Inhaltlich bleibt es Bullshit; man muss ja nicht zwingend gebildet sein, um zu wissen, was politisch rechts oder links wäre. Heutzutage kann das jeder schnell googlen, anhand welcher Gesichtspunkte man das prüfen könnte.
Rechts steht für eine gewisse Bewahrung bis hin zum Revisionismus gesellschaftlicher Verhältnisse, links eher für eine gewisse Moderninisierung.
Rechts orientiert sich an der Nation, links ist eher international orientiert.
Rechts betont die Vorrechte einer bestimmten (Volks-)Gruppe vor anderen Menschengruppen (z.B. einer anderen Religion, einer anderen Nationalität) bis hin zu einem gewissen Elitarismus, links betont eher die Solidarität und die Gleichberechtigung aller Menschen.
Rechts neigt zu einer Autoritätsorientierung (strenge Regeln, Konzentration der Macht auf wenige bis hin zu einem Führerprinzip), links neigt eher zu einer liberalistischen Weltsicht (Machtverteilung auf viele, wenig Regeln, bis hin zum Anarchismus).
Es bestand – und da gibt es kein Vertun – bereits vor 1933 kein Zweifel darüber, dass die NSDAP ultranationalistisch, ultraantisemitisch und ultraxenophob, antiliberal und antimarxistisch eingestellt war und sich nach dem Führerprinzip orientierte, deshalb eindeutig faschistisch und damit ultrarechts einzuordnen war.
Selbst die Behauptung, damals – also zu Nazizeiten – wäre die Unterscheidung rechts versus links ja noch gar nicht getroffen worden, ist Augenwischerei. Doch, diese Orientierung manifestitiert sich in parlamentarischen Sitzordnungen bereits seit der französischen Revolution; in der Paulskirche wurde diese Orientierung ebenso angewendet wie in der Weimarer Republik.
Wenn man mal die Sitzordnung des Weimarer Reichtages googlet, ist diese Orientierung selbst für den letzten Deppen eindeutig zu erkennen: Ganz links sitzen Abgeordnete der KPD, nach rechts kommen dann SPD, Zentrum, Bayerische Volkspartei, die DVP, die DNVP – bereits schon sehr rechtsradikale Klopper – und ganz rechts, welche Überraschung, saß die NSDAP. Es war damals schon glasklar.
Und dass beide Richtungen im Extremen und mit Macht ausgestattet in Totalitarismus münden können, kann von der Grundausrichtung beider Ideen nicht hinwegtäuschen, wie auch Joachim Fest in seinem gerne in dieser Debatte zitierten Traktat bereits abschließend feststellte: Während in linkstotalitären Systemen solidarische Menschenfreundlichkeit das Deckmäntelchen für totalitäre Grauen darstellt, war beim Nationalsozialismus bereits schon vorab im Programm die Unmenschlichkeit klar erkennbar.
Da können Eva, Hans, Alice und Elon sagen, was sie wollen.
christophReg, 25. Januar 2025, um 09:47
Aber der Elon hat mehr Geld und ist deshalb toll, ätschi.
Soolbrunzer, 25. Januar 2025, um 10:32
Ja, Chris, den und seinen Herzensgruß hattest Du ja bereits in einem anderen Fred sehr zutreffend charakterisiert.
Was solche Menschen von Geschichte und politischen Richtungen halten, dürfte auf der Hand liegen.
Ali_Ass, 26. Januar 2025, um 21:08
"Aus Sicht der Kommunisten waren die Nazis eindeutig rechts, aus Sicht der Bürgertums (und ihre eigne Sicht) wohl eher links.
So lautete lt. Deutscher Reichszeitung vom 15.06.1934 eine Parole der Hitlerjugend "Der Feind steht rechts"
Das Sauerländische Volksblatt berichtet am 12.10.1932: "Der
Ortsgruppenleiter der na- tionalsozialistischen Ortsgruppe Jeffen,
Kellner, schreibt in der Jessener Zeitung":„Der Feind steht rechts!
Unsere Fahne ist rot und wir sind Sozialisten."
Verbündete Hitlers (Mussolini Italien - Franco Spanien) waren auch eher links orientiert."
Weil angeblich ein paar Nazis behauptet haben sollen, dass sie Sozialisten seien, sollen die Nazis (aus damaliger Sicht) links gewesen sein? Und Mussolini und Franco waren "links orientiert"? Inwiefern? Vor dem Spiegel?
Leyermarker, 26. Januar 2025, um 23:24
Was soll das? Ein eindeutiges Indiz für die politische Orientierung der NSDAP ist wohl, wen sie als erstes beim Hitler-Putsch 1923 gefangen genommen haben: Nämlich nicht die bürgerlichen oder nationalistischen Politiker, sondern sozialistische Stadträte in München. Während des Prozesses nach der Niederschlagung wurde Hitler als "Seele der völkischen Bewegung" bezeichnet.
Ich denke, in der zeitgenössischen Wahrnehmung stand die NSDAP mit SA und SS weit rechts, neben Freikorps und anderen paramilitärischen Einheiten.