Schafkopf-Strategie: Ausspiel auf einen Wenz (lange Karte)

Ex-Sauspieler #1966, 11. November 2008, um 21:19

Da siehst du mal, wie wenig ich davon verstanden hab! :D
Hab ichz irgendwie überlesen...
Aber gerade an der Spielposition würd ich ne Sau möglichst nicht spielen.

Pete, 12. November 2008, um 09:41

Das schockiert mich ein wenig, aufdieOide. WARUM würdest Du vorzugsweise KEINE Sau spielen bei einem Wenz? Eine Sau hat den Vorteil, daß der Spieler einen Unter benutzen muß, um ins Spiel zu kommen. Zudem besteht die Chance, beim Nachspielen einen eventuell beim Spieler vorhandenen Zehner rauszuvögeln, den er in seiner Spielplanung als Stich einkalkuliert hat. Ich denke, daß viele Soli und vor allem Wenze gerade deswegen gewonnen werden, weil die Gegenspieler nicht versuchen, sich in die Lage des Spielers zu versetzen. Ich muß die wacklige Seite des Wenz suchen, um eben diesen zu zerstören. Und dafür muß ich denken: "Wo wird er seine Schwachstelle haben? Wo hätte ich sie wohl angesichts der bereits gespielten Karten?" Aber den Grund, KEINE Sau auszuspielen, kann ich nur dann erahnen, wenn ich genau EINEN Wenz habe UND eine Farbe frei bin.

baumbua, 12. November 2008, um 10:52

pete, blanke sau: logo, eh, immer, sowieso.
z.b. sau/könig: heb ich mir auch gern auf (ok, ned grad wenn der spieler ganz hinten sitzt vielleicht).
meiner erfahrung nach werden "zerlegbare" wenzen oft deswegen doch noch gewonnen, weil man am anfang drei stiche macht oder sogar vier und bei, sangma, 53 verhungert.
is der wenz eh saugut: naja, dann isses wurscht. allenfalls versau ich des schneiderfrei, und des isses mir wert, ich spiel ja erstmal auf sieg (beim wenz/solo! beim ruf ned so).
is der wenz ned so gut, muss ich doch den spieler dazu bringen, dass er mit seine luschen rausmuss und ich reagieren kann, ned umgekehrt. des is halt na der eine zehner mehr, ders zumacht.
aber okee, da falln mir selber scho a paar situationen ein, in denen ichs anders machen würd... i mog des spui;-)

Pete, 12. November 2008, um 11:37

Hmm, da könnte man aber auch schnell mal a) ein ganzes Spiel und b) das dazu passende Kontra versauen, wenn man ohne Wenz keine Sau ausspielt, obwohl man hat. ;-)

Ex-Sauspieler #1966, 12. November 2008, um 12:05
zuletzt bearbeitet am 12. November 2008, um 12:11

Blanke Sau ist klar, aber nach meiner Erfahrung macht man die meisten Wenze kaputt, in dem man seine besetzte Sau nicht sofort spielt, sondern, wenn die Farbe angespielt wird, aufhebt oder im Idealfall nachspielt. Das werden meistens zwei ganz eklige, oft spielentscheidende Stiche.

Hängt natürlich auch von der Kartenkonstellation usw. ab. Kontra beim Wenz ist auch so ne Sache, weil der Spieler sich sofort darauf einstellen kann und seine Unter aufhebt. Danach richte ich meine Spielweise also eher nicht aus.

Dieses "Sau spielen und Spieler nicht ins Spiel kommen lassen" führt meistens dazu, dass der Spieler sich bequem abspatzen kann und dann runterspielt.

Wahrscheinlich sind beide Spielweisen im Ergebnis gar nicht so weit voneinander entfernt. Praktisch gesehen sind da so viele Faktoren beteiligt, dass man theoretisch ewig drüber diskutieren könnte, ohne jede Situation zu erfassen. Die (mir bekannten) Mitspieler sind z. B. auch ausschlaggebend für meine Spielweise.

Da fällt mir auf: Wir müssen mal wieder spielen, Pete! ;)

Toocrazy4life, 12. November 2008, um 12:22

ich spiel auch relativ selten beim wenz die sau...
intressiert wahrscheinlich kein mensch, aber ich will auch mal wieder was sagen... :D
soll ich's auch noch begründen?
ok, ich versuch's...
also, hm, eigentlich weiß ich nich warum, aber ich tu's so, weil ich immer alles anders mach...
hm, und aus dem grund, wie aufdieoide sagt, dass ich einen besetzten 10er des spielers am end mit aufheben der sau (setzt voraus, dass ich die sau und no was dazu hab - aber bei blanker sau simma uns ja einig) stechen kann...
aber auch, weil ich denk, dass der spieler bestimmt ne sau hat - eventuell auch mit 10 - oder so... und wenn wir nicht-spieler nen wenz haben, wird die am ehesten abgestochen, am anfang des spiels...
jetz kommt wieder: wenn's seine lange farbe is, dann tut er ne niedrige rein, wenn n wenz fällt oder wenn er die sau hat und sie durchgeht, braucht er nich mal nen wenz, um zu stechen, oder was weiß ich... aber ich tu trotzdem die sau nich raus... weil ich die behalten will... ich find die schweinchen so süß...
faszinierend: ich mach immer sachen, die ich so mach, weil ich des scho immer so mach und auf einmal kommt so'n komischer pete daher und ich muss drüber nachdenken, warum ich des eigentlich so mach, und ich muss feststellen, dass ich's mir nie erklär'n kann... am faszinierendsten is aber, dass ich's trotzdem nich änder ;P

Pete, 12. November 2008, um 12:48
zuletzt bearbeitet am 12. November 2008, um 12:49

Das ist auch mein einziges Anliegen: Ich will die Leute zum Nachdenken bringen. Die Veränderung der Spielweise tritt dann automatisch ein ("Ich glaub', das Spiel hab' ich verbockt, weil ich's nicht so gespielt habe, wie der komische Pete gesagt hat - muß ich mal beim nächsten mal wieder aufpassen, ob da vielleicht tatsächlich was dran ist. Aber ich änder' das mal nicht sofort, weil mir Besserwisser unsympathisch sind."). Man soll ja auch nichts auf eine bestimmte Weise spielen, nur weil's irgendein Depp sagt. Daher kam ja wohl auch die Grundregel "Als Mitspieler eines Rufspiels IMMER zuerst den höchsten Trumpf raus" (auch wenn's der Rote iss').

Toocrazy4life, 12. November 2008, um 13:06
zuletzt bearbeitet am 12. November 2008, um 13:07

pf, vom roten hab i mi ja scho lang verabschiedet - ich spiel immer zu erst die herz 7... soll wohl irgendwie meinem mitspieler zeigen, was ich hab, oder so... hab ich allerdings die herz-sau, spiel ich die zuerst - will ja des spiel nich an mich reißen, des soll scho der spieler übernehmen... wenn ich allerdings nen könig hab, hm, dann wird's schwierig - ach ne, des betrifft ja nur den wenz....

Toocrazy4life, 12. November 2008, um 13:08

wär super, wenn du noch mehr so taktische züge preisgeben könntest, dann weiß i bald gar nimma, was ich tun muss - dann kehr ich wieder zu meiner ersten strategie "lustige bunte karten in die mitte werfen" zurück... damals hab ich übrigens noch gewonnen!

ha, 12. November 2008, um 13:20
zuletzt bearbeitet am 12. November 2008, um 13:26

super, da setz ich mich jetzt stundenlang hin und dichte eine antwort auf baumbuas "sau-aufheb-strategie" und dann waren anderen schneller....

vielleicht sollte ich das nächste mal nicht 3 stunden lang das browserfenster offenlassen und im word arbeiten, bevor ich meinen Forum-POst abschick...

Pete, 12. November 2008, um 13:36

Laß uns doch trotzdem dran teilhaben, ha. Schreib's einfach nochmal - ich schau in drei Stunden nochmal rein, ok? ;-)

Hundsgrugga, 12. November 2008, um 16:42
zuletzt bearbeitet am 12. November 2008, um 16:43

Ich spiel auch keine Sau an. Habs zwar so gelernt, bin aber davon abgekommen. Grund: die Schwachstellen beim Wenz sind im wesentlichen 2erlei:

1. der Spieler hat nur 2 Unter, also an Standwenz. Ist der Spieler nicht erster, braucht er dazu den Eichel Unter (geht auch anders, aber dann spekuliert der Spieler drauf, dass ihm in die Farbe geworfen wird und er dann auch mit 2 mittleren oder kleinen Untern sowohl anziehen als auch wieder ins Spiel kommen kann - dieses Risiko gehen nur sehr wenige ein, bei Mehrfachlegern so gut wie niemand denke ich).
Wird also in dieser Konstellation ein As gespielt, muss er zwar stechen, kann aber dann immer noch mit EiUnter anziehen. Gleichzeitig riskiere ich als Ausspieler, dass der Spieler statt zu stechen sich abspatzt sowie dass meine Mitspieler nicht wissen ob sie schmieren sollen oder nicht.
Spiele ich kein As und dem Spieler in die Farbe, aendert dies am Spielverlauf nur dann was, wenn die Unter tatsaechlich zsamstehen. Das ist ersten weniger wahrscheinlich als dass sie auseinanderstehen, zweitens haengt der restliche Verlauf des Spiels dann in erster Linie von den Karten ab, die derjenige der die anderen 2 Unter hat noch auf der Hand haelt, nicht von der Sau des Ausspielers.

2. Der Spieler hat mehr als 2 Spatzen, bzw. moegliche Spatzen (z.b. 10+Nixerl).
Hat in dem Fall der Spieler wirklich 10+Nixerl von der Farbe, ist sein Ziel, mit dem 10er zum Stich zu kommen schon fast erreicht. Nachspielen und 10er rausstechen funktioniert in den meisten Faellen nicht, weil der Unter nicht da steht wo er muss. Hat der Spieler dagegen nur einen Spatzen von der Farbe (und kommt zufaellig kein 10er als Schmier (weil wie unter 1. die Mitspieler ja nicht wissen ob sie schmieren sollen oder nicht), ist der Ausspieler verleitet genau das 10er Raushauen zu probieren, spielt nach und der Spieler spatzt superbillig eine weitere Farbe ab.
Bei der Gelegenheit: ich HASSE ES, wenn beim Wenz Farbe nachgespielt wird !!
Fuer As blank gilt dasselbe, der Spieler gibt am wenigsten Punkte ab, wenn die Sau gleich am Anfang kommt, weil die Mitspieler nicht alle schmieren werden.
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Fuer die Faelle in denen 1. UND 2. gegeben ist (die besten Wenzen-hehe), gelten obige Argumente denke ich genauso.

Pete, 12. November 2008, um 17:13

Ich glaub', ich bin im falschen Film... ;-)

Spiel ich keine Sau aus, steigen die Chancen eines Wenz-Spielers mit Standwenz (btw: Zwei Unter für sich alleine bedeuten noch nicht, daß es sich um einen "Standwenz" handelt) erheblich. Da wird schnell aus einem Standwenz ein normaler Wenz. Abspatzen auf eine Sau gibt Dir aber wieder die Möglichkeit, auszuspielen. Da passiert es dann gerne, daß man ihm doch noch eine andere Sau (gerne von der Farbe, die er abgeworfen hat) raushaut. Und ob die Mitspieler schmieren sollen oder nicht? Auf eine ausgespielte Sau gehört der Zehner rein, das war's. Und zwar genau deswegen, damit der Anspieler weiß, daß der Spieler den nicht hat. Natürlich bestätigen Ausnahmen hier schon mal die Regel, aber in mindestens 90 % der Fälle: Zehner rein!

Und daß sich der Spielverlauf nur abändert bei zusammenstehenden Untern ist doch das Dramatische. MEINE Wenze zumindest sind zu mindestens 80 % hinüber, wenn die Unter zusammenstehen. Meine Chancen steigen aber immens, wenn mir dann in die Farbe gespielt wird.

Und EINMAL Farbe Nachspielen bei einem Wenz halte ich gar nicht für so verkehrt. Wenn sich dann nämlich ein Mitstreiter (mit Unter) eine Farbe freimachen kann, wird's auch gerne eng für den Wenz-Spieler. Man sollte dann eben auf eben diese Farbe wechseln...

Aber jeder wie er meint. Mir ging's ja eh um den Fall, daß man keine Sau HAT, nicht darum, ob man sie ausspielen soll. ;-)

eschdi, 19. November 2008, um 19:16

Pete, dann eröffne doch nen Thread zum Thema Sau oder nicht Sau...

Und wieso gibts eigentlich keine weiteren Beiträge in diesem Thread?

:-((

Pete, 19. November 2008, um 21:07

So kommt eins zum andern...

Da sich der Andrang in Grenzen hält, wird's wohl keine Fortsetzung geben. ;-)

sideburns, 19. November 2008, um 22:12

Wie überraschend und unverständlich ;-)

Ex-Sauspieler #1966, 20. November 2008, um 11:11

Ich finds gar nicht so uninteressant. Ohne Sauspiel würd ich wahrscheinlich noch Trumpf als Gegenspieler anspielen... ;)

Tom82, 23. November 2008, um 18:37

also i hab glernt, wennst ned weißt was du spielen sollst, spiel an König. Dementsprechend, volle Zustimmung für Petes System. Is ja auch gut begründet.

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