Tratsch: gesundheitsreform aber richtig!!

Soolbrunzer, 25. Februar 2016, um 12:42

So simpel könnte man es ausdrücken, aber da hole ich mal weiter aus (wir lesen uns in 30 Minuten^^).

Soolbrunzer, 25. Februar 2016, um 13:30

Lieber kami,

zunächst einmal ist es so, dass sozialepidemiologische Untersuchungen eindeutig belegen, dass der gesundheitliche Status von der sozialen und ökonomischen Lage eines Menschen abhängig ist, den man plakativ - gebetsmühlenartig wiederholt - zusammenfassen kann:

Je geringer der sozioökonomische Status (SÖS), desto schlechter die Gesundheit.

Als Beleg u.a. eine Studie des Robert-Koch-Instituts von 2013, hier:
http://edoc.rki.de/oa/articles/reLuDm5PVIZY/PDF/26HkqtdFJnIbw.pdf

Dieser Zusammenhang lässt sich dadurch erklären, dass Menschen mit niedrigem SÖS...

1.) häufig höheren gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt sind (u.a. belastende Arbeitsbedingungen, benachteiligte Wohnumgebung, beengte Wohnverhältnisse; vgl. kami's Putzfrau);

2.) häufig über geringere Bewältigungsressourcen verfügen (u.a. geringere soziale Unterstützung, eingeschränkte Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, geringerer Bildungsstatus, gering ausgeprägtes Kontroll- und Selbstbewusstsein, etc.);

3.) häufig ein schlechteres Gesundheits- und Krankheitsverhalten aufweisen (u.a. Rauchen, Alkohol- / Drogenkonsum, Ernährung, Symptomtoleranz, unzureichendes Vorsorgeverhalten, etc.);

4.) häufig über ein geringeres Gesundheitswissen verfügen (z.B. über Entstehungs- und Sicherungsbedingungen von Gesundheit und Krankheit oder über Vorsorge-, Versorgungs-, Therapiemöglichkeiten); und schließlich

5.) häufig eine schlechtere Gesundheitsversorgung haben (geringere finanzielle Ressourcen für Zuzahlungen, längere Wartezeiten auf Facharzt- und Untersuchungstermine, schlechtere strukturelle Bedingungen bei Krankenhausbehandlung, wie etwa Mehrbettzimmer, wenn Einzelunterbringung die Genesung fördern würde, etc.).

So. Das IST bereits so. In oben zitierter RKI-Studie wird postuliert, dass die Ergebnisse der Studie belegen, "dass die Gesundheitschancen und Erkrankungsrisiken nach wie vor sehr ungleich verteilt sind." Und gleich darauf kommt der entscheidende Satz des RKI: "Sie [die Ergebnisse] unterstreichen damit die Bedeutung von politischen Interventionen zur Verringerung der gesundheitlichen Ungleichheit."

Was die Chancen(un)gleichheit betrifft, dürfte doch einleuchtend sein, dass ein gesunder Mensch bessere Chancen hat, in einer freien (idealerweise sozialen) Marktwirtschaft zu bestehen oder gar aufzusteigen, als ein kranker. Ein Weg (von vielen), diese Chancenungleichheit zu reduzieren, könnte eben eine allen gleichermaßen frei zugängliche, rein an medizinischer Indikation (und nicht an der Zahlungskraft der Patienten) ausgerichtete (öffentliche) Gesundheitsversorgung sein.

Das Modell "Quickjohn" verstärkt die bestehende Chancenungleichheit jedoch noch, indem es meinen Faktor Nr. 5 (schlechtere Gesundheitsversorgung bei niedrigem SÖS) noch stärker ausprägt. In diesem System haben Wohlhabende selbstredend eine breitere Palette besserer Gesundheitsversorgungsmöglichkeiten allein wegen ihres dickeren Geldbeutels. Man kann - wie Du - sicherlich zynisch mit den Achseln zucken und "C'est la vie" brummeln.

Das hat aber mit Freiheitlichkeit indessen wenig zu tun; höchstens mit einer Freiheitlichkeit, wie sie Georg Kreisler bereits in den 50ern treffend satirisch skizziert hat; "Freiheit hat mit Deutschland selbstverständlich was zu tun, sofern man wirtschaftlich dazu was beiträgt", heißt es da und - aus Sicht der Wohlhabenden - tönt es da sehr bissig "Meine Freiheit: Ja! Deine Freiheit: Nein!"; sehr hörenswert:
https://www.youtube.com/watch?v=u8-4n9yxZ_s

Freiheit braucht Chancengleichheit bei Bildung und Gesundheitsversorgung. Punkt.

Soolbrunzer, 25. Februar 2016, um 13:39

OK, Rückvergütung, geschluckt, passt schon. Am Rest ändert es nichts. Ich finde Deine Einstellung schon zynisch, wie das gesamte Quickjohn-Modell.

Im Übrigen warte ich noch auf eine Stellungnahme hinsichtlich der sozialen Konsequenzen des Modells, da wird's nämlich wirklich interessant...

also, kami (meinetwegen auch quickjohn), was glaubst Du, mit welchen Effekten ist bei Implementierung eines solchen Modells zu rechnen bei alten Menschen, bei armen Menschen, bei alten und armen Menschen, ...?

Soolbrunzer, 25. Februar 2016, um 15:26
zuletzt bearbeitet am 25. Februar 2016, um 15:28

kami, ich prangere nicht eben an, es ist rein deskriptiv:

Es besteht Chancenungleichheit in der Gesundheitsversorgung.

Dass Deine "Lösungsvorschläge" zynisch sind, gestehst Du ja selbst ein. Mir ist auch klar, dass man nicht (sofort) alle Faktoren beseitigen kann (oder muss). Aber im Hinblick auf eine freiheitliche Chancengleichheit halte ich den Zugang zu einer optimalen, indikationsbezogenen Gesundheitsversorgung auch aus humanitären Gründen für absolut geboten.

Beispiel Mehrbett- / Einzelzimmer: Rein medizinisch (natürlich nicht betriebswirtschaftlich) ist es Unfug, den solventen Privatpatienten bei einem stationären, rein diagnostischen Checkup in einem Einzelzimmer unterzubringen, während in einem anderen Zimmer, das für drei ausgelegt ist, sich vier Patient/innen "stapeln", die ggf. postoperativ der Ruhe bedürften und möglicherweise einen multimorbiden, demenzerkrankten alten Menschen mit auf dem Zimmer haben, der - natürlich! - die Ruhe stört, weil für ihn selbst diese Umgebung absolut ungeeignet ist. Die Konstellation erfolgt jedoch aber - wie gesagt - aus rein wirtschaftlichen Erwägungen heraus, nicht aus medizinischen. Das kanns nicht sein (ist aber nur ein vergleichsweise kleiner Aspekt meiner Kritik). Ich behaupt jetzt einfach, dass sich postoperative Komplikationen deutlich reduzieren ließen, wenn wir ein indikationsbezogenes Belegungskonzept hätten - um von der Übertragung multiresistenter Keime gar nicht zu reden, die bei einer Einzelzimmerunterbringung und solider Standardhygiene ebenfalls deutlich geringer wäre. Auch das kann ich nicht belegen, aber die Kosten für ein Einzelunterbringungskonzept bei bestimmten Indikationen würde sich möglicherweise durch Kostenersparnisse bei vermiedenen Komplikationen und geringerem Isolationsaufwand bei multiresistenten Keimen rechnen. Vielleicht, ich weiß es nicht.

Ob Du die Chancenungleichheit bei der Bildung nun nicht siehst oder sehen willst, sie ist jedenfalls statistisch nachzuweisen; vgl. hier:
"PISA, IGLU und ähnliche Vergleichsstudien zeigen, dass Kinder aus sozial benachteiligten Schichten gegenüber Kindern aus anderen Schichten weniger Bildungserfolg haben, weniger anspruchsvolle Bildungsgänge wählen und selbst nach Erwerb der Hochschulreife weniger häufig ein Hochschulstudium aufnehmen. Sie zeigen zudem, dass soziale Disparitäten schon sehr früh im Lebenslauf auftreten und sich im Laufe der Bildungskarriere verfestigen."

Siehe hier:
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/WirtschaftStatistik/BildungForschungKultur/StatusSchueler_22010.pdf?__blob=publicationFile

Wie dem entgegenzutreten ist, da bin ich fachlich nur sehr begrenzt kompetent, aber Schulbuchgeld, Studiengebühren, etc. tragen sicherlich nicht zu einer Abmilderung bei. Aber das ist ja hier nur ein Randthema (Fredtitel: Gesundheitsreform [...]).

Soolbrunzer, 25. Februar 2016, um 15:30

"Willst Du Einzelbettzimmer, musst Du dies auch in der PKV zusätzlich (!!!) versichern."

Ja, ich weiß, dass dies gerade so ist. Ein zu ändernder Zusatnd, s.o.

Soolbrunzer, 25. Februar 2016, um 21:02
zuletzt bearbeitet am 25. Februar 2016, um 21:05

😄
"setz doch mal nen Hochschulabsolventen als Pfleger ein !"

Mach' ich arbeitstagtäglich - mich selbst! Qualifikationen: Abitur - Staatl. Examen als Krankenpfleger - Nebenberufliches Studium mit Hochschulabschluss Diplom-Pflegewirt. Einsatzort Stationsleiter mit einem guten Aufgabenspektrum aus unmittelbarer Pflege, Pflegeorganisation und (als Spezialbonus) Facilitymanagement^^...
Fluppt. Nur mal so als Gegenbeweis... 😄

Bildungstechnisch denkst Du sehr eindimensional. Es ist ebenso belegt, dass die "doofen" [Arbeiter- und Migranten-]Kinder, nicht allein aufgrund ihrer - wie Du unterstellst - erblichen Vorbelastung "doof" sind, sondern auch aufgrund von Diskriminierung und vergleichsweise geringer Förderung nicht vorankommen (vgl. z.B. hier:
http://www.bpb.de/apuz/30801/migrantenkinder-im-bildungssystem-doppelt-benachteiligt?p=all).

Wenn man mal ein bisschen recherchiert, lieber kami, liest man da so schöne Sätze wie:

"Die Wahrscheinlichkeit, dass Schülerinnen und Schüler mit einem niedrigen sozioökonomischen Hintergrund auf ein Gymnasium gehen, ist deutlich geringer als für Schülerinnen und Schüler mit einem hohen sozioökonomischen Hintergrund – und das auch bei gleichen Kompetenzen und kognitiven Grundfähigkeiten."
(vgl. http://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_171.pdf, Seite 14).

Nochmal, falls Du's überlesen hast: Hier geht es um Wahrscheinlichkeit von Gymnasialempfehlungen BEI GLEICHER KOMPETENZ UND INTELLIGENZ, die bei bei hohem SÖS wesentlich höher ist! Faktum.

Hier ging es um grundsätzlich gleiche Chancen, kami und die bestehen eben nicht.

Da mögen die von Dir beschriebenen Berufe noch so schön und ehrenwert sein; allein: Es tut nichts zur Sache. Ich wäre mehr als stolz und glücklich, wenn mein Sohn oder auch meine Tochter z.B. Schreiner/in wird (Mit der Pflege ist das so eine Sache - die ist im Vergleich definitiv unterbezahlt, ein Job für "Gutmenschen" halt... aber das ist ein anderes Thema.)

Dass "mehr Gehalt mehr abverlangt" ist als eherner Grundsatz ebenso Gewäsch. Wenn dem tatsächlich so wäre, wäre ich d'accord. Aber dir dürfte ebenso klar sein, dass auch Gehälter dem Angebot-Nachfrage-Prinzip unterliegen und dass Manager tatsächlich 250mal mehr "leisten" als ihre Mitarbeiter, möge man mir bitte erstmal belegen...

Was die Bildungsreformagenda betrifft, ginge es vielleicht mehr um inhaltliche und strukturelle Reformen des Schulsystems flankiert von einer besseren personellen Ausstattung der Schulen; Kindergartensystem nicht vergessen! Aber da bin ich wie gesagt, fachlich überfragt; meine Heimat ist eben das Gesundheitswesen...

Im Übrigen hattest Du Dich immer nicht zu sozialen Konsequenzen (Alter, Armut, Altersarmut, ...) beim quickjohn-Modell geäußert...

Soolbrunzer, 26. Februar 2016, um 00:24
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2016, um 01:22

Nope. Reine Steuerfinanzierung. Dazu müssten die Spitzensteuersätze rauf. Kostenersparnis durch Verwaltungsreduktion (Kassen als Bindeglied fallen weg). Geringere Komplikationsraten durch bessere Versorgung. Geringerer Aufwand für Isolation bei Multiresistenten Keimen. Ferner außerdem mehr Einkommenssteuereinnahmen durch mehr qualifiziertes Personal im Gesundheitswesen. Sekundäre Effekte durch dadurch erhöhten Binnenkonsum (MWSt etc.) wie auch geringerer Personalausfall in der Volkswirtschaft. Sei's drum durch erhöhte Staatsverschuldung. Da müssten letzten Endes wohl Gesundheitökonomen ran. Ich betrachte es eben mehr von der sozial-humanitären Seite, als von der ökonomischen.

Andererseits: Bundeswehr, Feuerwehren... Gott sei Dank in der allermeisten Zeit nicht mit ihrem Hauptzweck (Krieg führen, Feuer löschen) beschäftigt... aus rein ökonomischer Sicht könnte man auch sagen: Zu Nichteinsatzzeiten verschwendete Ressourcen. Das wäre natürlich Unsinn. "Gesundheit als unser höchstes Gut" - also wenn das keine ökonomisch vielleicht fragwürdige Investition wert ist, dann weiß ich auch nicht...

Damit aber mal genug für heute, nix für ungut und gute Nacht...

steffekk, 26. Februar 2016, um 00:30

gut nacht Sooli

Ex-Sauspieler #332864, 26. Februar 2016, um 01:25

sooli, ich versteh deinen wutausbruch sehr gut!
ende der 1970er jahre wurde es mir ermöglicht, abi zu machen und zu studieren, obwohl ich aus einer handwerker / landwirtschaftsfamilie aus einfachen verhältnissen gekommen bin ... und wenn ich "meine" studis heut anschaue, allein deren autos auf den parkplätzen? ich habe das älteste auto (aber ich mag ja eh keinen fahrenden computer ab baujahr 2000!)
und so schaut es auch oft im gesundheitswesen aus ... ich habe vor langer zeit einmal mühsam mal sporadische zahlen zusammengesucht, wer damals an hypermoderner medizinischer high-tech in deutschland behandelt wurde: es waren, entsprechend ihrem anteil an der bevölkerung, echt NICHT die gesetzlich versicherten!

Soolbrunzer, 26. Februar 2016, um 12:18
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2016, um 12:22

^^gell kami, ein höherer Spitzensteuersatz würde Dich betreffen?

Wenn ich mal historisch krame und mich auf den von mir häufig zitierten New Deal Act beziehe, gab es damals in den USA meines Wissens nur einen Einzigen, für den der sensationelle Spitzensteuersatz von 79% (in den USA!!) Anwendung fand, und das war Rockefeller^^

Ob Gutverdiener "reich" sind oder nicht, wäre eine Frage der Definition, ebenso, was Du als "guten Verdienst" oder als "Reichtum" bezeichnen würdest.

Ich selbst würde mich schon als "wohlhabend" bezeichnen, ein anderer wohl als genügsam, alles eine Frage des Standpunkts. Ein Abiturkollege von mir, der m.E. inellektuell eher... naja, sagen wir: vergleichsweise einfach gestrickt war, hat eine Banklehre gemacht und ist mittlerweile respektablerweise Geschäftsstellenleiter bei einem Kreditinstitut... der lacht mich regelmäßig aus, wenn ich mit meinem Hyundai i10 angepfutzelt komme... macht aber trotzdem einen mit sich, seinem Leben, seinem dicken Auto, seinem modernen Haus einen eher unglücklichen Eindruck (vmtl. wegen des immensen Stresses, jaja...); also auf den bin ich mit Sicherheit nicht neidisch wegen seines höheren Einkommens. Und glaube mir: Über mangelnden Stress kann ich nicht gerade jubeln und über ein sprudelndes Einkommen auch nicht - aber es "reicht" mir, ich bin zufrieden. Mit dem Neidgedönse brauchst Du mir bitte also nicht zu kommen.

Nachdem Du Dich gerade am Einzelzimmer so aufhängst: Ich spreche grundsätzlich von einer rein indikationsbezogenen Therapie, die in einer freiheitlichen, auf Chancengleicheit abzielenden Gesellschaft EINEM JEDEN frei zugänglich sein muss. Die Art der Unterbringung ist m.E. für den Therapieerfolg im Krankenhaus bei bestimmten Indikationen mitbestimmend. Mal angenommen, Du bist nach einem Herzinfarkt (was Dir hoffentlich erspart bleiben möge) von Intensivstation gerade auf Normalstation verlegt worden; dann ist Ruhe immer noch oberstes Gebot. Ein Einbett-Zimmer wäre also medizinisch indiziert. Und nun empörst Du Dich, weil ich fordere, dass ein "armer Teufel" mit gleichem Krankheitsbild in gleicher Situation kann, die gleiche Behandlung bekommt? Und warum, weil er sich das "nicht verdient" hat? Das, mein lieber kami, nenne ich Missgunst (der bucklige Verwandte des Neids). Nur mal so als Denkanstoß.

Ein hohes Einkommen sei einem jeden gegönnt, selbst Bundesligaprofis oder meinethalben auch Models. Wenn Du meinen Vorschlag aber genauer liest, wirst Du feststellen, dass die Steuern ja steigen müssen, weil ich ja das komplette Sozialversicherungssystem in die Tonne kloppen und alles in die öffentliche Hand geben möchte. Beiträge zur Arbeistlosen-, Renten- und Kranken-versicherung fielen dann ja weg. Irgendwo müsste es schon herkommen...^^

Aber, ich glaube, wir könnten so noch monatelang weiter debattieren, ich könnte Dich ohnehin nicht überzeugen. Wie ich bereits woanders formuliert habe, das ist meine Vision; Du hast eine andere.

Sei's drum.

Soolbrunzer, 26. Februar 2016, um 14:55

Wo siehst Du denn bitte Bevormundung, wenn man allen eine optimale Gesundheitsversorgung und Bildung zur Verfügung stellen würde? Ich will, dass sich die Ökonomie aus Gesundheitsbelangen heraushält. Wenn ökonomische Kriterien handlungsleitend im Gesundheitswesen werden, DA sehe ICH eine Unfreiheit und zwar der Patient/innen wie der Versorger gleichermaßen.

Es gibt nun mal bestimmte Bereiche, die als öffentliches, allen zugängliches Gut gelten. Warum sollte gerade Gesundheit nicht dazu gehören... alle würden davon profitieren. Oder ist es etwa staatliche Bevormundung, dass ich alle öffentliche Verkehrswege benutzen darf? Könnte man ja auch argumentieren, für seine Freizügigkeit ist jeder selbst verantwortlich. Und wenn Du auf dem Gehsteig unbedingt zum Bäcker gehen willst, dann musst Du eben 1 Euro Wegezoll entrichten. Ist Deine freie Entscheidung... willst Du zum Bäcker oder nicht?

Es wäre in einem freiheitlich-demokratischen Staat grundsätzlich kein Problem - und schon gar keines der Bevormundung - Gesundheit zum öffentlichen Gut zu erklären, wenn dies der Souverän, das Volk eben wollte. Es würde die Freiheit in diesem Lande vergrößern.

Tut mir leid kami, Dein Freiheitsverständnis ("Meine Freiheit: Ja! Deine Freiheit: Nein!"^^) ist halt ein komplett anderes als meines... aber sofern der Spitzensteuersatz tatsächlich bei Dir Anwendung finden sollte, ist mir schon klar, wo der Wind bei Dir herweht...

Soolbrunzer, 26. Februar 2016, um 16:09

Ja kami, so kann man argumentieren, wenn man Gesundheit unbedingt als Luxusgut ansehen will...

Das mit den Straßen ginge übrigens auch, sehr unkompliziert, da müsste man nur privatisieren...

kami, ich gebs auf. Dir Deine Sicht und mir meine. Es gibt hier keine absolute Wahrheit, sondern lediglich politische Entscheidungen. Und dass Leute wie Du politisch anders entscheiden würden, als ich, dürfte auch klar sein. Mit der Freiheit argumentiert ihr Kapitalistenknochen ohnehin schon seit jeher, so what...

Gott zum Gruße und...
https://www.youtube.com/watch?v=u8-4n9yxZ_s

Soolbrunzer, 26. Februar 2016, um 17:01

^^

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