@Tych

ich glaube, dass viele einfach nur nicht über Alles in einem Internetforum reden möchten. Und leider sind es vermutlich nicht so Viele, die sich mit der Thematik wirklich auseinandersetzen. Für mich z.B. ist die Börse seit Jahren schon mein 2. Standbein und mich interessiert ausschließlich die technische Seite, also sämtliche Charts von Aktien, Rohstoffen und Indizies. Es ist ein sau spannendes Hobby mit vielen Möglichkeiten, sein Geld zu vermehren oder den Bach runter laufen zu lassen. Zweiteres ist zu Beginn der Reise m.E. zwingend nötig, um wichtige Erfahrungen zu sammeln und "besser" zu werden! Aber wenn man wirklich dran bleibt und eine gewisse Zeit dafür investiert, ist es einfach ein geniales Spiel mit deutlich mehr Chancen als Risiken! Mehr ist dazu von mir nicht zu sagen, ist halt auch a sehr individuelle Geschichte!

ich find hingegen, man kann in einem internetforum über nahezu ALLES reden.

wenn ich aber tippen müsste, dann darauf, dass man dem tych mit technischer chartanalyse nicht zu kommen braucht. ich schätze, er ist ein eiskalt rationaler FUNDAMENTALIST, sehr an den knallharten zahlen und den inneren werten seiner papiere interessiert, weniger an dem hokuspokus, den der TECHNIKER um bunte kerzen und kurven auf computerbildschirmen macht.

letzteres scheint aber einfacher und ist mir alleine deswegen schon sympathischer. und es erinnert mich auch a bissl daran, wie ich als kind schon immer gestaunt habe, wenn in alten filmen indianer knochen geworfen und aus der anordnung muster gelesen haben, um dann ganz korrekt die zukunft vorherzusagen.

ich blende das katastrophale schicksal, das die indianer seinerzeit ereilt hat, aktuell grad a bissl aus und hab mir unlängst für an empfindlichen 50ger das buch technische finanzanalyse von john j. murphy zugelegt.

dort ist u.a. die rede von "art charting", so dass der ansatz der TECHNIKER dem der FUNDAMENTALISTEN auch ästhetisch überlegen sein dürfte.

fundamentalist, techniker oder gar beides? nun sagt, wie habt ihr es mit der religion? :)

und um auf den gedanken eingangs zurückzukehren, was waren eure bisher größten verluste?

...goetz, kannst du mir deine adresse geben und mir verraten wo der safe ist?

@ sf: Murphy ... der Klassiker der technischen Analyse! Dieses dicke Buch steht, natürlich auch gelesen, in meiner Bibliothek!
Sehr gute Lektüre, aber meiner Meinung nach nur prima für das kurzfristige "Feintuning" für den Ein- und Ausstieg in eine Aktie. Aber dafür ein nettes Hilfsmittel ... oder "tool", wie man heute sagt. Nutz Chartanalyse gerne für kurzfristige "Zocks" bei "penny-stocks". Bei kurzfristigen "Zocks" zählt für mich aber auch noch insbesondere die Geschäftsidee. Ok, da hat es mich auch schon auf die Schnauze gehauen! Aber Börse muss auch "Kribbeln" und Spass machen
Für die quantitativ viel wichtigeren langfristigen Investments achte ich auf komplexe Umweltdaten, nicht allein auf die Bilanzkennzahlen (z. B. EK-Rentabilität, KBV, EK-Quote, Dividendenpolitik) der Fundamentalanalyse: Sondern auch auf die Geschäftsidee / das Geschäftsmodell, Branche und Wettbewerbssituation, langfristige Nachfragepotentiale, sogenannte Mega-Trends, generelle Konjunkturlage. Aber auch: Gibt es bekannte insider-trades, Struktur der Aktionäre (gibt es einen oder mehrere starke Ankeraktionäre, Familienunternehmen mit Vorzugsaktien, Anteil des free-float, Marktenge des Papiers usw.). Kurz gesagt: Das "Gesamtpaket" muss mindestens mittelfristig zukunftsträchtig sein! in DAX- und Dow-Jones-Papieren findet man das leider kaum! Aber es gibt extrem nette Nebenwerte, z.B. in USA (Russell 3000 Index), Kanada, Australien, Südafrika, Great Britain, Spanien, Norwegen ...
Die Finger lasse ich von Bank- und Versicherungsaktien, gehyptem social-media-Schmarrn, allen Autoaktien (inbesondere europäische und US-Autoindustrie) ... und von Aktien, deren Geschäftsmodell ich einfach nicht unterstützen will, z. B. "vegane Aktien" (obgleich evtl. ein Mega-Trend^^)