Tratsch: Knifflige Entscheidung.

Ex-Sauspieler #666405, 16. September 2019, um 15:30
zuletzt bearbeitet am 16. September 2019, um 15:33

Folgende Situation: Spieler A B C D
Spieler A und B Doppeln. Ich bin D und habe drei trumpf, keinen Bauern und jede Farbe.

Spieler B spielt auf die Gras-Sau.

A spielt Schellen, B schmeißt eine kleine Gras weg, C gibt zu und ich steche mit der Ass.

Jetzt? Ich könnte suchen (König/10) oder Eichel spielen.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass B noch ein Gras hat.
Die Wahrscheinlichkeit, dass mein Partner den Alten hat, schätze ich Mal auf 40%.
D.h. zu 40% machen wir einen fetten Stich und zu ca. 50% kassieren wir einen (wenn in 10% der Fälle B nicht drübergehen kann), wobei mein Partner häufig seinen besten Bauern verliert und wenn nicht, dann ist der Stich für den Spieler nichtmal wirklich teuer.

Tja ich hab dann meine Zeit aufgebracht und Sauspiel hat automatisch mit dem König gesucht. Ergebnis ist für die Analyse irrelevant.

Im Nachhinein würde ich Eichel spielen anstatt zu suchen. Was meint ihr?

christophReg, 16. September 2019, um 15:44

Wenn du der trumpfstarke Gegner wärst, würd ich suchen. Da das aber mutmaßlich dein Partner ist, der genau vor dem Spieler sitzt scheint das wenig aussichtsreich. Die Alternative Eichel ist aber auch nur dann wirklich eine, wenn A davon die As hat oder frei ist, weil nur dann der Stich an euch geht ODER den Partner zumindest in Hinterhand bringt. Scheint mir aber trotzdem die bessere Wahl.

christophReg, 18. September 2019, um 14:03
zuletzt bearbeitet am 18. September 2019, um 14:18

"Auch eine Eichel darf nicht kommen, aber das lass ich jetzt einfach mal so stehen."
Wo's haarig wird kommen die Absolutismen:-). Aber immer her mit der Erklärung, kontern ist leichter. Vor allem wenn die Aussage Käse ist :-)

christophReg, 19. September 2019, um 10:51

Keine Lust? Du wolltest doch Gegner.
Eichel darf nicht kommen ist nachweislich Blödsinn, du drückst dich aber um eine Begründung. Leider feige:-)

christophReg, 19. September 2019, um 17:53
zuletzt bearbeitet am 19. September 2019, um 17:54

Na gut, ich geb dir einen Tipp:

"Und was bitte ist denn schon passiert?
Im Grunde nichts anderes, als wenn die As durchgegangen wäre so wie
bei jedem anderen Spiel auch. Nur, dass beide nen Tr weniger haben."

Da liegt der Denkfehler.

christophReg, 19. September 2019, um 19:50
zuletzt bearbeitet am 19. September 2019, um 19:50

Mit dem Verhältnis hat das nix zu tun.
Probiers nochmal. Und vergiss nicht: ein einziges Gegenbeispiel und deine Aussage:
"Eichel darf nicht kommen"
ist widerlegt.

christophReg, 19. September 2019, um 21:17

"natürlich gibt es Fälle, in denen die Eichel besser wäre"

Da sehe ich einen gewissen Widerspruch zu
"darf nicht kommen"

Aber wohl ein Formulierungsproblem.

Es gibt übrigens auch Fälle, in denen rufen besser wäre.

hansolo_forever, 20. September 2019, um 01:28

Stabsoffiziers-Ausbildung - Regel Nr.1: 'Selbst eine falsche Entscheidung ist besser als keine Entscheidung.'
Vulgo: Mach IRGENDWAS statt garnix. Trifft hier natürlich nicht zu 100%, da ja immer eine Karte kommt - und wenn sie von der Oma is, weil man sich nicht entscheiden kann.
Heißt (gerade unter Zeitdruck): 'Spring in den Fluss, auch wenn er reißend ist - bevor die Brücke unter dir zusammenbricht...'

Ex-Sauspieler #256353, 20. September 2019, um 15:19

Interessantes Szenario.
Mit beiden Gegnern hinten ist erst mal eine Scheißsituation, mein Instinkt wäre hier so schnell wie möglich den Rufenden mit wenig Augen in den Auswurf zu bringen, sodass dann euer Team hinten sitzt. Auf den Alten zu spekulieren ist okay, halte ich in der Regel aber nicht für den besten Move an der Stelle, denn selbst wenn der Alte fällt, kann der Spieler ja z.B. eine mögliche Eichel fehl noch loswerden. Er spart sich einen Trumpf und kann dann die restlichen Trümpfe des starken Gegenspielers leichter leerziehen.

Im Detail kann man es aber eh nicht sagen, weil du keine konkrete Hand angegeben hast. z.B. halte ich noch für einen wichtigen Faktor ob man eine Trumpfschmiere hält oder nicht. Kann ich also meinem Mitspieler auf einen Trumpfstich später schmieren, oder muss ich dann Spatzen zugeben auf seinen potenziellen Alten? In letzterem Fall könnte sich der Gamble des suchens wieder eher rentieren. Auch interessant: Ist unter den 3 eigenen Trümpfen einer, der eine gute Chance hat zu stechen, wenn der Spieler Trümpfe auswirft, sodass der Mitspieler dann Trumpfschmier unterbringen kann? Und auch: Wie viele Augen hat man nun bereits nach dem ersten Stich? Alles von 11-29 wäre der Beschreibung nach ja möglich. Mach auch einen Unterschied.

christophReg, 20. September 2019, um 18:45

Da irrt pipi. Die grösste Wahrscheinlichkeit liegt bei drei Trumpf beim Partner. Nehmen wir mal an es sind Herz-UnterDer RundeDer Blaue.
Wie oft sticht der Partner dann, wenn er auf Gras mit Herz-Unterreingeht auf Trumpf?
Und wie oft sticht er auf Trumpf, wenn der Spieler mit Die Alteans Spiel kommt?

christophReg, 20. September 2019, um 22:37

Das mit dem klopfen macht die Sache uneindeutig. Soweit geb ich dir recht. Ohne klopfen kann man von drei trumpf im mittel ausgehen. Mit klopfen wird es im Mittel etwas mehr. Das hängt aber dann von weichen Faktoren ab. Gegen mehr als drei Trumpf spricht aber (wieder im Mittel) , dass er nicht gespielt hat an eins.
Ändert aber nichts an derm Umstand, dass er bei vielen Trumpfverteilungen einen Stich verliert, wenn er auf Ruf rein muss.

christophReg, 21. September 2019, um 06:56

Es geht nicht um einen Trumpf weniger, es geht um die Position.
Und um Eichelausspiel (was sollen deine überflüssigen Nebelkerzen?)
Der Spieler hat (im Normalfall) ein bis zwei Eichel. Wenn er die Sau hat kommt er mit der ans Spiel und A sitzt hinten. Hat A die Sau und sie geht durch is ja wohl auch nicht schlecht. Hat C die Sau ist natürlich blöd, weil kein Vorteil zu Gras (aber auch kein Nachteil.)
Ganz blöd ist, wenn A die Sau hat und C frei ist, dann wäre suchen besser gewesen.
@sanny: auf Trumpf wird er nicht stechen ohne Haxn. Aber du hast recht, dass es noch auf die Schmierverteilung ankommt und auf die Augen im ersten Stich.

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